Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Absurda seinen Bier-Krug zerbrochen/ darin Er dem Köni-ge zu Ninive wil eine Ehre anthun. Nun läufft zu Herr Alex im Dorffe von Hauß zu Hause/ und wil ein ander Gefässe borgen. Vex. Es thäte Noth/ ihr hättet in der Comoe- die eine Person gemacht/ die den Krug agirte/ die hätte sich so bald nicht zerbrechen lassen. Bon. So sprich/ der andere Schäfer sol da seyn. Ich wil ihm was ehrliches zu thun geben. Schn. Der ist auch nicht da. Er lieff mit dem Kerbholtze in den Kretschen/ damit der Krug wieder gefüllet würde. Vex. Herr Bonifacius, ihr seyd übel dran/ ihr steht auff dem Platze/ und lasts euch Blut-sauer werden. Aber die andern Personen/ die das we- nigste gelernet haben/ versauffen unterdessen das Comoedien-Geld. Bon. Ich wil dir ein Kerbholtz anstreichen. Gehe/ und bringe den ersten/ der da ist. Die ehrlichen Leute da sind gleichwol keine Hundsfütter/ daß sie verge- bens warten sollen. Panc. Sol ich was? Bon. Du bist gleich derselbe/ den ich meyne. Ein Narr hat dich geruffen. Panc. So gehe ich wieder. Bon. Nein/ bleib da/ und setze den Leuchter auf den Kopff/ biß ich wieder komme. Panc. Was habe ich aber darbey zu reden? bon.
Absurda ſeinen Bier-Krug zerbrochen/ darin Er dem Koͤni-ge zu Ninive wil eine Ehre anthun. Nun laͤufft zu Herr Alex im Dorffe von Hauß zu Hauſe/ und wil ein ander Gefaͤſſe borgen. Vex. Es thaͤte Noth/ ihr haͤttet in der Comœ- die eine Perſon gemacht/ die den Krug agirte/ die haͤtte ſich ſo bald nicht zerbrechen laſſen. Bon. So ſprich/ der andere Schaͤfer ſol da ſeyn. Ich wil ihm was ehrliches zu thun geben. Schn. Der iſt auch nicht da. Er lieff mit dem Kerbholtze in den Kretſchen/ damit der Krug wieder gefuͤllet wuͤrde. Vex. Herr Bonifacius, ihr ſeyd uͤbel dran/ ihr ſteht auff dem Platze/ und laſts euch Blut-ſauer werden. Aber die andern Perſonen/ die das we- nigſte gelernet haben/ verſauffen unterdeſſen das Comœdien-Geld. Bon. Ich wil dir ein Kerbholtz anſtreichen. Gehe/ und bringe den erſten/ der da iſt. Die ehrlichen Leute da ſind gleichwol keine Hundsfuͤtter/ daß ſie verge- bens warten ſollen. Panc. Sol ich was? Bon. Du biſt gleich derſelbe/ den ich meyne. Ein Narr hat dich geruffen. Panc. So gehe ich wieder. Bon. Nein/ bleib da/ und ſetze den Leuchter auf den Kopff/ biß ich wieder komme. Panc. Was habe ich aber darbey zu reden? bon.
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Absurda
ſeinen Bier-Krug zerbrochen/ darin Er dem Koͤni-
ge zu Ninive wil eine Ehre anthun. Nun laͤufft
zu Herr Alex im Dorffe von Hauß zu Hauſe/ und
wil ein ander Gefaͤſſe borgen.
Vex. Es thaͤte Noth/ ihr haͤttet in der Comœ-
die eine Perſon gemacht/ die den Krug agirte/ die
haͤtte ſich ſo bald nicht zerbrechen laſſen.
Bon. So ſprich/ der andere Schaͤfer ſol da ſeyn.
Ich wil ihm was ehrliches zu thun geben.
Schn. Der iſt auch nicht da. Er lieff mit dem
Kerbholtze in den Kretſchen/ damit der Krug wieder
gefuͤllet wuͤrde.
Vex. Herr Bonifacius, ihr ſeyd uͤbel dran/ ihr
ſteht auff dem Platze/ und laſts euch Blut-ſauer
werden. Aber die andern Perſonen/ die das we-
nigſte gelernet haben/ verſauffen unterdeſſen das
Comœdien-Geld.
Bon. Ich wil dir ein Kerbholtz anſtreichen. Gehe/
und bringe den erſten/ der da iſt. Die ehrlichen Leute
da ſind gleichwol keine Hundsfuͤtter/ daß ſie verge-
bens warten ſollen.
Panc. Sol ich was?
Bon. Du biſt gleich derſelbe/ den ich meyne. Ein
Narr hat dich geruffen.
Panc. So gehe ich wieder.
Bon. Nein/ bleib da/ und ſetze den Leuchter auf
den Kopff/ biß ich wieder komme.
Panc. Was habe ich aber darbey zu reden?
bon.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 316[314]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/655>, abgerufen am 23.07.2024. |