Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Haupt-Rebelle
fürchten müssen. Es fehlet nicht viel/ so wil ich
mein Leben zu Pfande setzen/ daß ich der Friedens-
Bothe gewesen bin/ und daß mein Brieff die gan-
tze Difficultät wird gemittelt haben.

Alleg. Rühme dich Kätzgen/ die Nachbarn sind
dir übel gerathen. Du hast die Sache gemittelt/
das heist/ du hast sie mitten in den Qvarck hinein
geführet: nun wollen wir sehen/ wer sie wird wie-
der heraus führen.

Don. Nur dieses werden wir in acht nehmen
müssen/ daß wir dem Land-Frieden nicht gar zu sehr
trauen.
Erster Handlung
Zehender Aufftrit.
Anaclerio und die Vorigen.
Anacl. O Unglück über Unglück/ nun liegt des
Königes Autorität, und des Adels Respect auf ein-
mahl über den Hauffen.

Rod. Ein Diener soll seinen Herrn nicht so er-
schrecken.

Anacl. Alles hat seine Zeit. Wer itzo die höfli-
chen Gesetze in acht nimt/ der mag ein Rebelle
heissen.

Rod. So sagt doch/ ob wir etwas neues zu be-
fürchten haben.

Anacl. Nicht zu befürchten/ sondern zuerwar-
ten/
Der Haupt-Rebelle
fuͤrchten muͤſſen. Es fehlet nicht viel/ ſo wil ich
mein Leben zu Pfande ſetzen/ daß ich der Friedens-
Bothe geweſen bin/ und daß mein Brieff die gan-
tze Difficultät wiꝛd gemittelt haben.

Alleg. Ruͤhme dich Kaͤtzgen/ die Nachbarn ſind
dir uͤbel gerathen. Du haſt die Sache gemittelt/
das heiſt/ du haſt ſie mitten in den Qvarck hinein
gefuͤhret: nun wollen wir ſehen/ wer ſie wird wie-
der heraus fuͤhren.

Don. Nur dieſes werden wir in acht nehmen
muͤſſen/ daß wir dem Land-Frieden nicht gar zu ſehr
trauen.
Erſter Handlung
Zehender Aufftrit.
Anaclerio und die Vorigen.
Anacl. O Ungluͤck uͤber Ungluͤck/ nun liegt des
Koͤniges Autorität, und des Adels Reſpect auf ein-
mahl uͤber den Hauffen.

Rod. Ein Diener ſoll ſeinen Herrn nicht ſo er-
ſchrecken.

Anacl. Alles hat ſeine Zeit. Wer itzo die hoͤfli-
chen Geſetze in acht nimt/ der mag ein Rebelle
heiſſen.

Rod. So ſagt doch/ ob wir etwas neues zu be-
fuͤrchten haben.

Anacl. Nicht zu befuͤrchten/ ſondern zuerwar-
ten/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <p><pb facs="#f0371" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Haupt-Rebelle</hi></fw><lb/>
fu&#x0364;rchten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Es fehlet nicht viel/ &#x017F;o wil ich<lb/>
mein Leben zu Pfande &#x017F;etzen/ daß ich der Friedens-<lb/>
Bothe gewe&#x017F;en bin/ und daß mein Brieff die gan-<lb/>
tze <hi rendition="#aq">Difficultät</hi> wi&#xA75B;d gemittelt haben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Alleg.</hi> </speaker>
              <p>Ru&#x0364;hme dich Ka&#x0364;tzgen/ die Nachbarn &#x017F;ind<lb/>
dir u&#x0364;bel gerathen. Du ha&#x017F;t die Sache gemittelt/<lb/>
das hei&#x017F;t/ du ha&#x017F;t &#x017F;ie mitten in den Qvarck hinein<lb/>
gefu&#x0364;hret: nun wollen wir &#x017F;ehen/ wer &#x017F;ie wird wie-<lb/>
der heraus fu&#x0364;hren.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Don.</hi> </speaker>
              <p>Nur die&#x017F;es werden wir in acht nehmen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ daß wir dem Land-Frieden nicht gar zu &#x017F;ehr<lb/>
trauen.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>r&#x017F;ter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zehender Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Anaclerio</hi> <hi rendition="#fr">und die Vorigen.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Anacl.</hi> </speaker>
              <p>O Unglu&#x0364;ck u&#x0364;ber Unglu&#x0364;ck/ nun liegt des<lb/>
Ko&#x0364;niges <hi rendition="#aq">Autorität,</hi> und des Adels <hi rendition="#aq">Re&#x017F;pect</hi> auf ein-<lb/>
mahl u&#x0364;ber den Hauffen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rod.</hi> </speaker>
              <p>Ein Diener &#x017F;oll &#x017F;einen Herrn nicht &#x017F;o er-<lb/>
&#x017F;chrecken.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Anacl.</hi> </speaker>
              <p>Alles hat &#x017F;eine Zeit. Wer itzo die ho&#x0364;fli-<lb/>
chen Ge&#x017F;etze in acht nimt/ der mag ein Rebelle<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rod.</hi> </speaker>
              <p>So &#x017F;agt doch/ ob wir etwas neues zu be-<lb/>
fu&#x0364;rchten haben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Anacl.</hi> </speaker>
              <p>Nicht zu befu&#x0364;rchten/ &#x017F;ondern zuerwar-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ten/</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0371] Der Haupt-Rebelle fuͤrchten muͤſſen. Es fehlet nicht viel/ ſo wil ich mein Leben zu Pfande ſetzen/ daß ich der Friedens- Bothe geweſen bin/ und daß mein Brieff die gan- tze Difficultät wiꝛd gemittelt haben. Alleg. Ruͤhme dich Kaͤtzgen/ die Nachbarn ſind dir uͤbel gerathen. Du haſt die Sache gemittelt/ das heiſt/ du haſt ſie mitten in den Qvarck hinein gefuͤhret: nun wollen wir ſehen/ wer ſie wird wie- der heraus fuͤhren. Don. Nur dieſes werden wir in acht nehmen muͤſſen/ daß wir dem Land-Frieden nicht gar zu ſehr trauen. Erſter Handlung Zehender Aufftrit. Anaclerio und die Vorigen. Anacl. O Ungluͤck uͤber Ungluͤck/ nun liegt des Koͤniges Autorität, und des Adels Reſpect auf ein- mahl uͤber den Hauffen. Rod. Ein Diener ſoll ſeinen Herrn nicht ſo er- ſchrecken. Anacl. Alles hat ſeine Zeit. Wer itzo die hoͤfli- chen Geſetze in acht nimt/ der mag ein Rebelle heiſſen. Rod. So ſagt doch/ ob wir etwas neues zu be- fuͤrchten haben. Anacl. Nicht zu befuͤrchten/ ſondern zuerwar- ten/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/371
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/371>, abgerufen am 13.11.2024.