Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
(Er wird von allen mit einem grausa-
men Geschrey hinein geschlept.)
Brav. Mein Kind/ darff ich so kühne seyn/ und
den Platz besehen/ wo diese vornehme Person gele-
gen hat?

Bard. Es steht jhm frey. Ich wil indessen hier
an der Thüre verziehen.

Brav. Ach nein/ es hat diesen Verstand nicht/
ich werde es nicht eher thun/ als in jhrem Geleite.

Bard. Allein ich fürchte mich.
Brav. Liegt doch kein böser Mann im Bette.
Bard. So komt ein falscher Freund in die Kam-
mer/ der mich vexieren wil.

Brav. Mit solchen unnöthigen Reden verlieren
wir die Zeit.

Bard. Ich weiß wohl/ daß er die Zeit schändlich
verliehren wird.

Brav. Immer hin/ genung daß ich einem Her-
tzoge nach dem Lager gesehen habe.
Dritter Handlung
Siebzehnder Aufftrit.
Masaniello, Arpaja, Vitale, Geonino
nebst den andern.
Mas. So haben nun die verfluchten Verräther
jhren verdienten Lohn! und so mag der Vice-Roy
die
Der Haupt-Rebelle
(Er wird von allen mit einem grauſa-
men Geſchrey hinein geſchlept.)
Brav. Mein Kind/ darff ich ſo kuͤhne ſeyn/ und
den Platz beſehen/ wo dieſe vornehme Perſon gele-
gen hat?

Bard. Es ſteht jhm frey. Ich wil indeſſen hier
an der Thuͤre verziehen.

Brav. Ach nein/ es hat dieſen Verſtand nicht/
ich werde es nicht eher thun/ als in jhrem Geleite.

Bard. Allein ich fuͤrchte mich.
Brav. Liegt doch kein boͤſer Mann im Bette.
Bard. So komt ein falſcher Freund in die Kam-
mer/ der mich vexieren wil.

Brav. Mit ſolchen unnoͤthigen Reden verlieren
wir die Zeit.

Bard. Ich weiß wohl/ daß er die Zeit ſchaͤndlich
verliehren wird.

Brav. Immer hin/ genung daß ich einem Her-
tzoge nach dem Lager geſehen habe.
Dritter Handlung
Siebzehnder Aufftrit.
Maſaniello, Arpaja, Vitale, Geonino
nebſt den andern.
Maſ. So haben nun die verfluchten Verraͤther
jhren verdienten Lohn! und ſo mag der Vice-Roy
die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0479" n="138"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi> </fw><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">(Er wird von allen mit einem grau&#x017F;a-<lb/>
men Ge&#x017F;chrey hinein ge&#x017F;chlept.)</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Mein Kind/ darff ich &#x017F;o ku&#x0364;hne &#x017F;eyn/ und<lb/>
den Platz be&#x017F;ehen/ wo die&#x017F;e vornehme Per&#x017F;on gele-<lb/>
gen hat?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>Es &#x017F;teht jhm frey. Ich wil inde&#x017F;&#x017F;en hier<lb/>
an der Thu&#x0364;re verziehen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Ach nein/ es hat die&#x017F;en Ver&#x017F;tand nicht/<lb/>
ich werde es nicht eher thun/ als in jhrem Geleite.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>Allein ich fu&#x0364;rchte mich.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Liegt doch kein bo&#x0364;&#x017F;er Mann im Bette.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>So komt ein fal&#x017F;cher Freund in die Kam-<lb/>
mer/ der mich vexieren wil.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Mit &#x017F;olchen unno&#x0364;thigen Reden verlieren<lb/>
wir die Zeit.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bard.</hi> </speaker>
              <p>Ich weiß wohl/ daß er die Zeit &#x017F;cha&#x0364;ndlich<lb/>
verliehren wird.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Brav.</hi> </speaker>
              <p>Immer hin/ genung daß ich einem Her-<lb/>
tzoge nach dem Lager ge&#x017F;ehen habe.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Siebzehnder Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello, Arpaja, Vitale, Geonino</hi><lb/> <hi rendition="#fr">neb&#x017F;t den andern.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>So haben nun die verfluchten Verra&#x0364;ther<lb/>
jhren verdienten Lohn! und &#x017F;o mag der <hi rendition="#aq">Vice-Roy</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0479] Der Haupt-Rebelle (Er wird von allen mit einem grauſa- men Geſchrey hinein geſchlept.) Brav. Mein Kind/ darff ich ſo kuͤhne ſeyn/ und den Platz beſehen/ wo dieſe vornehme Perſon gele- gen hat? Bard. Es ſteht jhm frey. Ich wil indeſſen hier an der Thuͤre verziehen. Brav. Ach nein/ es hat dieſen Verſtand nicht/ ich werde es nicht eher thun/ als in jhrem Geleite. Bard. Allein ich fuͤrchte mich. Brav. Liegt doch kein boͤſer Mann im Bette. Bard. So komt ein falſcher Freund in die Kam- mer/ der mich vexieren wil. Brav. Mit ſolchen unnoͤthigen Reden verlieren wir die Zeit. Bard. Ich weiß wohl/ daß er die Zeit ſchaͤndlich verliehren wird. Brav. Immer hin/ genung daß ich einem Her- tzoge nach dem Lager geſehen habe. Dritter Handlung Siebzehnder Aufftrit. Maſaniello, Arpaja, Vitale, Geonino nebſt den andern. Maſ. So haben nun die verfluchten Verraͤther jhren verdienten Lohn! und ſo mag der Vice-Roy die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/479
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/479>, abgerufen am 13.11.2024.