Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.der Spiel-Sünde. su CHristi Marter und Leyden/als sich ergeben solcher närrischen/ ja är- ger- und sündlichen Welt-Freuden. Hat doch der Heidnische Käyser Tra-Käyser Auch bey den Lacedemoniern hat man len D 4
der Spiel-Suͤnde. ſu CHriſti Marter und Leyden/als ſich ergeben ſolcher naͤrriſchen/ ja aͤr- ger- und ſuͤndlichen Welt-Freuden. Hat doch der Heidniſche Kaͤyſer Tra-Kaͤyſer Auch bey den Lacedemoniern hat man len D 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0059" n="55"/><fw place="top" type="header">der Spiel-Suͤnde.</fw><lb/><hi rendition="#fr">ſu CHriſti Marter und Leyden/</hi><lb/> als ſich ergeben ſolcher naͤrriſchen/ ja aͤr-<lb/> ger- und ſuͤndlichen Welt-Freuden.</p><lb/> <p>Hat doch der Heidniſche Kaͤyſer <hi rendition="#aq">Tra-</hi><note place="right">Kaͤyſer<lb/><hi rendition="#aq">Traja-<lb/> nus</hi> will<lb/> keinen<lb/> Gaͤuck-<lb/> ler zuſe-<lb/> hen.</note><lb/><hi rendition="#aq">janus</hi> hierinne viel vernuͤnfftiger geban-<lb/> delt. Denn als ein <hi rendition="#aq">Comœdiant</hi> aus<lb/> Aſia gen Rom kommen/ und dermaſſen<lb/> ſeltzame und artliche Sachen <hi rendition="#aq">repræſen-<lb/> ti</hi>rete/ daß ſich maͤnniglich daruͤber wun-<lb/> derte. Und man dieſen Kaͤyſer gebeten/<lb/> daß er doch dieſen <hi rendition="#aq">Comœdiant</hi>en auch<lb/> ſehen und hoͤren wolte/ hat er geſagt: Es<lb/> gebuͤhret keinem loͤblichen <hi rendition="#fr">Fuͤrſten/<lb/> daß ein leichtfertiger</hi> <hi rendition="#aq">Actus</hi> <hi rendition="#fr">in ſeinem<lb/> Beyſeyn vorgehe/ damit nicht er/<lb/> ſo wohl fuͤr ſeine Perſon/ fuͤr einen<lb/> liederlichen/ als der ander vor einen<lb/> Narren gehalten werde. Jn Ge-<lb/> genwart der Fuͤrſten/ ſoll ſich keiner<lb/> unterſtehen/ unziemlich zu reden/<lb/> vielweniger ſich liederlich zu ſtellen.<lb/> Denn man ſolte einen Fuͤrſten nichts<lb/> fuͤrhalten/ was ihn zu Laſtern/ ſon-<lb/> dern nur was ihn zur Tugend bewe-<lb/> gen koͤnte.</hi></p><lb/> <p>Auch bey den Lacedemoniern hat man<lb/> keine Comoͤdien noch <hi rendition="#aq">Tragædi</hi>en ſpie-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 4</fw><fw place="bottom" type="catch">len</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0059]
der Spiel-Suͤnde.
ſu CHriſti Marter und Leyden/
als ſich ergeben ſolcher naͤrriſchen/ ja aͤr-
ger- und ſuͤndlichen Welt-Freuden.
Hat doch der Heidniſche Kaͤyſer Tra-
janus hierinne viel vernuͤnfftiger geban-
delt. Denn als ein Comœdiant aus
Aſia gen Rom kommen/ und dermaſſen
ſeltzame und artliche Sachen repræſen-
tirete/ daß ſich maͤnniglich daruͤber wun-
derte. Und man dieſen Kaͤyſer gebeten/
daß er doch dieſen Comœdianten auch
ſehen und hoͤren wolte/ hat er geſagt: Es
gebuͤhret keinem loͤblichen Fuͤrſten/
daß ein leichtfertiger Actus in ſeinem
Beyſeyn vorgehe/ damit nicht er/
ſo wohl fuͤr ſeine Perſon/ fuͤr einen
liederlichen/ als der ander vor einen
Narren gehalten werde. Jn Ge-
genwart der Fuͤrſten/ ſoll ſich keiner
unterſtehen/ unziemlich zu reden/
vielweniger ſich liederlich zu ſtellen.
Denn man ſolte einen Fuͤrſten nichts
fuͤrhalten/ was ihn zu Laſtern/ ſon-
dern nur was ihn zur Tugend bewe-
gen koͤnte.
Kaͤyſer
Traja-
nus will
keinen
Gaͤuck-
ler zuſe-
hen.
Auch bey den Lacedemoniern hat man
keine Comoͤdien noch Tragædien ſpie-
len
D 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |