Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. Lab. Ich muß euer lachen. Mer. Und ich möchte weinen. Doch vielleicht wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge- leite geben. Hier ist mein Wort/ ich wiedersetze mich dieser Heyrath. Fünffter Handlung Zwey und zwantzigster Aufftritt. Die vorigen Kemuel, Barak, Ahiman. Bar. Was sol dieser Auffstand bedeuten? Ist je mand/ der unserer Hülffe bedarff/ oder ist ein Räu- ber so kühne/ daß er unsere Freunde beleidigen wil? Ahim. Ach es ist eine fröliche Gesellschafft: wir werden uns näher hinzu machen. Mer. Printz Kemuel, kommet näher herzu/ es wird um eure Braut gefochten. Kem. Es ist gefährlich/ wenn man um die Braut fechten sol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnü- gung betrifft/ so wird dieselbe wol ohne Streit zu erlangen seyn. Mer. Hier steht der Herr Vater/ dessen schleu- nige Resolution hat uns in einen verwirrten Zu- stand gesetzet. Kem. Liebster Freund/ ich erkenne euer ehrliches Gemüthe. Doch mein Herr Laban ich habe die E[hre] [neu-] P 3
Heyrath. Lab. Ich muß euer lachen. Mer. Und ich moͤchte weinen. Doch vielleicht wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge- leite geben. Hier iſt mein Wort/ ich wiederſetze mich dieſer Heyrath. Fuͤnffter Handlung Zwey und zwantzigſter Aufftritt. Die vorigen Kemuel, Barak, Ahiman. Bar. Was ſol dieſer Auffſtand bedeuten? Iſt je mand/ der unſerer Huͤlffe bedarff/ oder iſt ein Raͤu- ber ſo kuͤhne/ daß er unſere Freunde beleidigen wil? Ahim. Ach es iſt eine froͤliche Geſellſchafft: wir werden uns naͤher hinzu machen. Mer. Printz Kemuel, kommet naͤher heꝛzu/ es wird um eure Braut gefochten. Kem. Es iſt gefaͤhrlich/ wenn man um die Braut fechten ſol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnuͤ- gung betrifft/ ſo wird dieſelbe wol ohne Streit zu erlangen ſeyn. Mer. Hier ſteht der Herr Vater/ deſſen ſchleu- nige Reſolution hat uns in einen verwirꝛten Zu- ſtand geſetzet. Kem. Liebſter Freund/ ich erkenne euer ehrliches Gemuͤthe. Doch mein Heꝛr Laban ich habe die E[hre] [neu-] P 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0250" n="229"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Lab.</hi> </speaker> <p>Ich muß euer lachen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker> <p>Und ich moͤchte weinen. Doch vielleicht<lb/> wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge-<lb/> leite geben. Hier iſt mein Wort/ ich wiederſetze<lb/> mich dieſer Heyrath.</p> </sp> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">F</hi>uͤnffter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Zwey und zwantzigſter Aufftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Die vorigen</hi> <hi rendition="#aq">Kemuel, Barak,<lb/> Ahiman.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Bar.</hi> </speaker> <p>Was ſol dieſer Auffſtand bedeuten? Iſt je<lb/> mand/ der unſerer Huͤlffe bedarff/ oder iſt ein Raͤu-<lb/> ber ſo kuͤhne/ daß er unſere Freunde beleidigen wil?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Ahim.</hi> </speaker> <p>Ach es iſt eine froͤliche Geſellſchafft: wir<lb/> werden uns naͤher hinzu machen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker> <p>Printz <hi rendition="#aq">Kemuel,</hi> kommet naͤher heꝛzu/ es wird<lb/> um eure Braut gefochten.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker> <p>Es iſt gefaͤhrlich/ wenn man um die Braut<lb/> fechten ſol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnuͤ-<lb/> gung betrifft/ ſo wird dieſelbe wol ohne Streit zu<lb/> erlangen ſeyn.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Mer.</hi> </speaker> <p>Hier ſteht der Herr Vater/ deſſen ſchleu-<lb/> nige <hi rendition="#aq">Reſolution</hi> hat uns in einen verwirꝛten Zu-<lb/> ſtand geſetzet.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Kem.</hi> </speaker> <p>Liebſter Freund/ ich erkenne euer ehrliches<lb/> Gemuͤthe. Doch mein Heꝛr Laban ich habe die E<supplied>hre</supplied><lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><supplied>neu-</supplied></fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0250]
Heyrath.
Lab. Ich muß euer lachen.
Mer. Und ich moͤchte weinen. Doch vielleicht
wird mir noch jemand anders im Weinen das Ge-
leite geben. Hier iſt mein Wort/ ich wiederſetze
mich dieſer Heyrath.
Fuͤnffter Handlung
Zwey und zwantzigſter Aufftritt.
Die vorigen Kemuel, Barak,
Ahiman.
Bar. Was ſol dieſer Auffſtand bedeuten? Iſt je
mand/ der unſerer Huͤlffe bedarff/ oder iſt ein Raͤu-
ber ſo kuͤhne/ daß er unſere Freunde beleidigen wil?
Ahim. Ach es iſt eine froͤliche Geſellſchafft: wir
werden uns naͤher hinzu machen.
Mer. Printz Kemuel, kommet naͤher heꝛzu/ es wird
um eure Braut gefochten.
Kem. Es iſt gefaͤhrlich/ wenn man um die Braut
fechten ſol. Ich wil hoffen/ was meine Vergnuͤ-
gung betrifft/ ſo wird dieſelbe wol ohne Streit zu
erlangen ſeyn.
Mer. Hier ſteht der Herr Vater/ deſſen ſchleu-
nige Reſolution hat uns in einen verwirꝛten Zu-
ſtand geſetzet.
Kem. Liebſter Freund/ ich erkenne euer ehrliches
Gemuͤthe. Doch mein Heꝛr Laban ich habe die Ehre
neu-
P 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |