Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.haft gesteigerte Sensibilität
bey gleichzeitiger haft gesteigerte Sensibilität
bey gleichzeitiger <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0076" n="66"/> haft gesteigerte Sensibilität bey gleichzeitiger<lb/> Verminderung des Wirkungs-Vermögens im<lb/> Nerven-System, und letzteres wird von der<lb/> Muskelkraft in Anspruch genommen und<lb/> durchaus verwendet zur Darstellung der<lb/> höchsten Muskel-Action; die Aufgabe der The-<lb/> rapie ist beyde Thätigkeiten, die <choice><abbr>Muskel–</abbr><expan>Muskelthätigkeit</expan></choice> und<lb/> die Nerventhätigkeit von einander zu trennen.<lb/> Dies kann auf zwey Wegen geschehen, ent-<lb/> weder durch unmittelbare Schwächung der<lb/> Irritabilität des Muskel-Systems, oder durch<lb/> Erhöhung des Wirkungs-Vermögens des Ner-<lb/> ven-Systems mit gleichseitiger nothwendiger<lb/> Verminderung seiner Sensibilität; auf beyden<lb/> Wegen wird das normale Verhältniss zwischen<lb/> Nervenkraft und Muskelkraft hergestellt. Auf<lb/> dem letzten Wege scheint mir das Opium zu<lb/> wirken. Ueberall spricht sich seine Tendenz<lb/> aus, die Wirkungskraft des Nerven-Systems zu<lb/> heben, während es dessen Sensibilität gleich-<lb/> zeitig sehr bedeutend vermindert, und dies<lb/> ganz besonders zuerst im peripherischen Ner-<lb/> ven-System, den Muskelnerven und deren<lb/> Centraltheil das Rückenmark (von seiner Wir-<lb/> kung auf das Gehirn und Ganglien-System<lb/> spreche ich hier noch nicht;) verminderte Em-<lb/> pfänglichkeit der Nerven-Ausbreitungen, grösse-<lb/> rer Torpor derselben gegen äussere Einflüsse,<lb/> Abnahme des Gefühls, und auf der anderen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
haft gesteigerte Sensibilität bey gleichzeitiger
Verminderung des Wirkungs-Vermögens im
Nerven-System, und letzteres wird von der
Muskelkraft in Anspruch genommen und
durchaus verwendet zur Darstellung der
höchsten Muskel-Action; die Aufgabe der The-
rapie ist beyde Thätigkeiten, die Muskel– und
die Nerventhätigkeit von einander zu trennen.
Dies kann auf zwey Wegen geschehen, ent-
weder durch unmittelbare Schwächung der
Irritabilität des Muskel-Systems, oder durch
Erhöhung des Wirkungs-Vermögens des Ner-
ven-Systems mit gleichseitiger nothwendiger
Verminderung seiner Sensibilität; auf beyden
Wegen wird das normale Verhältniss zwischen
Nervenkraft und Muskelkraft hergestellt. Auf
dem letzten Wege scheint mir das Opium zu
wirken. Ueberall spricht sich seine Tendenz
aus, die Wirkungskraft des Nerven-Systems zu
heben, während es dessen Sensibilität gleich-
zeitig sehr bedeutend vermindert, und dies
ganz besonders zuerst im peripherischen Ner-
ven-System, den Muskelnerven und deren
Centraltheil das Rückenmark (von seiner Wir-
kung auf das Gehirn und Ganglien-System
spreche ich hier noch nicht;) verminderte Em-
pfänglichkeit der Nerven-Ausbreitungen, grösse-
rer Torpor derselben gegen äussere Einflüsse,
Abnahme des Gefühls, und auf der anderen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Thomas Gloning, Hannah Sophia Glaum: Bereitstellung der Texttranskription und strukturellen Auszeichnung.
(2013-05-03T12:17:31Z)
Bayerische StaatsBibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-05-03T12:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |