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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Comica.
Kil. Ich habe mich loß gemacht: wenn ich mei-
nen Jungen hätte/ so wolt ich sachte auf die Esels-
Wiese zu marchiren. Aber bey meiner Frau muß
ich schon eine Noth-Lügen thun/ und muß sprechen/
das Comoedien-Geld ist in der Schencke versoffen
worden. Denn ihre lose Worte schmertzen mich
nicht so sehr/ als der Schimpff/ daß wir nichts ver-
dient haben/ und daß ich/ mit Züchten zu melden/ am
grösten Schaden Ursache bin.

Walp. Siehe da/ treffe ich dich hier an/ du Un-
glücks-Vogel/ bistu der Schelm/ der die Comoe-
di
e verderbet hat?

Kil. Laß mich zu frieden; Ich bin darzu beruffen/
daß ich die bösen Weiber ins Loch scharre/ wenn sie
gestorben seyn: Aber mit den lebendigen habe ich
nichts zu schaffen.

Walpe. So mustu auch den Lebendigen keinen
Possen thun. Ich sage es noch einmahl/ du hast
gehandelt als ein leibhafftiger Schelm.

Kil. Was hab ich mehr gethan?
Walp. Du hast verdienet/ daß man dir die Augen
aussticht.

Kil. Was noch mehr?
Walp. Der Bart sol dir mit einem Strohwische
abgesenget werden.

Kil. Ist es darnach genung?
Walp. Nein/ die Ohren sollen auch an die Staup-
Seule gezweckt werden.

Kil. Wenn seyd ihr aber fertig?
Walp.
Comica.
Kil. Ich habe mich loß gemacht: wenn ich mei-
nen Jungen haͤtte/ ſo wolt ich ſachte auf die Eſels-
Wieſe zu marchiren. Aber bey meiner Frau muß
ich ſchon eine Noth-Luͤgen thun/ und muß ſprechen/
das Comœdien-Geld iſt in der Schencke verſoffen
worden. Denn ihre loſe Worte ſchmertzen mich
nicht ſo ſehr/ als der Schimpff/ daß wir nichts ver-
dient haben/ und daß ich/ mit Zuͤchten zu melden/ am
groͤſten Schaden Urſache bin.

Walp. Siehe da/ treffe ich dich hier an/ du Un-
gluͤcks-Vogel/ biſtu der Schelm/ der die Comœ-
di
e verderbet hat?

Kil. Laß mich zu frieden; Ich bin darzu beruffen/
daß ich die boͤſen Weiber ins Loch ſcharre/ wenn ſie
geſtorben ſeyn: Aber mit den lebendigen habe ich
nichts zu ſchaffen.

Walpe. So muſtu auch den Lebendigen keinen
Poſſen thun. Ich ſage es noch einmahl/ du haſt
gehandelt als ein leibhafftiger Schelm.

Kil. Was hab ich mehr gethan?
Walp. Du haſt verdienet/ daß man dir die Augen
ausſticht.

Kil. Was noch mehr?
Walp. Der Bart ſol dir mit einem Strohwiſche
abgeſenget werden.

Kil. Iſt es darnach genung?
Walp. Nein/ die Ohren ſollen auch an die Staup-
Seule gezweckt werden.

Kil. Wenn ſeyd ihr aber fertig?
Walp.
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[343[341]/0682] Comica. Kil. Ich habe mich loß gemacht: wenn ich mei- nen Jungen haͤtte/ ſo wolt ich ſachte auf die Eſels- Wieſe zu marchiren. Aber bey meiner Frau muß ich ſchon eine Noth-Luͤgen thun/ und muß ſprechen/ das Comœdien-Geld iſt in der Schencke verſoffen worden. Denn ihre loſe Worte ſchmertzen mich nicht ſo ſehr/ als der Schimpff/ daß wir nichts ver- dient haben/ und daß ich/ mit Zuͤchten zu melden/ am groͤſten Schaden Urſache bin. Walp. Siehe da/ treffe ich dich hier an/ du Un- gluͤcks-Vogel/ biſtu der Schelm/ der die Comœ- die verderbet hat? Kil. Laß mich zu frieden; Ich bin darzu beruffen/ daß ich die boͤſen Weiber ins Loch ſcharre/ wenn ſie geſtorben ſeyn: Aber mit den lebendigen habe ich nichts zu ſchaffen. Walpe. So muſtu auch den Lebendigen keinen Poſſen thun. Ich ſage es noch einmahl/ du haſt gehandelt als ein leibhafftiger Schelm. Kil. Was hab ich mehr gethan? Walp. Du haſt verdienet/ daß man dir die Augen ausſticht. Kil. Was noch mehr? Walp. Der Bart ſol dir mit einem Strohwiſche abgeſenget werden. Kil. Iſt es darnach genung? Walp. Nein/ die Ohren ſollen auch an die Staup- Seule gezweckt werden. Kil. Wenn ſeyd ihr aber fertig? Walp.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 343[341]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/682>, abgerufen am 25.11.2024.