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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Der Haupt-Rebelle
wie stoltz eine arme Frau werden kan/ wenn sie
nur zwey Tage was vornehmes gerochen hat. Doch
siehe da/ meine Fackel ist gar finster worden/ ich
werde meine Compagnie wieder ausstaffieren/ daß
ich in den heilsamen Hauß-Stürmen nicht der letz-
te bin.
Andrer Handlung
Sechster Aufftrit.
Philomarini, Ferrante, Carlo.
Ferr. Hierdurch erweisen jhr Excellentz eine Be-
stendigkeit/ welche von der Nach-Welt soll ver-
verwundert werden/ in dem sie dem rasenden Vol-
cke nicht alles zu Willen thun.

Phil. Ich wolte diese Tugend selber loben/ wenn
die Zeit also beschaffen wäre/ wie man wünschen
möchte. Doch gewiß/ wir werden auf eine Pro-
be gesetzt/ dabey die Politiqve mit jhren alten Re-
geln nicht zulangen wil.

Fer. Sollen wir des Volckes Sclaven werden?
Phil. Der Adel soll nichts verliehren: er soll sich
nur so lange bücken/ biß der Sturm-Wind vorüber
geht: Als denn wird er sein Haupt so gut aufrich-
ten können/ als jemals.

Ferr. Herr Bruder/ was ist seine Meinung?
Carl. Das Gleichnis hat mir sonderlich wohl
ge-
Der Haupt-Rebelle
wie ſtoltz eine arme Frau werden kan/ wenn ſie
nur zwey Tage was vornehmes gerochen hat. Doch
ſiehe da/ meine Fackel iſt gar finſter worden/ ich
werde meine Compagnie wieder ausſtaffieren/ daß
ich in den heilſamen Hauß-Stuͤrmen nicht der letz-
te bin.
Andrer Handlung
Sechſter Aufftrit.
Philomarini, Ferrante, Carlo.
Ferr. Hierdurch erweiſen jhr Excellentz eine Be-
ſtendigkeit/ welche von der Nach-Welt ſoll ver-
verwundert werden/ in dem ſie dem raſenden Vol-
cke nicht alles zu Willen thun.

Phil. Ich wolte dieſe Tugend ſelber loben/ wenn
die Zeit alſo beſchaffen waͤre/ wie man wuͤnſchen
moͤchte. Doch gewiß/ wir werden auf eine Pro-
be geſetzt/ dabey die Politiqve mit jhren alten Re-
geln nicht zulangen wil.

Fer. Sollen wir des Volckes Sclaven werden?
Phil. Der Adel ſoll nichts verliehren: er ſoll ſich
nur ſo lange buͤcken/ biß der Sturm-Wind voruͤber
geht: Als denn wird er ſein Haupt ſo gut aufrich-
ten koͤnnen/ als jemals.

Ferr. Herr Bruder/ was iſt ſeine Meinung?
Carl. Das Gleichnis hat mir ſonderlich wohl
ge-
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[80/0421] Der Haupt-Rebelle wie ſtoltz eine arme Frau werden kan/ wenn ſie nur zwey Tage was vornehmes gerochen hat. Doch ſiehe da/ meine Fackel iſt gar finſter worden/ ich werde meine Compagnie wieder ausſtaffieren/ daß ich in den heilſamen Hauß-Stuͤrmen nicht der letz- te bin. Andrer Handlung Sechſter Aufftrit. Philomarini, Ferrante, Carlo. Ferr. Hierdurch erweiſen jhr Excellentz eine Be- ſtendigkeit/ welche von der Nach-Welt ſoll ver- verwundert werden/ in dem ſie dem raſenden Vol- cke nicht alles zu Willen thun. Phil. Ich wolte dieſe Tugend ſelber loben/ wenn die Zeit alſo beſchaffen waͤre/ wie man wuͤnſchen moͤchte. Doch gewiß/ wir werden auf eine Pro- be geſetzt/ dabey die Politiqve mit jhren alten Re- geln nicht zulangen wil. Fer. Sollen wir des Volckes Sclaven werden? Phil. Der Adel ſoll nichts verliehren: er ſoll ſich nur ſo lange buͤcken/ biß der Sturm-Wind voruͤber geht: Als denn wird er ſein Haupt ſo gut aufrich- ten koͤnnen/ als jemals. Ferr. Herr Bruder/ was iſt ſeine Meinung? Carl. Das Gleichnis hat mir ſonderlich wohl ge-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/421>, abgerufen am 13.11.2024.