Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
ret/ denn es heist/ wir sind Soldaten; aber nie-
mand giebt uns was/ und stehlen sollen wir nicht.
Der Vice-Roy hat mir auch seine Küche und Kel-
ler nicht mit vermacht/ damit wäre Signor Allegro
wohl zu frieden/ wenn er ein klein nefas mit dem
Trinckgelde machen könte.
Andrer Handlung
Zwölffter Aufftrit.
Masaniello, Peronne, Geonino, Arpaja,
Vitale, Mattheo.
Item nach und
nach allerhand Banditen.
Mas. So komt numehr jhr getreuen Neapolita-
ner/ und sehet/ wie sich der Staat/ von eurem
Vaterlande verändert hat. Die Bluthunde lie-
gen zu Boden/ welche sich mit eurem Marcke ge-
sätiget haben: Und wer nunmehr die H. Justitz um
Hülffe anruffen wird/ der soll durch keinen unnöthi-
gen Process aufgehalten werden. Herr Geonino,
was ist dieses vor ein Libell?

Geon. Es betrifft eine Erbschafft/ da ein Bru-
der den andern um die Helffte des Vermögens ge-
bracht hat.

Mas. Stracks/ last diese Güter gleiche mit ein-
ander theilen/ oder es sol der schuldige Theil den
Kopff lassen.
Arp.
Der Haupt-Rebelle
ret/ denn es heiſt/ wir ſind Soldaten; aber nie-
mand giebt uns was/ und ſtehlen ſollen wir nicht.
Der Vice-Roy hat mir auch ſeine Kuͤche und Kel-
ler nicht mit vermacht/ damit waͤre Signor Allegro
wohl zu frieden/ wenn er ein klein nefas mit dem
Trinckgelde machen koͤnte.
Andrer Handlung
Zwoͤlffter Aufftrit.
Maſaniello, Peronne, Geonino, Arpaja,
Vitale, Mattheo.
Item nach und
nach allerhand Banditen.
Maſ. So komt numehr jhr getreuen Neapolita-
ner/ und ſehet/ wie ſich der Staat/ von eurem
Vaterlande veraͤndert hat. Die Bluthunde lie-
gen zu Boden/ welche ſich mit eurem Marcke ge-
ſaͤtiget haben: Und wer nunmehr die H. Juſtitz um
Huͤlffe anruffen wird/ der ſoll durch keinen unnoͤthi-
gen Proceſſ aufgehalten werden. Herr Geonino,
was iſt dieſes vor ein Libell?

Geon. Es betrifft eine Erbſchafft/ da ein Bru-
der den andern um die Helffte des Vermoͤgens ge-
bracht hat.

Maſ. Stracks/ laſt dieſe Guͤter gleiche mit ein-
ander theilen/ oder es ſol der ſchuldige Theil den
Kopff laſſen.
Arp.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <p><pb facs="#f0433" n="92"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi></fw><lb/>
ret/ denn es hei&#x017F;t/ wir &#x017F;ind Soldaten; aber nie-<lb/>
mand giebt uns was/ und &#x017F;tehlen &#x017F;ollen wir nicht.<lb/>
Der <hi rendition="#aq">Vice-Roy</hi> hat mir auch &#x017F;eine Ku&#x0364;che und Kel-<lb/>
ler nicht mit vermacht/ damit wa&#x0364;re <hi rendition="#aq">Signor Allegro</hi><lb/>
wohl zu frieden/ wenn er ein klein <hi rendition="#aq">nefas</hi> mit dem<lb/>
Trinckgelde machen ko&#x0364;nte.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>ndrer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lffter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello, Peronne, Geonino, Arpaja,<lb/>
Vitale, Mattheo.</hi> <hi rendition="#fr">Item nach und<lb/>
nach allerhand Banditen.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>So komt numehr jhr getreuen <hi rendition="#aq">Neapolita-</hi><lb/>
ner/ und &#x017F;ehet/ wie &#x017F;ich der Staat/ von eurem<lb/>
Vaterlande vera&#x0364;ndert hat. Die Bluthunde lie-<lb/>
gen zu Boden/ welche &#x017F;ich mit eurem Marcke ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;tiget haben: Und wer nunmehr die H. <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;ti</hi>tz um<lb/>
Hu&#x0364;lffe anruffen wird/ der &#x017F;oll durch keinen unno&#x0364;thi-<lb/>
gen <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;&#x017F;</hi> aufgehalten werden. Herr <hi rendition="#aq">Geonino,</hi><lb/>
was i&#x017F;t die&#x017F;es vor ein <hi rendition="#aq">Libell?</hi></p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Geon.</hi> </speaker>
              <p>Es betrifft eine Erb&#x017F;chafft/ da ein Bru-<lb/>
der den andern um die Helffte des Vermo&#x0364;gens ge-<lb/>
bracht hat.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Stracks/ la&#x017F;t die&#x017F;e Gu&#x0364;ter gleiche mit ein-<lb/>
ander theilen/ oder es &#x017F;ol der &#x017F;chuldige Theil den<lb/>
Kopff la&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Arp.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0433] Der Haupt-Rebelle ret/ denn es heiſt/ wir ſind Soldaten; aber nie- mand giebt uns was/ und ſtehlen ſollen wir nicht. Der Vice-Roy hat mir auch ſeine Kuͤche und Kel- ler nicht mit vermacht/ damit waͤre Signor Allegro wohl zu frieden/ wenn er ein klein nefas mit dem Trinckgelde machen koͤnte. Andrer Handlung Zwoͤlffter Aufftrit. Maſaniello, Peronne, Geonino, Arpaja, Vitale, Mattheo. Item nach und nach allerhand Banditen. Maſ. So komt numehr jhr getreuen Neapolita- ner/ und ſehet/ wie ſich der Staat/ von eurem Vaterlande veraͤndert hat. Die Bluthunde lie- gen zu Boden/ welche ſich mit eurem Marcke ge- ſaͤtiget haben: Und wer nunmehr die H. Juſtitz um Huͤlffe anruffen wird/ der ſoll durch keinen unnoͤthi- gen Proceſſ aufgehalten werden. Herr Geonino, was iſt dieſes vor ein Libell? Geon. Es betrifft eine Erbſchafft/ da ein Bru- der den andern um die Helffte des Vermoͤgens ge- bracht hat. Maſ. Stracks/ laſt dieſe Guͤter gleiche mit ein- ander theilen/ oder es ſol der ſchuldige Theil den Kopff laſſen. Arp.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/433
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/433>, abgerufen am 25.11.2024.