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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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durch Erschöpfung aufgerieben werden. We-
gen der grösseren Reizbarkeit bey geringer
Kraft ist auch die Prognose bey Neugeborenen
immer sehr ungünstig.

Die nächste Ursache des Starrkrampfs.
Fast von allen Schriftstellern wird das Wesen
jeder Art von Starrkrampf für ein und dasselbe
gehalten. Da aber die Symptome des Tetanus
neonatorum nicht durchaus dieselben sind, als
die des Starrkrampfs Erwachsener, da sich
auch in diesem, je nach den verschiedenen
Ursachen desselben, Modificationen in den
Krankheits-Erscheinungen zeigen, und da die
Krisen verschieden sind, so ist es klar, dass
auch das innere Wesen oder die den äusseren
Erscheinungen zu Grunde liegende Verände-
rung in der Lebensthätigkeit der leidenden
Systeme nicht überall dieselben seyn könne.
Alle Verschiedenheiten in der Form der Krank-
heit sind aber nur geringe Abweichungen von
einer Grundgestalt, und somit auch alle der
Form parallel gehenden Verschiedenheiten im
Wesen nur leichte Modificationen eines und
desselben Wesens, und in so fern, und nur
in so fern, kann man sagen, dass dem Starr-
krampf immer ein und dasselbe Wesen zu
Grunde liegt, gleichsam das Wesen der Gat-
tung. Wollen wir die Gattungsform des Te-
tanus auffassen, so müssen wir das, worin alle


durch Erschöpfung aufgerieben werden. We-
gen der grösseren Reizbarkeit bey geringer
Kraft ist auch die Prognose bey Neugeborenen
immer sehr ungünstig.

Die nächste Ursache des Starrkrampfs.
Fast von allen Schriftstellern wird das Wesen
jeder Art von Starrkrampf für ein und dasselbe
gehalten. Da aber die Symptome des Tetanus
neonatorum nicht durchaus dieselben sind, als
die des Starrkrampfs Erwachsener, da sich
auch in diesem, je nach den verschiedenen
Ursachen desselben, Modificationen in den
Krankheits-Erscheinungen zeigen, und da die
Krisen verschieden sind, so ist es klar, dass
auch das innere Wesen oder die den äusseren
Erscheinungen zu Grunde liegende Verände-
rung in der Lebensthätigkeit der leidenden
Systeme nicht überall dieselben seyn könne.
Alle Verschiedenheiten in der Form der Krank-
heit sind aber nur geringe Abweichungen von
einer Grundgestalt, und somit auch alle der
Form parallel gehenden Verschiedenheiten im
Wesen nur leichte Modificationen eines und
desselben Wesens, und in so fern, und nur
in so fern, kann man sagen, dass dem Starr-
krampf immer ein und dasselbe Wesen zu
Grunde liegt, gleichsam das Wesen der Gat-
tung. Wollen wir die Gattungsform des Te-
tanus auffassen, so müssen wir das, worin alle

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[42/0052] durch Erschöpfung aufgerieben werden. We- gen der grösseren Reizbarkeit bey geringer Kraft ist auch die Prognose bey Neugeborenen immer sehr ungünstig. Die nächste Ursache des Starrkrampfs. Fast von allen Schriftstellern wird das Wesen jeder Art von Starrkrampf für ein und dasselbe gehalten. Da aber die Symptome des Tetanus neonatorum nicht durchaus dieselben sind, als die des Starrkrampfs Erwachsener, da sich auch in diesem, je nach den verschiedenen Ursachen desselben, Modificationen in den Krankheits-Erscheinungen zeigen, und da die Krisen verschieden sind, so ist es klar, dass auch das innere Wesen oder die den äusseren Erscheinungen zu Grunde liegende Verände- rung in der Lebensthätigkeit der leidenden Systeme nicht überall dieselben seyn könne. Alle Verschiedenheiten in der Form der Krank- heit sind aber nur geringe Abweichungen von einer Grundgestalt, und somit auch alle der Form parallel gehenden Verschiedenheiten im Wesen nur leichte Modificationen eines und desselben Wesens, und in so fern, und nur in so fern, kann man sagen, dass dem Starr- krampf immer ein und dasselbe Wesen zu Grunde liegt, gleichsam das Wesen der Gat- tung. Wollen wir die Gattungsform des Te- tanus auffassen, so müssen wir das, worin alle

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/52>, abgerufen am 23.11.2024.