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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Jacobs
Fünfter Handlung
Achtzehnder Aufftrit.
Die vorigen/ Rahel und Peninna.
Rah. Wie stehts/ meine Frau Schwester/ kön-
nen wir uns nun etwas besser vergleichen?

Lea. Meine Jungfer Schwester/ weil es das
Ansehen hat/ als wäre diese gedoppelte Heyrath in
dem Himmel beschlossen worden/ so kan ich nichts
darwiedersagen.

Rah. (Giebt jhr die Hand.)
So werden wir also dann zwey rechte Schwestern
heissen/ wenn sich unsere Liebe durch ein neues Band
verknüpfen wird.

Jac. (Schlägt seine Hand darzu.)
Hier steht der jenige/ der euren Eyfer gestillet/ und
die zukünfftige Freundschafft bestätiget hat. Lie-
bet einander/ weil jhr doch durch euren Haß ein
Theil meines Hertzens beleidigen würdet.

Pen. O gesegnet sey die Wunderbahre Schickung
GOttes/ welche den besorglichen Verdruß/ und
die Feindschafft/ welche dem euserlichen Ansehen
nach unversöhnlich war/ so wohl und glücklich be-
sänfftiget/ ja so gar zu einer unverhofften Vertrau-
ligkeit befördert hat.

Jac. Ein Himmlisches Gesichte hat mir diese dop-
pelte-
Jacobs
Fuͤnfter Handlung
Achtzehnder Aufftrit.
Die vorigen/ Rahel und Peninna.
Rah. Wie ſtehts/ meine Frau Schweſter/ koͤn-
nen wir uns nun etwas beſſer vergleichen?

Lea. Meine Jungfer Schweſter/ weil es das
Anſehen hat/ als waͤre dieſe gedoppelte Heyrath in
dem Himmel beſchloſſen worden/ ſo kan ich nichts
darwiederſagen.

Rah. (Giebt jhr die Hand.)
So werden wir alſo dann zwey rechte Schweſtern
heiſſen/ wenn ſich unſere Liebe durch ein neues Band
verknuͤpfen wird.

Jac. (Schlaͤgt ſeine Hand darzu.)
Hier ſteht der jenige/ der euren Eyfer geſtillet/ und
die zukuͤnfftige Freundſchafft beſtaͤtiget hat. Lie-
bet einander/ weil jhr doch durch euren Haß ein
Theil meines Hertzens beleidigen wuͤrdet.

Pen. O geſegnet ſey die Wunderbahre Schickung
GOttes/ welche den beſorglichen Verdruß/ und
die Feindſchafft/ welche dem euſerlichen Anſehen
nach unverſoͤhnlich war/ ſo wohl und gluͤcklich be-
ſaͤnfftiget/ ja ſo gar zu einer unverhofften Vertrau-
ligkeit befoͤrdert hat.

Jac. Ein Him̃liſches Geſichte hat mir dieſe dop-
pelte-
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[220/0241] Jacobs Fuͤnfter Handlung Achtzehnder Aufftrit. Die vorigen/ Rahel und Peninna. Rah. Wie ſtehts/ meine Frau Schweſter/ koͤn- nen wir uns nun etwas beſſer vergleichen? Lea. Meine Jungfer Schweſter/ weil es das Anſehen hat/ als waͤre dieſe gedoppelte Heyrath in dem Himmel beſchloſſen worden/ ſo kan ich nichts darwiederſagen. Rah. (Giebt jhr die Hand.) So werden wir alſo dann zwey rechte Schweſtern heiſſen/ wenn ſich unſere Liebe durch ein neues Band verknuͤpfen wird. Jac. (Schlaͤgt ſeine Hand darzu.) Hier ſteht der jenige/ der euren Eyfer geſtillet/ und die zukuͤnfftige Freundſchafft beſtaͤtiget hat. Lie- bet einander/ weil jhr doch durch euren Haß ein Theil meines Hertzens beleidigen wuͤrdet. Pen. O geſegnet ſey die Wunderbahre Schickung GOttes/ welche den beſorglichen Verdruß/ und die Feindſchafft/ welche dem euſerlichen Anſehen nach unverſoͤhnlich war/ ſo wohl und gluͤcklich be- ſaͤnfftiget/ ja ſo gar zu einer unverhofften Vertrau- ligkeit befoͤrdert hat. Jac. Ein Him̃liſches Geſichte hat mir dieſe dop- pelte-

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/241>, abgerufen am 13.11.2024.