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Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].

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Priester hat die Religion erfunden, die Religion
mit ihren strengen Sittenvorschriften und schweren
Pflichten? Hätte die heidnische Welt die christliche
Religion je angenommen, wenn ein bloßer Mensch
ihr Urheber und Stifter wäre? Das glaubt doch
kein vernünftiger Mensch.

2. Aber wie weiß man denn heute noch,
was Christus gepredigt hat? Er lebte ja
vor 2000 Jahren
.

Das wissen wir aus den hl. Evangelien, was
Christus gepredigt hat.

3. Sind die Evangelien auch glaub-
würdig
?

Ja, denn die Apostel und Jünger
konnten die Wahrheit wissen
. Sie waren ja
drei Jahre lang beständige Zeugen von Christi
Leben, und sie erzählen Thatsachen, die nicht im
Verborgenen, sondern öffentlich vor allem Volke
geschehen sind, Thatsachen, die in aller Munde
waren, Wunder, die von Tausenden wahrgenommen
wurden. Eine Täuschung ist also undenkbar, um-
somehr, da die Evangelisten in ihren Erzählungen
übereinstimmen.

Sie wollten die Wahrheit sagen. Sie
erzählen ganz schlicht und einfach, was sie gehört
und gesehen; sie erzählen gar vieles, was zu ihrer
eigenen Unehre gereicht: daß sie erst selber manches
nicht hätten glauben wollen, daß Thomas sogar
allen Aposteln und Jüngern nicht geglaubt habe,
daß Jesus sie oft getadelt, daß Petrus den Heiland

Priester hat die Religion erfunden, die Religion
mit ihren strengen Sittenvorschriften und schweren
Pflichten? Hätte die heidnische Welt die christliche
Religion je angenommen, wenn ein bloßer Mensch
ihr Urheber und Stifter wäre? Das glaubt doch
kein vernünftiger Mensch.

2. Aber wie weiß man denn heute noch,
was Christus gepredigt hat? Er lebte ja
vor 2000 Jahren
.

Das wissen wir aus den hl. Evangelien, was
Christus gepredigt hat.

3. Sind die Evangelien auch glaub-
würdig
?

Ja, denn die Apostel und Jünger
konnten die Wahrheit wissen
. Sie waren ja
drei Jahre lang beständige Zeugen von Christi
Leben, und sie erzählen Thatsachen, die nicht im
Verborgenen, sondern öffentlich vor allem Volke
geschehen sind, Thatsachen, die in aller Munde
waren, Wunder, die von Tausenden wahrgenommen
wurden. Eine Täuschung ist also undenkbar, um-
somehr, da die Evangelisten in ihren Erzählungen
übereinstimmen.

Sie wollten die Wahrheit sagen. Sie
erzählen ganz schlicht und einfach, was sie gehört
und gesehen; sie erzählen gar vieles, was zu ihrer
eigenen Unehre gereicht: daß sie erst selber manches
nicht hätten glauben wollen, daß Thomas sogar
allen Aposteln und Jüngern nicht geglaubt habe,
daß Jesus sie oft getadelt, daß Petrus den Heiland

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[89/0095] Priester hat die Religion erfunden, die Religion mit ihren strengen Sittenvorschriften und schweren Pflichten? Hätte die heidnische Welt die christliche Religion je angenommen, wenn ein bloßer Mensch ihr Urheber und Stifter wäre? Das glaubt doch kein vernünftiger Mensch. 2. Aber wie weiß man denn heute noch, was Christus gepredigt hat? Er lebte ja vor 2000 Jahren. Das wissen wir aus den hl. Evangelien, was Christus gepredigt hat. 3. Sind die Evangelien auch glaub- würdig? Ja, denn die Apostel und Jünger konnten die Wahrheit wissen. Sie waren ja drei Jahre lang beständige Zeugen von Christi Leben, und sie erzählen Thatsachen, die nicht im Verborgenen, sondern öffentlich vor allem Volke geschehen sind, Thatsachen, die in aller Munde waren, Wunder, die von Tausenden wahrgenommen wurden. Eine Täuschung ist also undenkbar, um- somehr, da die Evangelisten in ihren Erzählungen übereinstimmen. Sie wollten die Wahrheit sagen. Sie erzählen ganz schlicht und einfach, was sie gehört und gesehen; sie erzählen gar vieles, was zu ihrer eigenen Unehre gereicht: daß sie erst selber manches nicht hätten glauben wollen, daß Thomas sogar allen Aposteln und Jüngern nicht geglaubt habe, daß Jesus sie oft getadelt, daß Petrus den Heiland

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Zitationshilfe: Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901], S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wetzel_reisebegleiter_1901/95>, abgerufen am 21.11.2024.