Weise muss schon in der vierten Generation ein lediglich aus Vorfahren-Idanten zusammengesetztes Keimplasma entstehen.
Wenn man nun auch gewiss zugeben muss, dass ein so günstiges Zusammentreffen aller Umstände kaum je vorkommen wird, so lässt sich doch nicht bestreiten, dass in längeren Ge- nerationsfolgen sehr wohl eine Anhäufung von Vorfahren- Idanten in einer Keimzelle eintreten kann, und dass somit auch eine Überzahl von solchen Idanten bei der Befruchtung zu- sammentreffen kann. In diesem Falle würde also ein mehr oder weniger vollständiger Rückschlag auf die Stammart eintreten müssen. Da wir nun bei reinen, längst fixirten Arten bei ihrer normalen Fortpflanzung solche Rückschläge auf das volle Bild der Vorfahren-Art nicht beobachten, so wird daraus geschlossen werden dürfen, dass bei solchen reinen, alten Arten sämmt- liche Idanten umgewandelte sind, d. h. solche, von wel- chen jeder das Bild der Art liefert, nicht das eines Vorfahren, falls er allein die Ontogenese bestimmen würde.
Die angestellten Erwägungen bieten aber, wie mir scheint, eine gute Erklärung für den häufigen Rückschlag junger, noch nicht völlig fixirter Arten. Garten-Varietäten von Blumen, z. B. vom Stiefmütterchen (Viola tricolor) geben unter einer grossen Anzahl von Sämlingen immer auch solche Pflanzen, deren Blumen der wilden Art mehr oder weniger vollständig gleichen. Bei dieser ganz modernen Lebensform ist offenbar nur ein Theil der Idanten von der Umwandlung betroffen worden, ein anderer kleinerer Theil ist unverändert geblieben. Da nun die Reductionstheilung die Idanten in allen möglichen Combi- nationen in zwei Gruppen bringt, so werden auch solche Keim- zellen, männliche wie weibliche vorkommen, welche vorwiegend unabgeänderte Idanten enthalten, und wenn dann bei der Be- fruchtung zwei solche Keimzellen zusammentreffen, so muss Rückschlag eintreten.
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Weise muss schon in der vierten Generation ein lediglich aus Vorfahren-Idanten zusammengesetztes Keimplasma entstehen.
Wenn man nun auch gewiss zugeben muss, dass ein so günstiges Zusammentreffen aller Umstände kaum je vorkommen wird, so lässt sich doch nicht bestreiten, dass in längeren Ge- nerationsfolgen sehr wohl eine Anhäufung von Vorfahren- Idanten in einer Keimzelle eintreten kann, und dass somit auch eine Überzahl von solchen Idanten bei der Befruchtung zu- sammentreffen kann. In diesem Falle würde also ein mehr oder weniger vollständiger Rückschlag auf die Stammart eintreten müssen. Da wir nun bei reinen, längst fixirten Arten bei ihrer normalen Fortpflanzung solche Rückschläge auf das volle Bild der Vorfahren-Art nicht beobachten, so wird daraus geschlossen werden dürfen, dass bei solchen reinen, alten Arten sämmt- liche Idanten umgewandelte sind, d. h. solche, von wel- chen jeder das Bild der Art liefert, nicht das eines Vorfahren, falls er allein die Ontogenese bestimmen würde.
Die angestellten Erwägungen bieten aber, wie mir scheint, eine gute Erklärung für den häufigen Rückschlag junger, noch nicht völlig fixirter Arten. Garten-Varietäten von Blumen, z. B. vom Stiefmütterchen (Viola tricolor) geben unter einer grossen Anzahl von Sämlingen immer auch solche Pflanzen, deren Blumen der wilden Art mehr oder weniger vollständig gleichen. Bei dieser ganz modernen Lebensform ist offenbar nur ein Theil der Idanten von der Umwandlung betroffen worden, ein anderer kleinerer Theil ist unverändert geblieben. Da nun die Reductionstheilung die Idanten in allen möglichen Combi- nationen in zwei Gruppen bringt, so werden auch solche Keim- zellen, männliche wie weibliche vorkommen, welche vorwiegend unabgeänderte Idanten enthalten, und wenn dann bei der Be- fruchtung zwei solche Keimzellen zusammentreffen, so muss Rückschlag eintreten.
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Weise muss schon in der vierten Generation ein lediglich aus
Vorfahren-Idanten zusammengesetztes Keimplasma entstehen.
Wenn man nun auch gewiss zugeben muss, dass ein so
günstiges Zusammentreffen aller Umstände kaum je vorkommen
wird, so lässt sich doch nicht bestreiten, dass in längeren Ge-
nerationsfolgen sehr wohl eine Anhäufung von Vorfahren-
Idanten in einer Keimzelle eintreten kann, und dass somit auch
eine Überzahl von solchen Idanten bei der Befruchtung zu-
sammentreffen kann. In diesem Falle würde also ein mehr oder
weniger vollständiger Rückschlag auf die Stammart eintreten
müssen. Da wir nun bei reinen, längst fixirten Arten bei ihrer
normalen Fortpflanzung solche Rückschläge auf das volle Bild
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werden dürfen, dass bei solchen reinen, alten Arten sämmt-
liche Idanten umgewandelte sind, d. h. solche, von wel-
chen jeder das Bild der Art liefert, nicht das eines Vorfahren,
falls er allein die Ontogenese bestimmen würde.
Die angestellten Erwägungen bieten aber, wie mir scheint,
eine gute Erklärung für den häufigen Rückschlag junger,
noch nicht völlig fixirter Arten. Garten-Varietäten von
Blumen, z. B. vom Stiefmütterchen (Viola tricolor) geben unter
einer grossen Anzahl von Sämlingen immer auch solche Pflanzen,
deren Blumen der wilden Art mehr oder weniger vollständig
gleichen. Bei dieser ganz modernen Lebensform ist offenbar
nur ein Theil der Idanten von der Umwandlung betroffen worden,
ein anderer kleinerer Theil ist unverändert geblieben. Da nun
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nationen in zwei Gruppen bringt, so werden auch solche Keim-
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Rückschlag eintreten.
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/443>, abgerufen am 25.11.2024.
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