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Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].

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verstorbenen, berühmten Naturforscher Pasteur
fragte, wie er als Mann der Wissenschaft ein so
eifriger Katholik sein könne, antwortete er:
"Gerade weil ich gründlich studiert habe, erfreue
ich mich des Glaubens eines bretonischen Bauern;
und hätte ich noch mehr studieren können, so würde
ich auch den einer bretonischen Bäuerin besitzen."

(In der Bretagne sind die Leute sehr fromm und eifrig).

Vielleicht noch häufiger als der Geistesstolz
führt die Unkeuschheit zum Verluste des Glaubens.
Der berühmte, französische Dichter, Gelehrte und
Staatsmann Chateaubriand hatte einst eine große
Gesellschaft von Männern aus den höchsten Ständen
um sich versammelt. Bei einem Punkte der leb-
haften Unterhaltung rief Chateaubriand aus:
"Meine Herren! Die Hand auf's Herz und sagen
Sie mir auf Ihre Ehre: Hätten Sie nicht
den Mut, gläubig zu sein, wenn Sie den
Mut hätten, keusch zu sein
?"
"Brich mit
deiner Leidenschaft"
, rief ein anderer französischer
Denker, Pascal, einem Ungläubigen zu, "und morgen
wirst du gläubig sein."

Höre nun noch einige der gebräuchlichsten
Einreden und eine kurze Antwort darauf:

1. Die Religion ist eine Erfindung
der Geistlichen
.

Das ist gerade so gescheidt, wie wenn einer
sagt: Die Eisenbahnen sind eine Erfindung der
Eisenbahnbeamten. Eben erst durch die Religion
sind die Priester aufgekommen, Und dann, welcher

verstorbenen, berühmten Naturforscher Pasteur
fragte, wie er als Mann der Wissenschaft ein so
eifriger Katholik sein könne, antwortete er:
„Gerade weil ich gründlich studiert habe, erfreue
ich mich des Glaubens eines bretonischen Bauern;
und hätte ich noch mehr studieren können, so würde
ich auch den einer bretonischen Bäuerin besitzen.“

(In der Bretagne sind die Leute sehr fromm und eifrig).

Vielleicht noch häufiger als der Geistesstolz
führt die Unkeuschheit zum Verluste des Glaubens.
Der berühmte, französische Dichter, Gelehrte und
Staatsmann Chateaubriand hatte einst eine große
Gesellschaft von Männern aus den höchsten Ständen
um sich versammelt. Bei einem Punkte der leb-
haften Unterhaltung rief Chateaubriand aus:
„Meine Herren! Die Hand auf's Herz und sagen
Sie mir auf Ihre Ehre: Hätten Sie nicht
den Mut, gläubig zu sein, wenn Sie den
Mut hätten, keusch zu sein
?“
„Brich mit
deiner Leidenschaft“
, rief ein anderer französischer
Denker, Pascal, einem Ungläubigen zu, „und morgen
wirst du gläubig sein.“

Höre nun noch einige der gebräuchlichsten
Einreden und eine kurze Antwort darauf:

1. Die Religion ist eine Erfindung
der Geistlichen
.

Das ist gerade so gescheidt, wie wenn einer
sagt: Die Eisenbahnen sind eine Erfindung der
Eisenbahnbeamten. Eben erst durch die Religion
sind die Priester aufgekommen, Und dann, welcher

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[88/0094] verstorbenen, berühmten Naturforscher Pasteur fragte, wie er als Mann der Wissenschaft ein so eifriger Katholik sein könne, antwortete er: „Gerade weil ich gründlich studiert habe, erfreue ich mich des Glaubens eines bretonischen Bauern; und hätte ich noch mehr studieren können, so würde ich auch den einer bretonischen Bäuerin besitzen.“ (In der Bretagne sind die Leute sehr fromm und eifrig). Vielleicht noch häufiger als der Geistesstolz führt die Unkeuschheit zum Verluste des Glaubens. Der berühmte, französische Dichter, Gelehrte und Staatsmann Chateaubriand hatte einst eine große Gesellschaft von Männern aus den höchsten Ständen um sich versammelt. Bei einem Punkte der leb- haften Unterhaltung rief Chateaubriand aus: „Meine Herren! Die Hand auf's Herz und sagen Sie mir auf Ihre Ehre: Hätten Sie nicht den Mut, gläubig zu sein, wenn Sie den Mut hätten, keusch zu sein?“ „Brich mit deiner Leidenschaft“, rief ein anderer französischer Denker, Pascal, einem Ungläubigen zu, „und morgen wirst du gläubig sein.“ Höre nun noch einige der gebräuchlichsten Einreden und eine kurze Antwort darauf: 1. Die Religion ist eine Erfindung der Geistlichen. Das ist gerade so gescheidt, wie wenn einer sagt: Die Eisenbahnen sind eine Erfindung der Eisenbahnbeamten. Eben erst durch die Religion sind die Priester aufgekommen, Und dann, welcher

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Zitationshilfe: Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901], S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wetzel_reisebegleiter_1901/94>, abgerufen am 21.11.2024.