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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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bey Hydrophobie und vielen andern Neurosen
findet man dasselbe. --

Mit der eben ausgesprochenen Hypothese
stimmt die von Richter am meisten überein:
Der nächste Grund des Starrkrampfs liege in ei-
ner eigenen, nicht allein quantitativen son-
dern auch qualitativen, übrigens unbekannten
Veränderung des Nervensystems, die nicht auf
die gewöhnlichen Begriffe von Stärke und
Schwäche zurückzuführen sey, und die Eigen-
thümlichkeit habe, mehr die Nerven des Gang-
lien-Systems, (?) weniger, ja selbst oft gar
nicht das Gehirn oder Cerebral-System zu
afliciren.

Rush leitet den Starrkrampf von Erschlaf-
fung und fehlendem Ton der festen Theile ab.

Trnka u. a. denken an eine mechanische
Spannung der Nerven, welche das Muskel-
system durch Contraction zu heben sucht;
vielleicht schwebte den Alten etwas Aehnli-
ches vor, wiewohl sie Krämpfe überhaupt von
Repletion und Inanition ableiteten.

Reil (Fieberlehre Bd. 2 S. 461) hält eine
chemische Veränderung des ponderablen Stoffs,
wodurch die Elasticität in den Muskeln auf
die Weise vermehrt werde, dass dadurch die
Härte und Steifheit derselben entstehe, für
die nächste Ursache des Starrkrampfs. Dass
aber die Elasticität den Muskel mit solcher

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bey Hydrophobie und vielen andern Neurosen
findet man dasselbe. —

Mit der eben ausgesprochenen Hypothese
stimmt die von Richter am meisten überein:
Der nächste Grund des Starrkrampfs liege in ei-
ner eigenen, nicht allein quantitativen son-
dern auch qualitativen, übrigens unbekannten
Veränderung des Nervensystems, die nicht auf
die gewöhnlichen Begriffe von Stärke und
Schwäche zurückzuführen sey, und die Eigen-
thümlichkeit habe, mehr die Nerven des Gang-
lien-Systems, (?) weniger, ja selbst oft gar
nicht das Gehirn oder Cerebral-System zu
afliciren.

Rush leitet den Starrkrampf von Erschlaf-
fung und fehlendem Ton der festen Theile ab.

Trnka u. a. denken an eine mechanische
Spannung der Nerven, welche das Muskel-
system durch Contraction zu heben sucht;
vielleicht schwebte den Alten etwas Aehnli-
ches vor, wiewohl sie Krämpfe überhaupt von
Repletion und Inanition ableiteten.

Reil (Fieberlehre Bd. 2 S. 461) hält eine
chemische Veränderung des ponderablen Stoffs,
wodurch die Elasticität in den Muskeln auf
die Weise vermehrt werde, dass dadurch die
Härte und Steifheit derselben entstehe, für
die nächste Ursache des Starrkrampfs. Dass
aber die Elasticität den Muskel mit solcher

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[51/0061] bey Hydrophobie und vielen andern Neurosen findet man dasselbe. — Mit der eben ausgesprochenen Hypothese stimmt die von Richter am meisten überein: Der nächste Grund des Starrkrampfs liege in ei- ner eigenen, nicht allein quantitativen son- dern auch qualitativen, übrigens unbekannten Veränderung des Nervensystems, die nicht auf die gewöhnlichen Begriffe von Stärke und Schwäche zurückzuführen sey, und die Eigen- thümlichkeit habe, mehr die Nerven des Gang- lien-Systems, (?) weniger, ja selbst oft gar nicht das Gehirn oder Cerebral-System zu afliciren. Rush leitet den Starrkrampf von Erschlaf- fung und fehlendem Ton der festen Theile ab. Trnka u. a. denken an eine mechanische Spannung der Nerven, welche das Muskel- system durch Contraction zu heben sucht; vielleicht schwebte den Alten etwas Aehnli- ches vor, wiewohl sie Krämpfe überhaupt von Repletion und Inanition ableiteten. Reil (Fieberlehre Bd. 2 S. 461) hält eine chemische Veränderung des ponderablen Stoffs, wodurch die Elasticität in den Muskeln auf die Weise vermehrt werde, dass dadurch die Härte und Steifheit derselben entstehe, für die nächste Ursache des Starrkrampfs. Dass aber die Elasticität den Muskel mit solcher 4*

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/61>, abgerufen am 23.11.2024.