Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Absurda Vex. Der Kerl hat gewiß die Begräbnisse im Morgenlande gesehen/ da sie die Leute an eine Mau- er lehnen. Acut. Ach nein/ er wird im Eulen-Spiegel ge- lesen haben/ wie er in seinem Grabe stehend beygese- tzet worden. Dritter Handlung Zwölffter Aufftrit. Die vorigen/ und Steffen. Steff. Ihr/ Herr Melcher mit dem Leuchter/ ihr möchtet wol weggehen/ es sol jtzo Nacht seyn. Melch. Als wenn man in der Nacht keine Leuch- ter bedürffe? Steff. Euer Licht sol aber den Sonnenschein be- deuten. Melch. So wil ich nun der Monde werden. Steff. Herr Tobis hat seine Todten im finstern begraben: Wo ihr nicht weg geht/ so siehts der Kö- nig/ und ich werde gehangen. Melch. So/ so/ ich lasse mich weisen. (Gehet ab.) Steff. Wo sol ich nun den Cörper finden/ Liegt er forne oder hinten? Ach guter Freund lieget jhr da Ihr seyd doch tod/ ists wahr? Fab. Ach ja. Steff.
Absurda Vex. Der Kerl hat gewiß die Begraͤbniſſe im Morgenlande geſehen/ da ſie die Leute an eine Mau- er lehnen. Acut. Ach nein/ er wird im Eulen-Spiegel ge- leſen haben/ wie er in ſeinem Grabe ſtehend beygeſe- tzet worden. Dritter Handlung Zwoͤlffter Aufftrit. Die vorigen/ und Steffen. Steff. Ihr/ Herr Melcher mit dem Leuchter/ ihr moͤchtet wol weggehen/ es ſol jtzo Nacht ſeyn. Melch. Als wenn man in der Nacht keine Leuch- ter beduͤrffe? Steff. Euer Licht ſol aber den Sonnenſchein be- deuten. Melch. So wil ich nun der Monde werden. Steff. Herr Tobis hat ſeine Todten im finſtern begraben: Wo ihr nicht weg geht/ ſo ſiehts der Koͤ- nig/ und ich werde gehangen. Melch. So/ ſo/ ich laſſe mich weiſen. (Gehet ab.) Steff. Wo ſol ich nun den Coͤrper finden/ Liegt er forne oder hinten? Ach guter Freund lieget jhr da Ihr ſeyd doch tod/ iſts wahr? Fab. Ach ja. Steff.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0669" n="330[328]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Absurda</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker> <p>Der Kerl hat gewiß die Begraͤbniſſe im<lb/> Morgenlande geſehen/ da ſie die Leute an eine Mau-<lb/> er lehnen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Acut.</hi> </speaker> <p>Ach nein/ er wird im Eulen-Spiegel ge-<lb/> leſen haben/ wie er in ſeinem Grabe ſtehend beygeſe-<lb/> tzet worden.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Zwoͤlffter Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die vorigen/ und</hi> <hi rendition="#aq">Steffen.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steff.</hi> </speaker> <p>Ihr/ Herr <hi rendition="#aq">Melcher</hi> mit dem Leuchter/ ihr<lb/> moͤchtet wol weggehen/ es ſol jtzo Nacht ſeyn.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Melch.</hi> </speaker> <p>Als wenn man in der Nacht keine Leuch-<lb/> ter beduͤrffe?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steff.</hi> </speaker> <p>Euer Licht ſol aber den Sonnenſchein be-<lb/> deuten.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Melch.</hi> </speaker> <p>So wil ich nun der Monde werden.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steff.</hi> </speaker> <p>Herr Tobis hat ſeine Todten im finſtern<lb/> begraben: Wo ihr nicht weg geht/ ſo ſiehts der Koͤ-<lb/> nig/ und ich werde gehangen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Melch.</hi> </speaker> <p>So/ ſo/ ich laſſe mich weiſen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#fr">Gehet ab.</hi>)</hi> </stage><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steff.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Wo ſol ich nun den Coͤrper finden/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Liegt er forne oder hinten?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ach guter Freund lieget jhr da</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ihr ſeyd doch tod/ iſts wahr?</hi> </l> </lg> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Fab.</hi> </speaker> <p> <hi rendition="#fr">Ach ja.</hi> </p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Steff.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [330[328]/0669]
Absurda
Vex. Der Kerl hat gewiß die Begraͤbniſſe im
Morgenlande geſehen/ da ſie die Leute an eine Mau-
er lehnen.
Acut. Ach nein/ er wird im Eulen-Spiegel ge-
leſen haben/ wie er in ſeinem Grabe ſtehend beygeſe-
tzet worden.
Dritter Handlung
Zwoͤlffter Aufftrit.
Die vorigen/ und Steffen.
Steff. Ihr/ Herr Melcher mit dem Leuchter/ ihr
moͤchtet wol weggehen/ es ſol jtzo Nacht ſeyn.
Melch. Als wenn man in der Nacht keine Leuch-
ter beduͤrffe?
Steff. Euer Licht ſol aber den Sonnenſchein be-
deuten.
Melch. So wil ich nun der Monde werden.
Steff. Herr Tobis hat ſeine Todten im finſtern
begraben: Wo ihr nicht weg geht/ ſo ſiehts der Koͤ-
nig/ und ich werde gehangen.
Melch. So/ ſo/ ich laſſe mich weiſen.
(Gehet ab.)
Steff. Wo ſol ich nun den Coͤrper finden/
Liegt er forne oder hinten?
Ach guter Freund lieget jhr da
Ihr ſeyd doch tod/ iſts wahr?
Fab. Ach ja.
Steff.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |