Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Jacobs
Käsen/ von Früchten und Gewürtzen zurücke blei-
ben.

Lab. Es ist ein gefährlich Thun/ wenn ein ehr-
licher Land-Juncker seinen Ober-Verwalter aus
der Wiege wirfft. Ich muß schon in einen sau-
ren Apffel beissen.

Dark. Wer hat uns denn die Syrischen Kauff-
leute zugewiesen/ da wir noch nicht wusten/ ob ein
Jacob der Welt lebte?

Lab. Ich war zu kleinmüthig. Der Trotz von
meinem Diener wird noch zu überwinden seyn.

Bild. So wird der Fürst in Syrien das jenige/
was er uns auf sieben Jahr versprochen/ nach un-
serer Manier auslegen/ das ist/ er wird auch von
seinen Worten so viel halten/ als er wil.

Lab. Der Vergleich zielet auf ein Grund-Stü-
cke/ darbey ich vor sechs tausend Schaffe nothwen-
digen Abgang leiden müste/ es mag seyn/ komt
morgen zur Hochzeit.

Dark. Ein Fürst/ der mit seinen Nachbarn einen
ehrlichen Vergleich getroffen hat/ der bekümmert
sich viel/ was ein verliebter Schäffer mit der zu-
künfftigen Braut vor eine Ehestifftung außgeferti-
get hat.

Lab. Meinet jhr Herr Darkon? So könnt jhr
morgen noch zu Hause bleiben.

Bild. Jacob hat den Vergleich mit dem Fürsten
getroffen; Bey jhm wird es stehen/ wie auf bey-
den Theilen die Worte sollen erkläret werden.
Lab.
Jacobs
Kaͤſen/ von Fruͤchten und Gewuͤrtzen zuruͤcke blei-
ben.

Lab. Es iſt ein gefaͤhrlich Thun/ wenn ein ehr-
licher Land-Juncker ſeinen Ober-Verwalter aus
der Wiege wirfft. Ich muß ſchon in einen ſau-
ren Apffel beiſſen.

Dark. Wer hat uns denn die Syriſchen Kauff-
leute zugewieſen/ da wir noch nicht wuſten/ ob ein
Jacob der Welt lebte?

Lab. Ich war zu kleinmuͤthig. Der Trotz von
meinem Diener wird noch zu uͤberwinden ſeyn.

Bild. So wird der Fuͤrſt in Syrien das jenige/
was er uns auf ſieben Jahr verſprochen/ nach un-
ſerer Manier auslegen/ das iſt/ er wird auch von
ſeinen Worten ſo viel halten/ als er wil.

Lab. Der Vergleich zielet auf ein Grund-Stuͤ-
cke/ darbey ich vor ſechs tauſend Schaffe nothwen-
digen Abgang leiden muͤſte/ es mag ſeyn/ komt
morgen zur Hochzeit.

Dark. Ein Fuͤrſt/ der mit ſeinen Nachbarn einen
ehrlichen Vergleich getroffen hat/ der bekuͤmmert
ſich viel/ was ein verliebter Schaͤffer mit der zu-
kuͤnfftigen Braut vor eine Eheſtifftung außgeferti-
get hat.

Lab. Meinet jhr Herr Darkon? So koͤñt jhr
morgen noch zu Hauſe bleiben.

