ursachen, des Auftritts der Krankheit,
die Verschiedenheit der Krisen, und die verschiede- nen, bald mit glücklichem
bald mit unglück- lichem Erfolg, angewandten Heilwege sehr wahrscheinlich.
Diese Verschiedenheiten müs- sen nun theils von der Prädisposition,
theils, und vorzüglich von den Gelegenheits-Ursa- chen und besonders von dem
genius epidemi- cus und endemicus abhängen. Da die genaue Unterscheidung
aller dieser dadurch gebilde- ten Formverschiedenheiten von
unendlichem Werthe, nicht nur zur Ergründung des We- sens des Tetanus,
sondern auch ganz vorzüg- lich zur Heilung desselben seyn müsste, so ist es
klar, dass eine Eintheilung des Tetanus nach seinen verschiedenen Ursachen, und
eine Nachweisung, welche Form-Verschiedenheiten durch dieselben, und durch
die Verbindung mit andern Krankheits-Processen gebildet wer- den, von grossem
Werthe ist.
Da aber die Erfahrungen der Aerzte meistens nicht von diesem Gesichtspunkt aus
gemacht und aufgezeichnet sind, so setzen uns diese bis jetzt noch mehr dem
Namen als der Sache nach existirenden Eintheilungen nicht in den Stand, eine
umf assende Zahl von Arten fest- zusetzen, und deren diagnostische
Verschie- denheiten genau und mit Sicherheit zu be- stimmen.
ursachen, des Auftritts der Krankheit,
die Verschiedenheit der Krisen, und die verschiede- nen, bald mit glücklichem
bald mit unglück- lichem Erfolg, angewandten Heilwege sehr wahrscheinlich.
Diese Verschiedenheiten müs- sen nun theils von der Prädisposition,
theils, und vorzüglich von den Gelegenheits-Ursa- chen und besonders von dem
genius epidemi- cus und endemicus abhängen. Da die genaue Unterscheidung
aller dieser dadurch gebilde- ten Formverschiedenheiten von
unendlichem Werthe, nicht nur zur Ergründung des We- sens des Tetanus,
sondern auch ganz vorzüg- lich zur Heilung desselben seyn müsste, so ist es
klar, dass eine Eintheilung des Tetanus nach seinen verschiedenen Ursachen, und
eine Nachweisung, welche Form-Verschiedenheiten durch dieselben, und durch
die Verbindung mit andern Krankheits-Processen gebildet wer- den, von grossem
Werthe ist.
Da aber die Erfahrungen der Aerzte meistens nicht von diesem Gesichtspunkt aus
gemacht und aufgezeichnet sind, so setzen uns diese bis jetzt noch mehr dem
Namen als der Sache nach existirenden Eintheilungen nicht in den Stand, eine
umf assende Zahl von Arten fest- zusetzen, und deren diagnostische
Verschie- denheiten genau und mit Sicherheit zu be- stimmen.
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ursachen, des Auftritts der Krankheit, die
Verschiedenheit der Krisen, und die verschiede-
nen, bald mit glücklichem bald mit unglück-
lichem Erfolg, angewandten Heilwege sehr
wahrscheinlich. Diese Verschiedenheiten müs-
sen nun theils von der Prädisposition, theils,
und vorzüglich von den Gelegenheits-Ursa-
chen und besonders von dem genius epidemi-
cus und endemicus abhängen. Da die genaue
Unterscheidung aller dieser dadurch gebilde-
ten Formverschiedenheiten von unendlichem
Werthe, nicht nur zur Ergründung des We-
sens des Tetanus, sondern auch ganz vorzüg-
lich zur Heilung desselben seyn müsste, so ist
es klar, dass eine Eintheilung des Tetanus
nach seinen verschiedenen Ursachen, und eine
Nachweisung, welche Form-Verschiedenheiten
durch dieselben, und durch die Verbindung
mit andern Krankheits-Processen gebildet wer-
den, von grossem Werthe ist.
Da aber die Erfahrungen der Aerzte meistens
nicht von diesem Gesichtspunkt aus gemacht
und aufgezeichnet sind, so setzen uns diese
bis jetzt noch mehr dem Namen als der Sache
nach existirenden Eintheilungen nicht in den
Stand, eine umf assende Zahl von Arten fest-
zusetzen, und deren diagnostische Verschie-
denheiten genau und mit Sicherheit zu be-
stimmen.
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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/14>, abgerufen am 16.02.2025.
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