sen; wenn dirs so nicht ansteht, so ändre das! Mache, daß du morgen nicht gehangen wirst; wenn dus kannst, so hast du Recht, aber bis hieher haben wir es.
Belphegor, der durch den dehnenden fühl- lösen Ton und die eiskalte Frostigkeit des Mannes ganz außer sich selbst gesezt war, biß vor Zorn und Wuth so heftig in seine Ketten, daß ihm zween Zähne blutig aus dem Munde sprangen, und gern hätte er das ganze Tri- bunal mit den übrigen zerrissen, wenn ihm nicht nach seiner ersten Jnvasion in die Kno- tenperucke, zu Verhütung alles Schadens, der Hals vermittelst einer dauerhaften Kette mit den Knieen zusammengeschnürt worden wäre.
Den Tag darauf wurde das Urtheil an ihm vollstreckt, das ihm der kaltherzige Rich- ter prophezeiht hatte: er wurde an einem der ansehnlichsten Plätze der Stadt in Ketten auf- gehangen, die man in Ermangelung derselben in Stricke verwandelte: da man aber seinen Namen erfuhr, und aus dem fremden Klange
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ſen; wenn dirs ſo nicht anſteht, ſo aͤndre das! Mache, daß du morgen nicht gehangen wirſt; wenn dus kannſt, ſo haſt du Recht, aber bis hieher haben wir es.
Belphegor, der durch den dehnenden fuͤhl- loͤſen Ton und die eiskalte Froſtigkeit des Mannes ganz außer ſich ſelbſt geſezt war, biß vor Zorn und Wuth ſo heftig in ſeine Ketten, daß ihm zween Zaͤhne blutig aus dem Munde ſprangen, und gern haͤtte er das ganze Tri- bunal mit den uͤbrigen zerriſſen, wenn ihm nicht nach ſeiner erſten Jnvaſion in die Kno- tenperucke, zu Verhuͤtung alles Schadens, der Hals vermittelſt einer dauerhaften Kette mit den Knieen zuſammengeſchnuͤrt worden waͤre.
Den Tag darauf wurde das Urtheil an ihm vollſtreckt, das ihm der kaltherzige Rich- ter prophezeiht hatte: er wurde an einem der anſehnlichſten Plaͤtze der Stadt in Ketten auf- gehangen, die man in Ermangelung derſelben in Stricke verwandelte: da man aber ſeinen Namen erfuhr, und aus dem fremden Klange
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ſen; wenn dirs ſo nicht anſteht, ſo aͤndre
das! Mache, daß du morgen nicht gehangen
wirſt; wenn dus kannſt, ſo haſt du Recht,
aber bis hieher haben wir es.
Belphegor, der durch den dehnenden fuͤhl-
loͤſen Ton und die eiskalte Froſtigkeit des
Mannes ganz außer ſich ſelbſt geſezt war, biß
vor Zorn und Wuth ſo heftig in ſeine Ketten,
daß ihm zween Zaͤhne blutig aus dem Munde
ſprangen, und gern haͤtte er das ganze Tri-
bunal mit den uͤbrigen zerriſſen, wenn ihm
nicht nach ſeiner erſten Jnvaſion in die Kno-
tenperucke, zu Verhuͤtung alles Schadens,
der Hals vermittelſt einer dauerhaften Kette
mit den Knieen zuſammengeſchnuͤrt worden
waͤre.
Den Tag darauf wurde das Urtheil an
ihm vollſtreckt, das ihm der kaltherzige Rich-
ter prophezeiht hatte: er wurde an einem der
anſehnlichſten Plaͤtze der Stadt in Ketten auf-
gehangen, die man in Ermangelung derſelben
in Stricke verwandelte: da man aber ſeinen
Namen erfuhr, und aus dem fremden Klange
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/71>, abgerufen am 24.11.2024.
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