Bild. Jacob hat den Vergleich mit dem Fuͤrſten
getroffen; Bey jhm wird es ſtehen/ wie auf bey-
den Theilen die Worte ſollen erklaͤret werden.
Lab.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <p><pb facs="#f0055" n="34"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jacobs</hi></fw><lb/>
Ka&#x0364;&#x017F;en/ von Fru&#x0364;chten und Gewu&#x0364;rtzen zuru&#x0364;cke blei-<lb/>
ben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker>
              <p>Es i&#x017F;t ein gefa&#x0364;hrlich Thun/ wenn ein ehr-<lb/>
licher Land-Juncker &#x017F;einen Ober-Verwalter aus<lb/>
der Wiege wirfft. Ich muß &#x017F;chon in einen &#x017F;au-<lb/>
ren Apffel bei&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Dark.</hi> </speaker>
              <p>Wer hat uns denn die Syri&#x017F;chen Kauff-<lb/>
leute zugewie&#x017F;en/ da wir noch nicht wu&#x017F;ten/ ob ein<lb/>
Jacob der Welt lebte?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker>
              <p>Ich war zu kleinmu&#x0364;thig. Der Trotz von<lb/>
meinem Diener wird noch zu u&#x0364;berwinden &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bild.</hi> </speaker>
              <p>So wird der Fu&#x0364;r&#x017F;t in Syrien das jenige/<lb/>
was er uns auf &#x017F;ieben Jahr ver&#x017F;prochen/ nach un-<lb/>
&#x017F;erer Manier auslegen/ das i&#x017F;t/ er wird auch von<lb/>
&#x017F;einen Worten &#x017F;o viel halten/ als er wil.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker>
              <p>Der Vergleich zielet auf ein Grund-Stu&#x0364;-<lb/>
cke/ darbey ich vor &#x017F;echs tau&#x017F;end Schaffe nothwen-<lb/>
digen Abgang leiden mu&#x0364;&#x017F;te/ es mag &#x017F;eyn/ komt<lb/>
morgen zur Hochzeit.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Dark.</hi> </speaker>
              <p>Ein Fu&#x0364;r&#x017F;t/ der mit &#x017F;einen Nachbarn einen<lb/>
ehrlichen Vergleich getroffen hat/ der beku&#x0364;mmert<lb/>
&#x017F;ich viel/ was ein verliebter Scha&#x0364;ffer mit der zu-<lb/>
ku&#x0364;nfftigen Braut vor eine Ehe&#x017F;tifftung außgeferti-<lb/>
get hat.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker>
              <p>Meinet jhr Herr <hi rendition="#aq">Darkon?</hi> So ko&#x0364;ñt jhr<lb/>
morgen noch zu Hau&#x017F;e bleiben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bild.</hi> </speaker>
              <p>Jacob hat den Vergleich mit dem Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
getroffen; Bey jhm wird es &#x017F;tehen/ wie auf bey-<lb/>
den Theilen die Worte &#x017F;ollen erkla&#x0364;ret werden.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0055] Jacobs Kaͤſen/ von Fruͤchten und Gewuͤrtzen zuruͤcke blei- ben. Lab. Es iſt ein gefaͤhrlich Thun/ wenn ein ehr- licher Land-Juncker ſeinen Ober-Verwalter aus der Wiege wirfft. Ich muß ſchon in einen ſau- ren Apffel beiſſen. Dark. Wer hat uns denn die Syriſchen Kauff- leute zugewieſen/ da wir noch nicht wuſten/ ob ein Jacob der Welt lebte? Lab. Ich war zu kleinmuͤthig. Der Trotz von meinem Diener wird noch zu uͤberwinden ſeyn. Bild. So wird der Fuͤrſt in Syrien das jenige/ was er uns auf ſieben Jahr verſprochen/ nach un- ſerer Manier auslegen/ das iſt/ er wird auch von ſeinen Worten ſo viel halten/ als er wil. Lab. Der Vergleich zielet auf ein Grund-Stuͤ- cke/ darbey ich vor ſechs tauſend Schaffe nothwen- digen Abgang leiden muͤſte/ es mag ſeyn/ komt morgen zur Hochzeit. Dark. Ein Fuͤrſt/ der mit ſeinen Nachbarn einen ehrlichen Vergleich getroffen hat/ der bekuͤmmert ſich viel/ was ein verliebter Schaͤffer mit der zu- kuͤnfftigen Braut vor eine Eheſtifftung außgeferti- get hat. Lab. Meinet jhr Herr Darkon? So koͤñt jhr morgen noch zu Hauſe bleiben. Bild. Jacob hat den Vergleich mit dem Fuͤrſten getroffen; Bey jhm wird es ſtehen/ wie auf bey- den Theilen die Worte ſollen erklaͤret werden. Lab.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/55
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/55>, abgerufen am 22.11.2024.