Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite

ren unverhofften Ausgang haben:
Also/ was möglich ist/ und was oh-
ne scheinbare Absurdität hätte darbey
geschehen können/ das mag man un-
gehindert einmischen/ oder man mü-
ste solche Historien gar liegen lassen.
Gnung daß die rechte Begebenheit
an sich selber keinen Abgang leidet/
und daß verhoffentlich auch das ge-
ringste wird seyn behalten worden.
Ein anders ist bey der nachfolgen-
den Tragoedie vom Masaniello geschehn:
Den da haben sich so viel Historici
darüber gemacht/ daß auch die ge-
ringsten Minutiae nicht vergessen wor-
den/ darbey man numehr sorgen mü-
ste/ was man setzen oder auslassen
solte. Allein dergleichen Exempel
finden sich nicht allenthalben/ und es
bleibt darbey/ wer sich in diesem
Stück wil sehen lassen/ der muß nach
Anleitung des Griechischen Wört-
gens [fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen], das ist dichten/ und aus

nichts

ren unverhofften Ausgang haben:
Alſo/ was moͤglich iſt/ und was oh-
ne ſcheinbare Abſurdität haͤtte darbey
geſchehen koͤnnen/ das mag man un-
gehindert einmiſchen/ oder man muͤ-
ſte ſolche Hiſtorien gar liegen laſſen.
Gnung daß die rechte Begebenheit
an ſich ſelber keinen Abgang leidet/
und daß verhoffentlich auch das ge-
ringſte wird ſeyn behalten worden.
Ein anders iſt bey der nachfolgen-
den Tragœdie vom Maſaniello geſchehn:
Den da haben ſich ſo viel Hiſtorici
daruͤber gemacht/ daß auch die ge-
ringſten Minutiæ nicht vergeſſen wor-
den/ darbey man numehr ſorgen muͤ-
ſte/ was man ſetzen oder auslaſſen
ſolte. Allein dergleichen Exempel
finden ſich nicht allenthalben/ und es
bleibt darbey/ wer ſich in dieſem
Stuͤck wil ſehen laſſen/ der muß nach
Anleitung des Griechiſchen Woͤrt-
gens [fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen], das iſt dichten/ und aus

nichts
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0340"/>
ren unverhofften Ausgang haben:<lb/>
Al&#x017F;o/ was mo&#x0364;glich i&#x017F;t/ und was oh-<lb/>
ne &#x017F;cheinbare <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;urdität</hi> ha&#x0364;tte darbey<lb/>
ge&#x017F;chehen ko&#x0364;nnen/ das mag man un-<lb/>
gehindert einmi&#x017F;chen/ oder man mu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te &#x017F;olche Hi&#x017F;torien gar liegen la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Gnung daß die rechte Begebenheit<lb/>
an &#x017F;ich &#x017F;elber keinen Abgang leidet/<lb/>
und daß verhoffentlich auch das ge-<lb/>
ring&#x017F;te wird &#x017F;eyn behalten worden.<lb/>
Ein anders i&#x017F;t bey der nachfolgen-<lb/>
den <hi rendition="#aq">Trag&#x0153;die</hi> vom <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello</hi> ge&#x017F;chehn:<lb/>
Den da haben &#x017F;ich &#x017F;o viel <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;torici</hi><lb/>
daru&#x0364;ber gemacht/ daß auch die ge-<lb/>
ring&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Minutiæ</hi> nicht verge&#x017F;&#x017F;en wor-<lb/>
den/ darbey man numehr &#x017F;orgen mu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;te/ was man &#x017F;etzen oder ausla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;olte. Allein dergleichen Exempel<lb/>
finden &#x017F;ich nicht allenthalben/ und es<lb/>
bleibt darbey/ wer &#x017F;ich in die&#x017F;em<lb/>
Stu&#x0364;ck wil &#x017F;ehen la&#x017F;&#x017F;en/ der muß nach<lb/>
Anleitung des Griechi&#x017F;chen Wo&#x0364;rt-<lb/>
gens <gap reason="fm" unit="chars" quantity="6"/>, das i&#x017F;t dichten/ und aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nichts</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0340] ren unverhofften Ausgang haben: Alſo/ was moͤglich iſt/ und was oh- ne ſcheinbare Abſurdität haͤtte darbey geſchehen koͤnnen/ das mag man un- gehindert einmiſchen/ oder man muͤ- ſte ſolche Hiſtorien gar liegen laſſen. Gnung daß die rechte Begebenheit an ſich ſelber keinen Abgang leidet/ und daß verhoffentlich auch das ge- ringſte wird ſeyn behalten worden. Ein anders iſt bey der nachfolgen- den Tragœdie vom Maſaniello geſchehn: Den da haben ſich ſo viel Hiſtorici daruͤber gemacht/ daß auch die ge- ringſten Minutiæ nicht vergeſſen wor- den/ darbey man numehr ſorgen muͤ- ſte/ was man ſetzen oder auslaſſen ſolte. Allein dergleichen Exempel finden ſich nicht allenthalben/ und es bleibt darbey/ wer ſich in dieſem Stuͤck wil ſehen laſſen/ der muß nach Anleitung des Griechiſchen Woͤrt- gens ______, das iſt dichten/ und aus nichts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/340
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/340>, abgerufen am 22.11.2024.