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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824.

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ders zunehmen, wenn sich der Kranke bewe-
gen will, und ihm oft ein heftiges Jammer-
Geschrey auspressen. In spätern Perioden wird
dies, wegen der zu grossen Schwäche, woran
auch das Perceptions-Vermögen endlich An-
theil nimmt, und wegen der eintretenden
Aphonie, seltener bemerkt . In seltenern Fäl-
len war das Sensorium commune und alle Sinne
von grossem Torpor befallen; oder es waren
auch einzelne Sinne, namentlich das Gehör
sehr schwach. In manchen Fällen hat man
Deliria furibuuda, besonders in der Wachs-
thums-Periode, in andern stille, musitirende
Delirien gesehen -- Der Schlaf fehlt gewöhn-
lich ganz, oder wenn er durch Narkotika er-
zwungen wird, oder bey einem mehr chroni-
schen Verlauf von selbst eintritt, so ist er doch
kurz, unruhig, nicht erquickend, und bey'm
Erwachen zeigen sich oft schmerzhafte Zuckun-
gen.

Die vorher verkündenden Zeichen des Te-
tanus neonatorum
treten wegen der grösseren
Agilität und Reizbarkeit des kindlichen Alters
mit mehr Tumult und deutlicher auf als bey
Erwachsenen, wiewohl sie in manchen Fällen
(Schneider Abth. über den Kinnbackenkrampf
der Neugebornen, Herborn 1805) wahrschein-
lich nur wegen der Heftigkeit und Schnellig-
keit des Verlaufs gar nicht beobachtet wur-


ders zunehmen, wenn sich der Kranke bewe-
gen will, und ihm oft ein heftiges Jammer-
Geschrey auspressen. In spätern Perioden wird
dies, wegen der zu grossen Schwäche, woran
auch das Perceptions-Vermögen endlich An-
theil nimmt, und wegen der eintretenden
Aphonie, seltener bemerkt . In seltenern Fäl-
len war das Sensorium commune und alle Sinne
von grossem Torpor befallen; oder es waren
auch einzelne Sinne, namentlich das Gehör
sehr schwach. In manchen Fällen hat man
Deliria furibuuda, besonders in der Wachs-
thums-Periode, in andern stille, musitirende
Delirien gesehen — Der Schlaf fehlt gewöhn-
lich ganz, oder wenn er durch Narkotika er-
zwungen wird, oder bey einem mehr chroni-
schen Verlauf von selbst eintritt, so ist er doch
kurz, unruhig, nicht erquickend, und bey’m
Erwachen zeigen sich oft schmerzhafte Zuckun-
gen.

Die vorher verkündenden Zeichen des Te-
tanus neonatorum
treten wegen der grösseren
Agilität und Reizbarkeit des kindlichen Alters
mit mehr Tumult und deutlicher auf als bey
Erwachsenen, wiewohl sie in manchen Fällen
(Schneider Abth. über den Kinnbackenkrampf
der Neugebornen, Herborn 1805) wahrschein-
lich nur wegen der Heftigkeit und Schnellig-
keit des Verlaufs gar nicht beobachtet wur-

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[15/0025] ders zunehmen, wenn sich der Kranke bewe- gen will, und ihm oft ein heftiges Jammer- Geschrey auspressen. In spätern Perioden wird dies, wegen der zu grossen Schwäche, woran auch das Perceptions-Vermögen endlich An- theil nimmt, und wegen der eintretenden Aphonie, seltener bemerkt . In seltenern Fäl- len war das Sensorium commune und alle Sinne von grossem Torpor befallen; oder es waren auch einzelne Sinne, namentlich das Gehör sehr schwach. In manchen Fällen hat man Deliria furibuuda, besonders in der Wachs- thums-Periode, in andern stille, musitirende Delirien gesehen — Der Schlaf fehlt gewöhn- lich ganz, oder wenn er durch Narkotika er- zwungen wird, oder bey einem mehr chroni- schen Verlauf von selbst eintritt, so ist er doch kurz, unruhig, nicht erquickend, und bey’m Erwachen zeigen sich oft schmerzhafte Zuckun- gen. Die vorher verkündenden Zeichen des Te- tanus neonatorum treten wegen der grösseren Agilität und Reizbarkeit des kindlichen Alters mit mehr Tumult und deutlicher auf als bey Erwachsenen, wiewohl sie in manchen Fällen (Schneider Abth. über den Kinnbackenkrampf der Neugebornen, Herborn 1805) wahrschein- lich nur wegen der Heftigkeit und Schnellig- keit des Verlaufs gar nicht beobachtet wur-

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Zitationshilfe: Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/25>, abgerufen am 24.11.2024.