Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.kanntschaft mit dem Walde Einen Fuß von Nicht viel! antwortete der Ankommende Hast du ein menschliches Herz mit mensch- "Ach du lieber Himmel! wenn sich jemand Warum das, mein Freund? "Warum? -- Jch hätts sehr nöthig. Was fürchtest du? fuhr Belphegor hitzig auf. "Weiter nichts als ins Zuchthaus zu Wenn du es verdient hast, so wünsche ich kanntſchaft mit dem Walde Einen Fuß von Nicht viel! antwortete der Ankommende Haſt du ein menſchliches Herz mit menſch- „Ach du lieber Himmel! wenn ſich jemand Warum das, mein Freund? „Warum? — Jch haͤtts ſehr noͤthig. Was fuͤrchteſt du? fuhr Belphegor hitzig auf. „Weiter nichts als ins Zuchthaus zu Wenn du es verdient haſt, ſo wuͤnſche ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="22"/> kanntſchaft mit dem Walde Einen Fuß von<lb/> der Stelle zu wagen. Gegen Morgen hoͤrte<lb/> er einen Mann ſich ihm leiſe naͤhern und bey<lb/> jedem Schritte ſtill ſtehn, um ſich umzuſehn,<lb/> ohne Belphegorn gewahr zu werden, bis ihn<lb/> dieſer anredete. — Mann, rief er, haſt du<lb/> Herz —</p><lb/> <p>Nicht viel! antwortete der Ankommende<lb/> furchtſam.</p><lb/> <p>Haſt du ein menſchliches Herz mit menſch-<lb/> lichen Empfindungen, fuhr Belphegor fort,<lb/> ſo nimm dich meiner an! —</p><lb/> <p>„Ach du lieber Himmel! wenn ſich jemand<lb/> „erſt meiner annaͤhme!‟</p><lb/> <p>Warum das, mein Freund?</p><lb/> <p>„Warum? — Jch haͤtts ſehr noͤthig.<lb/> „Nur ein wenig leiſe geſprochen!‟</p><lb/> <p>Was fuͤrchteſt du? fuhr Belphegor hitzig auf.</p><lb/> <p>„Weiter nichts als ins Zuchthaus zu<lb/> „kommen.‟</p><lb/> <p>Wenn du es verdient haſt, ſo wuͤnſche ich<lb/> Gluͤck dazu.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [22/0042]
kanntſchaft mit dem Walde Einen Fuß von
der Stelle zu wagen. Gegen Morgen hoͤrte
er einen Mann ſich ihm leiſe naͤhern und bey
jedem Schritte ſtill ſtehn, um ſich umzuſehn,
ohne Belphegorn gewahr zu werden, bis ihn
dieſer anredete. — Mann, rief er, haſt du
Herz —
Nicht viel! antwortete der Ankommende
furchtſam.
Haſt du ein menſchliches Herz mit menſch-
lichen Empfindungen, fuhr Belphegor fort,
ſo nimm dich meiner an! —
„Ach du lieber Himmel! wenn ſich jemand
„erſt meiner annaͤhme!‟
Warum das, mein Freund?
„Warum? — Jch haͤtts ſehr noͤthig.
„Nur ein wenig leiſe geſprochen!‟
Was fuͤrchteſt du? fuhr Belphegor hitzig auf.
„Weiter nichts als ins Zuchthaus zu
„kommen.‟
Wenn du es verdient haſt, ſo wuͤnſche ich
Gluͤck dazu.
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Zitationshilfe: | Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/42>, abgerufen am 16.02.2025. |