Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
Affl. Wohl dem/ der bey solcher Noth noch ei-
nen frischen Muth behalten kan.
Andrer Handlung
Eilffter Aufftrit.
Bonavita, Domenico und Allegro.
Dom. Ey/ ey/ das kan ich mir nicht einbilden:
Es wird gewiß ein Mißverstand seyn.

Bon. Ich wil hoffen/ wir Geistlichen werden
verschonet seyn.

Alleg. Ich frage/ wolt jhr pariren? jhr habt etli-
che Sachen aus den gestürmten Häusern in das Klo-
ster geschafft: drum schickt jhr Excellentz der Stadt
Oberster mein gnädiger Herr seinen vornehmen
Leutenandt/ und wil die Sachen heraus haben.

Dom. Ey/ ey es wird ein Irrthum dabey seyn.
Alleg. (Kehret jhn herum.)
Ey/ ey/ du alter Causenmacher/ es ist freylich ein
Irrthum: Die Kasten haben sich verirrt; aber die
rechten Wege sollen jhnen schon gewiesen werden.

Bon. Wir sind schwache Leute/ wer wil uns
was anvertrauen?

Alleg. Du bist ein schwacher Schelm/ aber dei-
ne Lügen sind gar starck. Ich frage nur/ sol dein
Kloster flugs den itzigen Augenblick da in der A-
schen liegen?
Dom.
Der Haupt-Rebelle
Affl. Wohl dem/ der bey ſolcher Noth noch ei-
nen friſchen Muth behalten kan.
Andrer Handlung
Eilffter Aufftrit.
Bonavita, Domenico und Allegro.
Dom. Ey/ ey/ das kan ich mir nicht einbilden:
Es wird gewiß ein Mißverſtand ſeyn.

Bon. Ich wil hoffen/ wir Geiſtlichen werden
verſchonet ſeyn.

Alleg. Ich frage/ wolt jhr pariren? jhr habt etli-
che Sachen aus den geſtuͤrmten Haͤuſern in das Klo-
ſter geſchafft: drum ſchickt jhr Excellentz der Stadt
Oberſter mein gnaͤdiger Herr ſeinen vornehmen
Leutenandt/ und wil die Sachen heraus haben.

Dom. Ey/ ey es wird ein Irꝛthum dabey ſeyn.
Alleg. (Kehret jhn herum.)
Ey/ ey/ du alter Cauſenmacher/ es iſt freylich ein
Irꝛthum: Die Kaſten haben ſich verirꝛt; aber die
rechten Wege ſollen jhnen ſchon gewieſen werden.

Bon. Wir ſind ſchwache Leute/ wer wil uns
was anvertrauen?

Alleg. Du biſt ein ſchwacher Schelm/ aber dei-
ne Luͤgen ſind gar ſtarck. Ich frage nur/ ſol dein
Kloſter flugs den itzigen Augenblick da in der A-
ſchen liegen?
Dom.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0431" n="90"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Affl.</hi> </speaker>
              <p>Wohl dem/ der bey &#x017F;olcher Noth noch ei-<lb/>
nen fri&#x017F;chen Muth behalten kan.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">A</hi>ndrer <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eilffter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Bonavita, Domenico</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Allegro.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Dom.</hi> </speaker>
              <p>Ey/ ey/ das kan ich mir nicht einbilden:<lb/>
Es wird gewiß ein Mißver&#x017F;tand &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bon.</hi> </speaker>
              <p>Ich wil hoffen/ wir Gei&#x017F;tlichen werden<lb/>
ver&#x017F;chonet &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Ich frage/ wolt jhr <hi rendition="#aq">pari</hi>ren? jhr habt etli-<lb/>
che Sachen aus den ge&#x017F;tu&#x0364;rmten Ha&#x0364;u&#x017F;ern in das Klo-<lb/>
&#x017F;ter ge&#x017F;chafft: drum &#x017F;chickt jhr <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz der Stadt<lb/>
Ober&#x017F;ter mein gna&#x0364;diger Herr &#x017F;einen vornehmen<lb/>
Leutenandt/ und wil die Sachen heraus haben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Dom.</hi> </speaker>
              <p>Ey/ ey es wird ein Ir&#xA75B;thum dabey &#x017F;eyn.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <stage>(<hi rendition="#fr">Kehret jhn herum.</hi>)</stage><lb/>
              <p>Ey/ ey/ du alter Cau&#x017F;enmacher/ es i&#x017F;t freylich ein<lb/>
Ir&#xA75B;thum: Die Ka&#x017F;ten haben &#x017F;ich verir&#xA75B;t; aber die<lb/>
rechten Wege &#x017F;ollen jhnen &#x017F;chon gewie&#x017F;en werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bon.</hi> </speaker>
              <p>Wir &#x017F;ind &#x017F;chwache Leute/ wer wil uns<lb/>
was anvertrauen?</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Du bi&#x017F;t ein &#x017F;chwacher Schelm/ aber dei-<lb/>
ne Lu&#x0364;gen &#x017F;ind gar &#x017F;tarck. Ich frage nur/ &#x017F;ol dein<lb/>
Klo&#x017F;ter flugs den itzigen Augenblick da in der A-<lb/>
&#x017F;chen liegen?</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Dom.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0431] Der Haupt-Rebelle Affl. Wohl dem/ der bey ſolcher Noth noch ei- nen friſchen Muth behalten kan. Andrer Handlung Eilffter Aufftrit. Bonavita, Domenico und Allegro. Dom. Ey/ ey/ das kan ich mir nicht einbilden: Es wird gewiß ein Mißverſtand ſeyn. Bon. Ich wil hoffen/ wir Geiſtlichen werden verſchonet ſeyn. Alleg. Ich frage/ wolt jhr pariren? jhr habt etli- che Sachen aus den geſtuͤrmten Haͤuſern in das Klo- ſter geſchafft: drum ſchickt jhr Excellentz der Stadt Oberſter mein gnaͤdiger Herr ſeinen vornehmen Leutenandt/ und wil die Sachen heraus haben. Dom. Ey/ ey es wird ein Irꝛthum dabey ſeyn. Alleg. (Kehret jhn herum.) Ey/ ey/ du alter Cauſenmacher/ es iſt freylich ein Irꝛthum: Die Kaſten haben ſich verirꝛt; aber die rechten Wege ſollen jhnen ſchon gewieſen werden. Bon. Wir ſind ſchwache Leute/ wer wil uns was anvertrauen? Alleg. Du biſt ein ſchwacher Schelm/ aber dei- ne Luͤgen ſind gar ſtarck. Ich frage nur/ ſol dein Kloſter flugs den itzigen Augenblick da in der A- ſchen liegen? Dom.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/431
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/431>, abgerufen am 13.11.2024.