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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtiger böser Sieben
Warnung angenommen/ und sich
hinführo vor dem Auffsatz seiner
Güter gehütet.

Frey-
Herr
verspielet
seine
Herr-
schafft.

Vor 30. Jahren ohngefehr hat ein
vornehmer Freyherr mit einem vorneh-
men Grafen gespielet/ da jener seine gan-
ze Herrschafft/ dieser aber ein Theil sei-
ner Graffschafft auffgesetzet; der Frey-
herr aber hat den kürtzern gezogen/ seine
Herrschafft durch das Spiel verloren/ da
er ihme nichts mehr/ als die Alimenta-
tion
oder die nothwendige Lebens-Un-
terhaltung seinem Weibe und Kindern
ausgedinget gehabt. Ex Relat. Herrn
E. M. der gleich selbige Zeit am selben
Qrthen gewesen.

Ru-
dolph.

Hercu-
lier ver-
spielt den
Sieg.

Rudolphus, der Herculier König/ ist
über dem Spiel um sein Leben und Kö-
nigreich kommen. Denn als sein Kriegs-
Heer mit dem Tadone/ dem Lombarder/
in der Feld-Schlacht stritte/ saß er unter
deß in seinem Zelt/ zechete und spielete/
sich auff sein mächtig Kriegs-Heer ver-
lassende/ als könte ihm der Sieg nicht
fehl schlagen. Allein es gieng viel anders/
und ward er in seiner Spiel-Sicherheit
samt seinem Volck überwunden und er-

schla-

Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben
Warnung angenommen/ und ſich
hinfuͤhro vor dem Auffſatz ſeiner
Guͤter gehuͤtet.

Frey-
Herr
veꝛſpielet
ſeine
Herr-
ſchafft.

Vor 30. Jahren ohngefehr hat ein
vornehmer Freyherr mit einem vorneh-
men Grafen geſpielet/ da jener ſeine gan-
ze Herrſchafft/ dieſer aber ein Theil ſei-
ner Graffſchafft auffgeſetzet; der Frey-
herr aber hat den kuͤrtzern gezogen/ ſeine
Herrſchafft durch das Spiel verloren/ da
er ihme nichts mehr/ als die Alimenta-
tion
oder die nothwendige Lebens-Un-
terhaltung ſeinem Weibe und Kindern
ausgedinget gehabt. Ex Relat. Herrn
E. M. der gleich ſelbige Zeit am ſelben
Qrthen geweſen.

Ru-
dolph.

Hercu-
lier ver-
ſpielt den
Sieg.

Rudolphus, der Herculier Koͤnig/ iſt
uͤber dem Spiel um ſein Leben und Koͤ-
nigreich kommen. Denn als ſein Kriegs-
Heer mit dem Tadone/ dem Lombarder/
in der Feld-Schlacht ſtritte/ ſaß er unter
deß in ſeinem Zelt/ zechete und ſpielete/
ſich auff ſein maͤchtig Kriegs-Heer ver-
laſſende/ als koͤnte ihm der Sieg nicht
fehl ſchlagen. Allein es gieng viel anders/
und ward er in ſeiner Spiel-Sicherheit
ſamt ſeinem Volck uͤberwunden und er-

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[108/0112] Spielſuͤchtiger boͤſer Sieben Warnung angenommen/ und ſich hinfuͤhro vor dem Auffſatz ſeiner Guͤter gehuͤtet. Vor 30. Jahren ohngefehr hat ein vornehmer Freyherr mit einem vorneh- men Grafen geſpielet/ da jener ſeine gan- ze Herrſchafft/ dieſer aber ein Theil ſei- ner Graffſchafft auffgeſetzet; der Frey- herr aber hat den kuͤrtzern gezogen/ ſeine Herrſchafft durch das Spiel verloren/ da er ihme nichts mehr/ als die Alimenta- tion oder die nothwendige Lebens-Un- terhaltung ſeinem Weibe und Kindern ausgedinget gehabt. Ex Relat. Herrn E. M. der gleich ſelbige Zeit am ſelben Qrthen geweſen. Rudolphus, der Herculier Koͤnig/ iſt uͤber dem Spiel um ſein Leben und Koͤ- nigreich kommen. Denn als ſein Kriegs- Heer mit dem Tadone/ dem Lombarder/ in der Feld-Schlacht ſtritte/ ſaß er unter deß in ſeinem Zelt/ zechete und ſpielete/ ſich auff ſein maͤchtig Kriegs-Heer ver- laſſende/ als koͤnte ihm der Sieg nicht fehl ſchlagen. Allein es gieng viel anders/ und ward er in ſeiner Spiel-Sicherheit ſamt ſeinem Volck uͤberwunden und er- ſchla-

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/112>, abgerufen am 27.11.2024.