Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.Spielsüchtiger böser Sieben sein Auge/ alsbald er nun ein wenig heilwird/ suchet er bey der Generalität an/ mit jenem um Leib und Leben zu kämpf- fen. Er erlangets auch/ da sie denn zu Roß erst mit den Pistolen auff einander loßgegangen/ und nachdem sie sich ver- schossen/ alle beyde nach den Degen ge- griffen/ da alsbald jener von diesem er- stochen/ und sein Auge also gerochen wor- den/ daß Knall und Fall ein Ding gewe- sen. Der gleichen Exempel geschehen in Kriegen viel/ wie aber die Seelen fah- ren/ ist leicht zu erachten/ wenn sie gleich znvor beichten und communiciren/ wie denn diese beyde gethan haben sollen; denn sie rächen sich solbsten/ und fallen in Gött- liche Gerichte/ und suchen ihren eigenen Ruhm/ eigenen ihnen also selbsten zu die drey R. R. R. die ihnen doch selbsten will vorbehalten haben GOtt der HErr/ nemlich: Rühmen/ Rächen/ Richten. Wie denn auch dieser siegen- de Rittmeister hernach von einem an- dern seinem guten Cammeraden und Dutz-Bruder/ den er in der Völlerey zu einem unnöthigen Duell genöthiget/ jämmerlich erstochen worden. Ex Relat, W. S. V. B. An-
Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben ſein Auge/ alsbald er nun ein wenig heilwird/ ſuchet er bey der Generalitaͤt an/ mit jenem um Leib und Leben zu kaͤmpf- fen. Er erlangets auch/ da ſie denn zu Roß erſt mit den Piſtolen auff einander loßgegangen/ und nachdem ſie ſich ver- ſchoſſen/ alle beyde nach den Degen ge- griffen/ da alsbald jener von dieſem er- ſtochen/ und ſein Auge alſo gerochen wor- den/ daß Knall und Fall ein Ding gewe- ſen. Der gleichen Exempel geſchehen in Kriegen viel/ wie aber die Seelen fah- ren/ iſt leicht zu erachten/ wenn ſie gleich znvor beichten und communiciren/ wie denn dieſe beyde gethan haben ſollen; deñ ſie raͤchen ſich ſolbſten/ und fallen in Goͤtt- liche Gerichte/ und ſuchen ihren eigenen Ruhm/ eigenen ihnen alſo ſelbſten zu die drey R. R. R. die ihnen doch ſelbſten will vorbehalten haben GOtt der HErr/ nemlich: Ruͤhmen/ Raͤchen/ Richten. Wie denn auch dieſer ſiegen- de Rittmeiſter hernach von einem an- dern ſeinem guten Cammeraden und Dutz-Bruder/ den er in der Voͤllerey zu einem unnoͤthigen Duell genoͤthiget/ jaͤmmerlich erſtochen worden. Ex Relat, W. S. V. B. An-
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Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben
ſein Auge/ alsbald er nun ein wenig heil
wird/ ſuchet er bey der Generalitaͤt an/
mit jenem um Leib und Leben zu kaͤmpf-
fen. Er erlangets auch/ da ſie denn zu
Roß erſt mit den Piſtolen auff einander
loßgegangen/ und nachdem ſie ſich ver-
ſchoſſen/ alle beyde nach den Degen ge-
griffen/ da alsbald jener von dieſem er-
ſtochen/ und ſein Auge alſo gerochen wor-
den/ daß Knall und Fall ein Ding gewe-
ſen. Der gleichen Exempel geſchehen in
Kriegen viel/ wie aber die Seelen fah-
ren/ iſt leicht zu erachten/ wenn ſie gleich
znvor beichten und communiciren/ wie
denn dieſe beyde gethan haben ſollen; deñ
ſie raͤchen ſich ſolbſten/ und fallen in Goͤtt-
liche Gerichte/ und ſuchen ihren eigenen
Ruhm/ eigenen ihnen alſo ſelbſten zu die
drey R. R. R. die ihnen doch ſelbſten
will vorbehalten haben GOtt der
HErr/ nemlich: Ruͤhmen/ Raͤchen/
Richten. Wie denn auch dieſer ſiegen-
de Rittmeiſter hernach von einem an-
dern ſeinem guten Cammeraden und
Dutz-Bruder/ den er in der Voͤllerey
zu einem unnoͤthigen Duell genoͤthiget/
jaͤmmerlich erſtochen worden. Ex
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