Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.sonderliche schöne Spiel-Sprüche. bey denen Ergötzungs-Spielen solcheLehren nehmen/ die uns etwas Gutes er- innern/ oder bußfertig zu leben/ und nach dem Ewigen zu trachten anmahnen kön- nen. Es wird zwar des Spielens in der H. Schrifft offt gedacht/ aber es zielet gemeiniglich dahin/ daß man für Gott dem HErrn in seinem Hertzen spie- len/ das ist/ sich in GOtt und Geist er- freuen/ und dem lieben GOtt vor sei- ne Gnade wegen der Erschöpffung/ Erlösung und Heiligung dancken solle. Das erfordert GOtt selbst/ wenn er seinen überflüßigen Seegen und Gna- den-Gaben reichlich verheisset/ daß Alt und Jung sich drüber freuen sollen/ wenn er bey dem Propheten sagt: Der Stadt Gassen sollen noch ferner voll Knäb- lein und Mägdlein seyn/ die auff ih- ren Gassen spielen/ it. Es soll von dannen heraus gehen Lob- und Freu- den-Gesang/ und solte noch frölich paucken und heraus gehen an den Tantz. So wird auch beym Hiob gesagt: Alle Eh-
ſonderliche ſchoͤne Spiel-Spruͤche. bey denen Ergoͤtzungs-Spielen ſolcheLehren nehmen/ die uns etwas Gutes er- innern/ oder bußfertig zu leben/ und nach dem Ewigen zu trachten anmahnen koͤn- nen. Es wird zwar des Spielens in der H. Schrifft offt gedacht/ aber es zielet gemeiniglich dahin/ daß man fuͤr Gott dem HErrn in ſeinem Hertzen ſpie- len/ das iſt/ ſich in GOtt und Geiſt er- freuen/ und dem lieben GOtt vor ſei- ne Gnade wegen der Erſchoͤpffung/ Erloͤſung und Heiligung dancken ſolle. Das erfordert GOtt ſelbſt/ wenn er ſeinen uͤberfluͤßigen Seegen und Gna- den-Gaben reichlich verheiſſet/ daß Alt und Jung ſich druͤber freuen ſollen/ wenn er bey dem Propheten ſagt: Der Stadt Gaſſen ſollen noch ferner voll Knaͤb- lein und Maͤgdlein ſeyn/ die auff ih- ren Gaſſen ſpielen/ it. Es ſoll von dannen heraus gehen Lob- und Freu- den-Geſang/ und ſolte noch froͤlich paucken und heraus gehen an den Tantz. So wird auch beym Hiob geſagt: Alle Eh-
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ſonderliche ſchoͤne Spiel-Spruͤche.
bey denen Ergoͤtzungs-Spielen ſolche
Lehren nehmen/ die uns etwas Gutes er-
innern/ oder bußfertig zu leben/ und nach
dem Ewigen zu trachten anmahnen koͤn-
nen. Es wird zwar des Spielens in der
H. Schrifft offt gedacht/ aber es zielet
gemeiniglich dahin/ daß man fuͤr Gott
dem HErrn in ſeinem Hertzen ſpie-
len/ das iſt/ ſich in GOtt und Geiſt er-
freuen/ und dem lieben GOtt vor ſei-
ne Gnade wegen der Erſchoͤpffung/
Erloͤſung und Heiligung dancken
ſolle. Das erfordert GOtt ſelbſt/ wenn
er ſeinen uͤberfluͤßigen Seegen und Gna-
den-Gaben reichlich verheiſſet/ daß Alt
und Jung ſich druͤber freuen ſollen/ wenn
er bey dem Propheten ſagt: Der Stadt
Gaſſen ſollen noch ferner voll Knaͤb-
lein und Maͤgdlein ſeyn/ die auff ih-
ren Gaſſen ſpielen/ it. Es ſoll von
dannen heraus gehen Lob- und Freu-
den-Geſang/ und ſolte noch froͤlich
paucken und heraus gehen an den
Tantz.
So wird auch beym Hiob geſagt: Alle
wilde Thiere ſpielen auff den Bergen/
i. e. Sie ſpruͤngen ihren Schoͤpffer zu
Eh-
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Zitationshilfe: | Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/161>, abgerufen am 29.07.2024. |