Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767.Zuschrift an ein paar Kinder. Jhr fodert hüpfend eine Gabe Mir, kleinen Schmeichler, ab? Hier habt Jhr alles, was ich habe, Und mir die Muse gab. Die Muse -- doch ich hör Euch fragen, Welch Wunderding dieß ist? Jch will es im Vertraun Euch sagen: So bald ich Euch geküßt. Es ist die väterliche Liebe, Der jede Liebe weicht, Und der bey mir nichts, als die Liebe Für Eure Mutter gleicht. Laßt sie Euch diese Lehren geben, Durch Harmonie versüßt: Weit kräftiger lehrt Euch ihr Leben, Das lauter Wohllaut ist. Der A
Zuſchrift an ein paar Kinder. Jhr fodert huͤpfend eine Gabe Mir, kleinen Schmeichler, ab? Hier habt Jhr alles, was ich habe, Und mir die Muſe gab. Die Muſe — doch ich hoͤr Euch fragen, Welch Wunderding dieß iſt? Jch will es im Vertraun Euch ſagen: So bald ich Euch gekuͤßt. Es iſt die vaͤterliche Liebe, Der jede Liebe weicht, Und der bey mir nichts, als die Liebe Fuͤr Eure Mutter gleicht. Laßt ſie Euch dieſe Lehren geben, Durch Harmonie verſuͤßt: Weit kraͤftiger lehrt Euch ihr Leben, Das lauter Wohllaut iſt. Der A
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Zuſchrift
an ein paar Kinder.
Jhr fodert huͤpfend eine Gabe
Mir, kleinen Schmeichler, ab?
Hier habt Jhr alles, was ich habe,
Und mir die Muſe gab.
Die Muſe — doch ich hoͤr Euch fragen,
Welch Wunderding dieß iſt?
Jch will es im Vertraun Euch ſagen:
So bald ich Euch gekuͤßt.
Es iſt die vaͤterliche Liebe,
Der jede Liebe weicht,
Und der bey mir nichts, als die Liebe
Fuͤr Eure Mutter gleicht.
Laßt ſie Euch dieſe Lehren geben,
Durch Harmonie verſuͤßt:
Weit kraͤftiger lehrt Euch ihr Leben,
Das lauter Wohllaut iſt.
Der
A
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Zitationshilfe: | Weiße, Christian Felix: Lieder für Kinder. Leipzig, 1767, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weisse_lieder_1767/11>, abgerufen am 16.02.2025. |