Wetzel, Franz Xaver: Reisebegleiter für Jünglinge. Ravensburg, [1901].
Damit meinen wir freilich nicht, ein junger
Portugas, 20. Oktober 1900.
Lieber Vater! Damit Ihr nicht glaubt, daß ich Euch etwa
Damit meinen wir freilich nicht, ein junger
Portugas, 20. Oktober 1900.
Lieber Vater! Damit Ihr nicht glaubt, daß ich Euch etwa <TEI> <text> <body> <div n="7"> <div n="2"> <lg> <l rendition="#s"> <q><pb facs="#f0060" xml:id="W544R3_001_1901_pb0054_0001" n="54"/> Denn wer mein göttlich Herz besitzt,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Hat alles, was ihm ewig nützt.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Die Welt vergeht, es flieht die Zeit,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Die Menschenkinder sind auf heut',</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Und alles nimmt dir einst der Tod,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Nur eins dir bleibt, nur ich, dein Gott.“</q> </l> </lg> <bibl rendition="#right #s">(C. Wöhler.)</bibl> <p>Damit meinen wir freilich nicht, ein junger<lb/> Mann müsse immer auf demselben Fleck sitzen<lb/> bleiben, unbeweglich und starr wie eine Statue.<lb/> O nein, er soll auch die Welt sich ansehen und<lb/> seine Kenntnisse erweitern. Nur darf der Jüng-<lb/> ling nicht planlos umherirren, ohne Ziel und<lb/> Zweck, ohne bestimmte Aussicht auf Arbeit und<lb/> Anstellung. Namentlich möchten wir junge Leute<lb/> warnen, aufs geratewohl in ferne Länder und<lb/> große Städte zu gehen. Noch jüngst veröffentlichte<lb/> die vortreffliche Monatschrift für Jünglinge, <q>„<hi rendition="#g">Die<lb/> Zukunft</hi>“</q> (Einsiedeln 2. Jahrg. 4. Heft) folgen-<lb/> den Brief:</p> <floatingText> <body> <div type="letter"> <dateline rendition="#right"> <placeName>Portugas, <date>20. Oktober 1900.</date></placeName> </dateline> <salute rendition="#c">Lieber Vater!</salute> <p>Damit Ihr nicht glaubt, daß ich Euch etwa<lb/> vergessen habe, will ich Euch etwas schreiben. Es<lb/> ist zwar nicht viel, das ich zu schreiben habe, was<lb/> Euer gutes Vaterherz erfreuen könnte, als daß ich<lb/> gesund und guter Dinge bin, und daß ich im<lb/> Sinne habe, wieder zu den schönen Schweizerbergen<lb/> heimzukehren.</p> </div> </body> </floatingText> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
Denn wer mein göttlich Herz besitzt, Hat alles, was ihm ewig nützt. Die Welt vergeht, es flieht die Zeit, Die Menschenkinder sind auf heut', Und alles nimmt dir einst der Tod, Nur eins dir bleibt, nur ich, dein Gott.“
(C. Wöhler.) Damit meinen wir freilich nicht, ein junger
Mann müsse immer auf demselben Fleck sitzen
bleiben, unbeweglich und starr wie eine Statue.
O nein, er soll auch die Welt sich ansehen und
seine Kenntnisse erweitern. Nur darf der Jüng-
ling nicht planlos umherirren, ohne Ziel und
Zweck, ohne bestimmte Aussicht auf Arbeit und
Anstellung. Namentlich möchten wir junge Leute
warnen, aufs geratewohl in ferne Länder und
große Städte zu gehen. Noch jüngst veröffentlichte
die vortreffliche Monatschrift für Jünglinge, „Die
Zukunft“ (Einsiedeln 2. Jahrg. 4. Heft) folgen-
den Brief:
Portugas, 20. Oktober 1900. Lieber Vater! Damit Ihr nicht glaubt, daß ich Euch etwa
vergessen habe, will ich Euch etwas schreiben. Es
ist zwar nicht viel, das ich zu schreiben habe, was
Euer gutes Vaterherz erfreuen könnte, als daß ich
gesund und guter Dinge bin, und daß ich im
Sinne habe, wieder zu den schönen Schweizerbergen
heimzukehren.
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