Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Comica. Steph. Sie holt nur eine Buschel-Mütze/ Er sey gebeten/ der Herr sitze. Veit. Willkommen jhre Herrligkeit/ Ich erfreue mich seiner Gesundheit Mert. Meine Frau sie habe grossen Danck/ Sie setze sich nieder auf die Banck. Steph. Sie mag stehn/ es ist gut genung/ Dem Herren einen freundlichen Trunck. Vex. Der Poet hat die Königlichen Ceremoni- en treflich inne: er muß ohne Zweifel bey Hohen Personen offt als ein Abgesandter gedienet haben. Ac. Ja/ als ein Abgesandter in dem Hundestalle/ da macht des Königes Hund mit einer Schaffbetze Brüderschafft. Vex. Wo es lange währet/ so trincken sie Brü- derschafft auf den Knien. Mert. Ich trincke sonst mehr Biers als Weins/ Doch auf Gesundheit euers Söhneleins. Nic. Ich bedancke mich gar hübsch und fein. (Merten säufft deu Krug gantz aus.) Es sol des Herrn Königs Gesundheit seyn. Ac. Der König muß in einem Bierlande geboh- ten seyn/ denn er kan im Biere kein Gelencke tref- fen. Vex. X x 2
Comica. Steph. Sie holt nur eine Buſchel-Muͤtze/ Er ſey gebeten/ der Herr ſitze. Veit. Willkommen jhre Herꝛligkeit/ Ich erfreue mich ſeiner Geſundheit Mert. Meine Frau ſie habe groſſen Danck/ Sie ſetze ſich nieder auf die Banck. Steph. Sie mag ſtehn/ es iſt gut genung/ Dem Herren einen freundlichen Trunck. Vex. Der Poet hat die Koͤniglichen Ceremoni- en treflich inne: er muß ohne Zweifel bey Hohen Perſonen offt als ein Abgeſandter gedienet haben. Ac. Ja/ als ein Abgeſandter in dem Hundeſtalle/ da macht des Koͤniges Hund mit einer Schaffbetze Bruͤderſchafft. Vex. Wo es lange waͤhret/ ſo trincken ſie Bruͤ- derſchafft auf den Knien. Mert. Ich trincke ſonſt mehr Biers als Weins/ Doch auf Geſundheit euers Soͤhneleins. Nic. Ich bedancke mich gar huͤbſch und fein. (Merten ſaͤufft deu Krug gantz aus.) Es ſol des Herrn Koͤnigs Geſundheit ſeyn. Ac. Der Koͤnig muß in einem Bierlande geboh- ten ſeyn/ denn er kan im Biere kein Gelencke tref- fen. Vex. X x 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0664" n="325[323]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#k">Comica.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Sie holt nur eine Buſchel-Muͤtze/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Er ſey gebeten/ der Herr ſitze.</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Veit.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Willkommen jhre Herꝛligkeit/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Ich erfreue mich ſeiner Geſundheit</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Meine Frau ſie habe groſſen Danck/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Sie ſetze ſich nieder auf die Banck.</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Steph.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Sie mag ſtehn/ es iſt gut genung/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dem Herren einen freundlichen Trunck.</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker> <p>Der Poet hat die Koͤniglichen <hi rendition="#aq">Ceremoni-</hi><lb/> en treflich inne: er muß ohne Zweifel bey Hohen<lb/> Perſonen offt als ein Abgeſandter gedienet haben.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Ac.</hi> </speaker> <p>Ja/ als ein Abgeſandter in dem Hundeſtalle/<lb/> da macht des Koͤniges Hund mit einer Schaffbetze<lb/> Bruͤderſchafft.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </speaker> <p>Wo es lange waͤhret/ ſo trincken ſie Bruͤ-<lb/> derſchafft auf den Knien.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Mert.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Ich trincke ſonſt mehr Biers als Weins/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Doch auf Geſundheit euers Soͤhneleins.</hi> </l> </lg><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Nic.</hi> </speaker> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Ich bedancke mich gar huͤbſch und fein.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Es ſol des Herrn Koͤnigs Geſundheit</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">ſeyn.</hi> </hi> </l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#aq">Merten</hi> <hi rendition="#fr">ſaͤufft deu Krug gantz aus.</hi>)</hi> </stage><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Ac.</hi> </speaker> <p>Der Koͤnig muß in einem Bierlande geboh-<lb/> ten ſeyn/ denn er kan im Biere kein Gelencke tref-<lb/> fen.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">X x 2</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Vex.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325[323]/0664]
Comica.
Steph. Sie holt nur eine Buſchel-Muͤtze/
Er ſey gebeten/ der Herr ſitze.
Veit. Willkommen jhre Herꝛligkeit/
Ich erfreue mich ſeiner Geſundheit
Mert. Meine Frau ſie habe groſſen Danck/
Sie ſetze ſich nieder auf die Banck.
Steph. Sie mag ſtehn/ es iſt gut genung/
Dem Herren einen freundlichen Trunck.
Vex. Der Poet hat die Koͤniglichen Ceremoni-
en treflich inne: er muß ohne Zweifel bey Hohen
Perſonen offt als ein Abgeſandter gedienet haben.
Ac. Ja/ als ein Abgeſandter in dem Hundeſtalle/
da macht des Koͤniges Hund mit einer Schaffbetze
Bruͤderſchafft.
Vex. Wo es lange waͤhret/ ſo trincken ſie Bruͤ-
derſchafft auf den Knien.
Mert. Ich trincke ſonſt mehr Biers als Weins/
Doch auf Geſundheit euers Soͤhneleins.
Nic. Ich bedancke mich gar huͤbſch und fein.
Es ſol des Herrn Koͤnigs Geſundheit
ſeyn.
(Merten ſaͤufft deu Krug gantz aus.)
Ac. Der Koͤnig muß in einem Bierlande geboh-
ten ſeyn/ denn er kan im Biere kein Gelencke tref-
fen.
Vex.
X x 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |