Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].Wenn ich nur sicher Den Himmel gewinn', Nehm' gern alles Widrige Als Kaufpreis ich hin." Ich muß zwar an diesem Platze nicht "Hättest du Roß und Wagen, Dazu einen gold'nen Kragen, Viele Diener um dich her, Geld soviel als Sand im Meer: Müßtest du aber Schmerzen leiden, Würde niemand dich beneiden." König Ludwig XI. von Frankreich ging ein- Wenn ich nur sicher Den Himmel gewinn', Nehm' gern alles Widrige Als Kaufpreis ich hin.“ Ich muß zwar an diesem Platze nicht „Hättest du Roß und Wagen, Dazu einen gold'nen Kragen, Viele Diener um dich her, Geld soviel als Sand im Meer: Müßtest du aber Schmerzen leiden, Würde niemand dich beneiden.“ König Ludwig XI. von Frankreich ging ein- <TEI> <text> <body> <div n="7"> <div n="3"> <pb facs="#f0068" xml:id="W544R3_001_1901_pb0062_0001" n="62"/> <lg> <l rendition="#s"> <q>Wenn ich nur sicher</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Den Himmel gewinn',</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Nehm' gern alles Widrige</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Als Kaufpreis ich hin.“</q> </l> </lg> <p><hi rendition="#g">Ich muß zwar an diesem Platze nicht<lb/> g'rad Hunger leiden, aber doch mit recht<lb/> einfacher Kost mich begnügen</hi>. Der reichste<lb/> Mann der Welt ist John Rockefeller in Amerika.<lb/> Er hat mehr Vermögen als die Kaiser von Ruß-<lb/> land und Oesterreich und noch ein halbes Dutzend<lb/> Fürsten zusammen. Nun dieser Mann wird ge-<lb/> wiß auch gut essen und trinken? Auf seinem Tische<lb/> dürfen wohl nur die köstlichsten und ausgesuchtesten<lb/> Gerichte erscheinen? Weit gefehlt! Die Nahrung<lb/> des reichsten Mannes der Welt ist einfacher als<lb/> die des ärmsten Gesellen: <hi rendition="#g">er kann nichts ge-<lb/> nießen als Milch und Brot</hi>. Andere Speisen<lb/> verträgt sein kranker Magen nicht. Das Einkommen<lb/> dieses Milliardärs beträgt täglich über 400000 M.,<lb/> und seine tägliche Mahlzeit bilden ein wenig Milch<lb/> und ein Stücklein Brot! Willst du nicht zufrieden<lb/> sein mit deinem einfachen Tische? –</p> <lg> <l rendition="#s"> <q>„Hättest du Roß und Wagen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Dazu einen gold'nen Kragen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Viele Diener um dich her,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Geld soviel als Sand im Meer:</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Müßtest du aber Schmerzen leiden,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Würde niemand dich beneiden.“</q> </l> </lg> <p>König Ludwig XI. von Frankreich ging ein-<lb/> mal auf einem seiner Lustschlösser abends in die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0068]
Wenn ich nur sicher Den Himmel gewinn', Nehm' gern alles Widrige Als Kaufpreis ich hin.“
Ich muß zwar an diesem Platze nicht
g'rad Hunger leiden, aber doch mit recht
einfacher Kost mich begnügen. Der reichste
Mann der Welt ist John Rockefeller in Amerika.
Er hat mehr Vermögen als die Kaiser von Ruß-
land und Oesterreich und noch ein halbes Dutzend
Fürsten zusammen. Nun dieser Mann wird ge-
wiß auch gut essen und trinken? Auf seinem Tische
dürfen wohl nur die köstlichsten und ausgesuchtesten
Gerichte erscheinen? Weit gefehlt! Die Nahrung
des reichsten Mannes der Welt ist einfacher als
die des ärmsten Gesellen: er kann nichts ge-
nießen als Milch und Brot. Andere Speisen
verträgt sein kranker Magen nicht. Das Einkommen
dieses Milliardärs beträgt täglich über 400000 M.,
und seine tägliche Mahlzeit bilden ein wenig Milch
und ein Stücklein Brot! Willst du nicht zufrieden
sein mit deinem einfachen Tische? –
„Hättest du Roß und Wagen, Dazu einen gold'nen Kragen, Viele Diener um dich her, Geld soviel als Sand im Meer: Müßtest du aber Schmerzen leiden, Würde niemand dich beneiden.“
König Ludwig XI. von Frankreich ging ein-
mal auf einem seiner Lustschlösser abends in die
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