Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.MASANIELLO. Tamb. Ich habe gedacht/ der Fischer-Knecht wil ein Vater des Vaterlandes werden/ aber nun ist ein Fantast über die Eyer gesetzt. Sald. Ich halte der Kerl ist von Sinnen kom- men/ und also wäre es am besten/ wenn er im Toll-Hause sein Qvartier kriegte. Tamb. Doch hat Sanct Velten die gantze Bür- gerschafft noch besessen/ daß man sich vor jhm fürch- ten muß. Sald. Ach weh/ er komt dorther marchiret/ wir müssen entweichen/ oder er schüttet seine gifftige Thorheit auf unsre Köpffe. Fünffter Handlung Vierzehnder Aufftrit. Tambourino, Saldo, Masaniello rasend. Mas. Ha! seyd jhr dieselben Schelmen/ die mich verrathen wollen/ und hab ich den Danck darvon/ daß ich euch nicht den ersten Tag die Hälse gebro- chen habe? Höre/ was stehstu da? Sald. Ihr Excellentz/ ich erwarte jhren Befehl. Mas. Wer läst mir die Pestilentz wünschen. Sald. Ich sagte jhr Excellentz. Mas. Ha/ der Vice-Roy steckt dir im Kopffe: der Hund soll noch diesen Tag an lichten Galgen kommen/ und du verfluchter Schelm solst zwey Ellen drunter gehenckt werden. Sald. O o 4
MASANIELLO. Tamb. Ich habe gedacht/ der Fiſcher-Knecht wil ein Vater des Vaterlandes werden/ aber nun iſt ein Fantaſt uͤber die Eyer geſetzt. Sald. Ich halte der Kerl iſt von Sinnen kom- men/ und alſo waͤre es am beſten/ wenn er im Toll-Hauſe ſein Qvartier kriegte. Tamb. Doch hat Sanct Velten die gantze Buͤr- gerſchafft noch beſeſſen/ daß man ſich vor jhm fuͤrch- ten muß. Sald. Ach weh/ er komt dorther marchiret/ wir muͤſſen entweichen/ oder er ſchuͤttet ſeine gifftige Thorheit auf unſre Koͤpffe. Fuͤnffter Handlung Vierzehnder Aufftrit. Tambourino, Saldo, Maſaniello raſend. Maſ. Ha! ſeyd jhr dieſelben Schelmen/ die mich verrathen wollen/ und hab ich den Danck darvon/ daß ich euch nicht den erſten Tag die Haͤlſe gebro- chen habe? Hoͤre/ was ſtehſtu da? Sald. Ihr Excellentz/ ich erwarte jhren Befehl. Maſ. Wer laͤſt mir die Peſtilentz wuͤnſchen. Sald. Ich ſagte jhr Excellentz. Maſ. Ha/ der Vice-Roy ſteckt dir im Kopffe: der Hund ſoll noch dieſen Tag an lichten Galgen kommen/ und du verfluchter Schelm ſolſt zwey Ellen drunter gehenckt werden. Sald. O o 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0556" n="215"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">MASANIELLO.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Tamb.</hi> </speaker> <p>Ich habe gedacht/ der Fiſcher-Knecht<lb/> wil ein Vater des Vaterlandes werden/ aber nun<lb/> iſt ein Fantaſt uͤber die Eyer geſetzt.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Sald.</hi> </speaker> <p>Ich halte der Kerl iſt von Sinnen kom-<lb/> men/ und alſo waͤre es am beſten/ wenn er im<lb/> Toll-Hauſe ſein Qvartier kriegte.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Tamb.</hi> </speaker> <p>Doch hat Sanct Velten die gantze Buͤr-<lb/> gerſchafft noch beſeſſen/ daß man ſich vor jhm fuͤrch-<lb/> ten muß.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Sald.</hi> </speaker> <p>Ach weh/ er komt dorther marchiret/ wir<lb/> muͤſſen entweichen/ oder er ſchuͤttet ſeine gifftige<lb/> Thorheit auf unſre Koͤpffe.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnffter Handlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vierzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Tambourino, Saldo, Maſaniello</hi> <hi rendition="#fr">raſend.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Maſ.</hi> </speaker> <p>Ha! ſeyd jhr dieſelben Schelmen/ die mich<lb/> verrathen wollen/ und hab ich den Danck darvon/<lb/> daß ich euch nicht den erſten Tag die Haͤlſe gebro-<lb/> chen habe? Hoͤre/ was ſtehſtu da?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Sald.</hi> </speaker> <p>Ihr <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz/ ich erwarte jhren Befehl.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Maſ.</hi> </speaker> <p>Wer laͤſt mir die Peſtilentz wuͤnſchen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Sald.</hi> </speaker> <p>Ich ſagte jhr <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Maſ.</hi> </speaker> <p>Ha/ der <hi rendition="#aq">Vice-Roy</hi> ſteckt dir im Kopffe:<lb/> der Hund ſoll noch dieſen Tag an lichten Galgen<lb/> kommen/ und du verfluchter Schelm ſolſt zwey<lb/> Ellen drunter gehenckt werden.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="sig">O o 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Sald.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [215/0556]
MASANIELLO.
Tamb. Ich habe gedacht/ der Fiſcher-Knecht
wil ein Vater des Vaterlandes werden/ aber nun
iſt ein Fantaſt uͤber die Eyer geſetzt.
Sald. Ich halte der Kerl iſt von Sinnen kom-
men/ und alſo waͤre es am beſten/ wenn er im
Toll-Hauſe ſein Qvartier kriegte.
Tamb. Doch hat Sanct Velten die gantze Buͤr-
gerſchafft noch beſeſſen/ daß man ſich vor jhm fuͤrch-
ten muß.
Sald. Ach weh/ er komt dorther marchiret/ wir
muͤſſen entweichen/ oder er ſchuͤttet ſeine gifftige
Thorheit auf unſre Koͤpffe.
Fuͤnffter Handlung
Vierzehnder Aufftrit.
Tambourino, Saldo, Maſaniello raſend.
Maſ. Ha! ſeyd jhr dieſelben Schelmen/ die mich
verrathen wollen/ und hab ich den Danck darvon/
daß ich euch nicht den erſten Tag die Haͤlſe gebro-
chen habe? Hoͤre/ was ſtehſtu da?
Sald. Ihr Excellentz/ ich erwarte jhren Befehl.
Maſ. Wer laͤſt mir die Peſtilentz wuͤnſchen.
Sald. Ich ſagte jhr Excellentz.
Maſ. Ha/ der Vice-Roy ſteckt dir im Kopffe:
der Hund ſoll noch dieſen Tag an lichten Galgen
kommen/ und du verfluchter Schelm ſolſt zwey
Ellen drunter gehenckt werden.
Sald.
O o 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |