Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.der Spiel-Sünde. standen. Der Mann weiß noch nicht/wie er seines Weibes Rede verstehen soll/ biß er auff dem Morgen des unzüchti- gen treulosen Bubens und Spiel- Compans seinen Dolchen/ welchen er auch alsbald kennete/ in der Kammer fande. Da hub sich Jammer und Noth/ Uneinigkeit und Zwitracht an/ und tractirte der Mann sein Weib so übel/ dreuete auch den Cae- libem scelestum zu erstechen/ daß man/ ärgers zu verhüten/ den Ehe- mann muste gefänglich halten/ biß endlich GOtt der Herr/ durch Pe- stilentz/ diesen Zorn und Rachgieri- gen Spielern/ Hurern und Buh- lern/ die Hertzen gebrochen. Wie es Steinhard d. l. f. 239. a. §. 63. nach der Länge erzehlet/ auch bezeuget/ daß er sie alle beyde gekennet/ und gar wohl zu nennen wüste. War das nun nicht ei- ne grosse Sünde?Jüde spielet mit ei- nem Christen Wir lesen/ daß einsmahls ein Jüde Da- D
der Spiel-Suͤnde. ſtanden. Der Mann weiß noch nicht/wie er ſeines Weibes Rede verſtehen ſoll/ biß er auff dem Morgen des unzuͤchti- gen treuloſen Bubens und Spiel- Compans ſeinen Dolchen/ welchen er auch alsbald kennete/ in der Kammer fande. Da hub ſich Jammer und Noth/ Uneinigkeit und Zwitracht an/ und tractirte der Mann ſein Weib ſo uͤbel/ dreuete auch den Cæ- libem ſceleſtum zu erſtechen/ daß man/ aͤrgers zu verhuͤten/ den Ehe- mann muſte gefaͤnglich halten/ biß endlich GOtt der Herr/ durch Pe- ſtilentz/ dieſen Zorn und Rachgieri- gen Spielern/ Hurern und Buh- lern/ die Hertzen gebrochen. Wie es Steinhard d. l. f. 239. a. §. 63. nach der Laͤnge erzehlet/ auch bezeuget/ daß er ſie alle beyde gekennet/ und gar wohl zu nennen wuͤſte. War das nun nicht ei- ne groſſe Suͤnde?Juͤde ſpielet mit ei- nem Chriſten Wir leſen/ daß einsmahls ein Juͤde Da- D
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der Spiel-Suͤnde.
ſtanden. Der Mann weiß noch nicht/
wie er ſeines Weibes Rede verſtehen ſoll/
biß er auff dem Morgen des unzuͤchti-
gen treuloſen Bubens und Spiel-
Compans ſeinen Dolchen/ welchen er
auch alsbald kennete/ in der Kammer
fande. Da hub ſich Jammer und
Noth/ Uneinigkeit und Zwitracht
an/ und tractirte der Mann ſein
Weib ſo uͤbel/ dreuete auch den Cæ-
libem ſceleſtum zu erſtechen/ daß
man/ aͤrgers zu verhuͤten/ den Ehe-
mann muſte gefaͤnglich halten/ biß
endlich GOtt der Herr/ durch Pe-
ſtilentz/ dieſen Zorn und Rachgieri-
gen Spielern/ Hurern und Buh-
lern/ die Hertzen gebrochen. Wie
es Steinhard d. l. f. 239. a. §. 63. nach
der Laͤnge erzehlet/ auch bezeuget/ daß
er ſie alle beyde gekennet/ und gar wohl
zu nennen wuͤſte. War das nun nicht ei-
ne groſſe Suͤnde?
Juͤde
ſpielet
mit ei-
nem
Chriſten
Wir leſen/ daß einsmahls ein Juͤde
mit einem Chriſten in ſeinem Hauſe ge-
ſpielet/ und weil der Chriſt dem Juͤden nem
alle ſein Geld abgewonnen/ hat der Juͤde
den HErrn Chriſtum greulich gelaͤſtert.
Da-
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Zitationshilfe: | Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/53>, abgerufen am 16.02.2025. |