Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Absurda
Bon. Nun/ wieder neue Händel.
Kil. Laß mich doch zu frieden.
Lump. Wir thun/ was uns befohlen ist.
Str. Und wer dem Befehle nicht gehorchen wil/
der kriegt unsere Prügel zu kosten.

Kil. Wer hats denn befohlen?
Lump. Fragt den Kirchschreiber.
Bon. Siehe da/ krieg ich meinen Engel wieder?
Kil. Ihr mögt mich stecken und pflöcken/ so spiel
ich doch nicht mit. Was hab ich von euren Nar-
ren-Possen?

Rob. Der gnädigste Herr läst befehlen/ ihr solt
die Comoedie außmachen/ und solt euch alle vom
Platze wegtrollen.

Kil. O das ist eine fröliche Zeitung!
Bon. Meine Freude wird desto schlechter seyn.
Je nun/ gute Nacht ihr Leute. Ihr Herren Musi-
cant
en/ ihr werdet mir wol den Gassenhauer darzu
machen; steht doch mein Haab und Gut zu Pfan-
de.

(Die mittelste Scene fält zu/ und ver-
birget die Gäste.)

Vex. Ihr guten Leute/ ihr werdet noch zu einem
bessern Possen-Spiele vorbehalten.

(Sie gehen ab.)
Vierd-
Absurda
Bon. Nun/ wieder neue Haͤndel.
Kil. Laß mich doch zu frieden.
Lump. Wir thun/ was uns befohlen iſt.
Str. Und wer dem Befehle nicht gehorchen wil/
der kriegt unſere Pruͤgel zu koſten.

Kil. Wer hats denn befohlen?
Lump. Fragt den Kirchſchreiber.
Bon. Siehe da/ krieg ich meinen Engel wieder?
Kil. Ihr moͤgt mich ſtecken und pfloͤcken/ ſo ſpiel
ich doch nicht mit. Was hab ich von euren Nar-
ren-Poſſen?

Rob. Der gnaͤdigſte Herr laͤſt befehlen/ ihr ſolt
die Comœdie außmachen/ und ſolt euch alle vom
Platze wegtrollen.

Kil. O das iſt eine froͤliche Zeitung!
Bon. Meine Freude wird deſto ſchlechter ſeyn.
Je nun/ gute Nacht ihr Leute. Ihr Herren Muſi-
cant
en/ ihr werdet mir wol den Gaſſenhauer darzu
machen; ſteht doch mein Haab und Gut zu Pfan-
de.

(Die mittelſte Scene faͤlt zu/ und ver-
birget die Gaͤſte.)

Vex. Ihr guten Leute/ ihr werdet noch zu einem
beſſern Poſſen-Spiele vorbehalten.

(Sie gehen ab.)
Vierd-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0679" n="340[338]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Absurda</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker>
              <p>Nun/ wieder neue Ha&#x0364;ndel.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kil.</hi> </speaker>
              <p>Laß mich doch zu frieden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lump.</hi> </speaker>
              <p>Wir thun/ was uns befohlen i&#x017F;t.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Str.</hi> </speaker>
              <p>Und wer dem Befehle nicht gehorchen wil/<lb/>
der kriegt un&#x017F;ere Pru&#x0364;gel zu ko&#x017F;ten.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kil.</hi> </speaker>
              <p>Wer hats denn befohlen?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lump.</hi> </speaker>
              <p>Fragt den Kirch&#x017F;chreiber.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi>on.</hi> </speaker>
              <p>Siehe da/ krieg ich meinen Engel wieder?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kil.</hi> </speaker>
              <p>Ihr mo&#x0364;gt mich &#x017F;tecken und pflo&#x0364;cken/ &#x017F;o &#x017F;piel<lb/>
ich doch nicht mit. Was hab ich von euren Nar-<lb/>
ren-Po&#x017F;&#x017F;en?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rob.</hi> </speaker>
              <p>Der gna&#x0364;dig&#x017F;te Herr la&#x0364;&#x017F;t befehlen/ ihr &#x017F;olt<lb/>
die <hi rendition="#aq">Com&#x0153;di</hi>e außmachen/ und &#x017F;olt euch alle vom<lb/>
Platze wegtrollen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Kil.</hi> </speaker>
              <p>O das i&#x017F;t eine fro&#x0364;liche Zeitung!</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bon.</hi> </speaker>
              <p>Meine Freude wird de&#x017F;to &#x017F;chlechter &#x017F;eyn.<lb/>
Je nun/ gute Nacht ihr Leute. Ihr Herren <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;i-<lb/>
cant</hi>en/ ihr werdet mir wol den Ga&#x017F;&#x017F;enhauer darzu<lb/>
machen; &#x017F;teht doch mein Haab und Gut zu Pfan-<lb/>
de.</p><lb/>
              <stage>(<hi rendition="#fr">Die mittel&#x017F;te Scene fa&#x0364;lt zu/ und ver-</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">birget die Ga&#x0364;&#x017F;te.</hi>)</hi></stage><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker>
              <p>Ihr guten Leute/ ihr werdet noch zu einem<lb/>
be&#x017F;&#x017F;ern Po&#x017F;&#x017F;en-Spiele vorbehalten.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#fr">Sie gehen ab.</hi>)</hi> </stage>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">V</hi>ierd-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[340[338]/0679] Absurda Bon. Nun/ wieder neue Haͤndel. Kil. Laß mich doch zu frieden. Lump. Wir thun/ was uns befohlen iſt. Str. Und wer dem Befehle nicht gehorchen wil/ der kriegt unſere Pruͤgel zu koſten. Kil. Wer hats denn befohlen? Lump. Fragt den Kirchſchreiber. Bon. Siehe da/ krieg ich meinen Engel wieder? Kil. Ihr moͤgt mich ſtecken und pfloͤcken/ ſo ſpiel ich doch nicht mit. Was hab ich von euren Nar- ren-Poſſen? Rob. Der gnaͤdigſte Herr laͤſt befehlen/ ihr ſolt die Comœdie außmachen/ und ſolt euch alle vom Platze wegtrollen. Kil. O das iſt eine froͤliche Zeitung! Bon. Meine Freude wird deſto ſchlechter ſeyn. Je nun/ gute Nacht ihr Leute. Ihr Herren Muſi- canten/ ihr werdet mir wol den Gaſſenhauer darzu machen; ſteht doch mein Haab und Gut zu Pfan- de. (Die mittelſte Scene faͤlt zu/ und ver- birget die Gaͤſte.) Vex. Ihr guten Leute/ ihr werdet noch zu einem beſſern Poſſen-Spiele vorbehalten. (Sie gehen ab.) Vierd-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/679
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 340[338]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/679>, abgerufen am 25.11.2024.