Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Comica. die Zunge zum Halse heraus stecke/ so fanget an zusiedeln: das sol euer Zeichen seyn. Dritter Handlung Vierdter Aufftritt. Bonifacius und Melcher. Bon. Herr Amts-Bruder/ tretet dorthin/ es muß auff beyden Seiten lichte seyn. Melch. Aber ich fürchte mich/ daß irgend eine Person über meinen Degen stolpere: Und wenn ich mich herum kehre/ so wird mein Kleid verrathen. Ac. Ja wol/ ist dieß eine Rarität von einem hauß- haltischen Kleide: Es fehlet ihm nur eine güldene Kette/ die von hinten zu mit einem Bindfaden an einander gehefftet ist. Vex. Und den Fleck auff den Hosen hat er gewiß seiner Eheliebsten zu dancken; Denn er ist sehr zier- lich eingeflickt. Ac. Ich hätte nicht gemeynet/ daß grau auff schwartz so ein artig Aussehen gebe. Vex. In einem solchem Kleide ist das Aussehen besser als das Einsehen. Doch wir müssen zu hö- ren. Bon. Nun nehmet euch nur in acht/ ich werde meinen Prologum anfangen. Melch. Wenn aber sol ich reden? Bon. Hab ichs doch gesagt/ ihr sollet das Echo seyn/
Comica. die Zunge zum Halſe heraus ſtecke/ ſo fanget an zuſiedeln: das ſol euer Zeichen ſeyn. Dritter Handlung Vierdter Aufftritt. Bonifacius und Melcher. Bon. Herr Amts-Bruder/ tretet dorthin/ es muß auff beyden Seiten lichte ſeyn. Melch. Aber ich fuͤrchte mich/ daß irgend eine Perſon uͤber meinen Degen ſtolpere: Und wenn ich mich herum kehre/ ſo wird mein Kleid verrathen. Ac. Ja wol/ iſt dieß eine Raritaͤt von einem hauß- haltiſchen Kleide: Es fehlet ihm nur eine guͤldene Kette/ die von hinten zu mit einem Bindfaden an einander gehefftet iſt. Vex. Und den Fleck auff den Hoſen hat er gewiß ſeiner Eheliebſten zu dancken; Denn er iſt ſehr zier- lich eingeflickt. Ac. Ich haͤtte nicht gemeynet/ daß grau auff ſchwartz ſo ein artig Auſſehen gebe. Vex. In einem ſolchem Kleide iſt das Ausſehen beſſer als das Einſehen. Doch wir muͤſſen zu hoͤ- ren. Bon. Nun nehmet euch nur in acht/ ich werde meinen Prologum anfangen. Melch. Wenn aber ſol ich reden? Bon. Hab ichs doch geſagt/ ihr ſollet das Echo ſeyn/
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Comica.
die Zunge zum Halſe heraus ſtecke/ ſo fanget an zu
ſiedeln: das ſol euer Zeichen ſeyn.
Dritter Handlung
Vierdter Aufftritt.
Bonifacius und Melcher.
Bon. Herr Amts-Bruder/ tretet dorthin/ es
muß auff beyden Seiten lichte ſeyn.
Melch. Aber ich fuͤrchte mich/ daß irgend eine
Perſon uͤber meinen Degen ſtolpere: Und wenn ich
mich herum kehre/ ſo wird mein Kleid verrathen.
Ac. Ja wol/ iſt dieß eine Raritaͤt von einem hauß-
haltiſchen Kleide: Es fehlet ihm nur eine guͤldene
Kette/ die von hinten zu mit einem Bindfaden an
einander gehefftet iſt.
Vex. Und den Fleck auff den Hoſen hat er gewiß
ſeiner Eheliebſten zu dancken; Denn er iſt ſehr zier-
lich eingeflickt.
Ac. Ich haͤtte nicht gemeynet/ daß grau auff
ſchwartz ſo ein artig Auſſehen gebe.
Vex. In einem ſolchem Kleide iſt das Ausſehen
beſſer als das Einſehen. Doch wir muͤſſen zu hoͤ-
ren.
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Melch. Wenn aber ſol ich reden?
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 305[303]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/644>, abgerufen am 03.03.2025. |