Zeiten noch eine vierte Form, den Pleurostho tonus,
gefügt hat. Da sich alle diese Unter- scheidungen nur auf Zufälligkeiten
beziehen, so haben sie bis jetzt nur sehr wenig oder keinen Nutzen weder für
die Theorie noch für die Praxis gehabt; denn es ist noch nicht nachgewiesen,
ob bestimmte wahrnehmbare Momente existiren, die vorzugsweise das Ent- stehen
der einen oder andern Form bestimmen. Auch der Unterschied des partiellen und
to- talen Starrkrampfs ist kein wesentlicher, son- dern nur ein
quantitativer; beyde Arten ge- hen auch in einander über: Aus dem Krampf der
Schenkelmuskeln z. B. bey Verwundungen kann der allgemeine Tetanus entstehen,
und diesem geht in der Mehrzahl der Fälle Tris- mus voraus; eben so geht der
allgemeine bey seinem Uebergang in Genesung mehr oder we- niger deutlich die
partiellen Formen durch, und die zuerst befallenen Kiefermuskeln wer- den
auch gewöhnlich vom Krampf wieder frey ehe noch die später befallenen
Muskeln des Thorax und des Bauches ihre Starrheit verlieren (Stütz).
Ebenfalls sehr alt ist die Eintheilung in den akuten und den chronischen
Starrkrampf. Hip- pokrates zählt ihn immer zu den
akutesten Krankheiten, und schreibt ihm zugleich, wie diesen Krankheiten
überhaupt, einen bestimm-
Zeiten noch eine vierte Form, den Pleurostho tonus,
gefügt hat. Da sich alle diese Unter- scheidungen nur auf Zufälligkeiten
beziehen, so haben sie bis jetzt nur sehr wenig oder keinen Nutzen weder für
die Theorie noch für die Praxis gehabt; denn es ist noch nicht nachgewiesen,
ob bestimmte wahrnehmbare Momente existiren, die vorzugsweise das Ent- stehen
der einen oder andern Form bestimmen. Auch der Unterschied des partiellen und
to- talen Starrkrampfs ist kein wesentlicher, son- dern nur ein
quantitativer; beyde Arten ge- hen auch in einander über: Aus dem Krampf der
Schenkelmuskeln z. B. bey Verwundungen kann der allgemeine Tetanus entstehen,
und diesem geht in der Mehrzahl der Fälle Tris- mus voraus; eben so geht der
allgemeine bey seinem Uebergang in Genesung mehr oder we- niger deutlich die
partiellen Formen durch, und die zuerst befallenen Kiefermuskeln wer- den
auch gewöhnlich vom Krampf wieder frey ehe noch die später befallenen
Muskeln des Thorax und des Bauches ihre Starrheit verlieren (Stütz).
Ebenfalls sehr alt ist die Eintheilung in den akuten und den chronischen
Starrkrampf. Hip- pokrates zählt ihn immer zu den
akutesten Krankheiten, und schreibt ihm zugleich, wie diesen Krankheiten
überhaupt, einen bestimm-
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[2/0012]
Zeiten noch eine vierte Form, den Pleurostho
tonus, gefügt hat. Da sich alle diese Unter-
scheidungen nur auf Zufälligkeiten beziehen,
so haben sie bis jetzt nur sehr wenig oder
keinen Nutzen weder für die Theorie noch
für die Praxis gehabt; denn es ist noch nicht
nachgewiesen, ob bestimmte wahrnehmbare
Momente existiren, die vorzugsweise das Ent-
stehen der einen oder andern Form bestimmen.
Auch der Unterschied des partiellen und to-
talen Starrkrampfs ist kein wesentlicher, son-
dern nur ein quantitativer; beyde Arten ge-
hen auch in einander über: Aus dem Krampf
der Schenkelmuskeln z. B. bey Verwundungen
kann der allgemeine Tetanus entstehen, und
diesem geht in der Mehrzahl der Fälle Tris-
mus voraus; eben so geht der allgemeine bey
seinem Uebergang in Genesung mehr oder we-
niger deutlich die partiellen Formen durch,
und die zuerst befallenen Kiefermuskeln wer-
den auch gewöhnlich vom Krampf wieder
frey ehe noch die später befallenen Muskeln
des Thorax und des Bauches ihre Starrheit
verlieren (Stütz).
Ebenfalls sehr alt ist die Eintheilung in den
akuten und den chronischen Starrkrampf. Hip-
pokrates zählt ihn immer zu den akutesten
Krankheiten, und schreibt ihm zugleich, wie
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Weiss, Philipp Friedrich: Ueber den Starrkrampf. Stuttgart, 1824, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weiss_starrkrampf_1824/12>, abgerufen am 27.07.2024.
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