Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Jacobs Ich kehre mich nun wohin ich wil/ so ist mir der Weg (Die innerste Scene eröffnet sich mit den Engeln/ Raphael tritt jhm vor die Augen/ die Engel fangen an zusin- gen.) Ach Jacob bleib im Lande. GOtt wird in deinem Stande/ Dir noch so viel beschehren/ Dich redlich zu ernähren. Jacob. (Fällt auf die Knie.) Ach was ist dieses vor ein Gesichte? Rahp. Stehe auf/ ich wil von dir nicht angebe- tet werden. Ich bin GOttes Diener/ und habe ausdrücklichen Befehl seinen heiligsten Willen vor deinen Ohren knnd zu machen. Jac. Hier bin ich/ meine Furcht lasset mich nicht auf die Beine treten/ doch was der Herr befiehlet/ solches wil ich in gehorsamer Demuth anhören. Raph. Stehe auf und laß dich stärcken. Wir sind nicht erschienen/ daß du erschrecken solt. Jac. Ach nun fühl ich wiederum neue Kräffte. Raph.
Jacobs Ich kehre mich nun wohin ich wil/ ſo iſt mir der Weg (Die innerſte Scene eroͤffnet ſich mit den Engeln/ Raphael tritt jhm vor die Augen/ die Engel fangen an zuſin- gen.) Ach Jacob bleib im Lande. GOtt wird in deinem Stande/ Dir noch ſo viel beſchehren/ Dich redlich zu ernaͤhren. Jacob. (Faͤllt auf die Knie.) Ach was iſt dieſes vor ein Geſichte? Rahp. Stehe auf/ ich wil von dir nicht angebe- tet werden. Ich bin GOttes Diener/ und habe ausdruͤcklichen Befehl ſeinen heiligſten Willen vor deinen Ohren knnd zu machen. Jac. Hier bin ich/ meine Furcht laſſet mich nicht auf die Beine treten/ doch was der Herr befiehlet/ ſolches wil ich in gehorſamer Demuth anhoͤren. Raph. Stehe auf und laß dich ſtaͤrcken. Wir ſind nicht erſchienen/ daß du erſchrecken ſolt. Jac. Ach nun fuͤhl ich wiederum neue Kraͤffte. Raph.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0223" n="202"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Jacobs</hi> </fw><lb/> <p>Ich kehre mich nun wohin ich wil/ ſo iſt mir der Weg<lb/> verſchloſſen. Ach GOtt/ was ſol dieſes Wunder<lb/> bedeuten? Geh ich etwan auf ungerechten Wege/<lb/> oder iſt hier eine Straſſe/ da mich die Moͤrder uͤ-<lb/> berfallen koͤnnen?</p><lb/> <stage>(<hi rendition="#fr">Die innerſte Scene eroͤffnet ſich mit den</hi><lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Engeln/</hi><hi rendition="#aq">Raphael</hi><hi rendition="#fr">tritt jhm vor die<lb/> Augen/ die Engel fangen an zuſin-<lb/> gen.</hi>)</hi></stage><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Ach Jacob bleib im Lande.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">GOtt wird in deinem Stande/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dir noch ſo viel beſchehren/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dich redlich zu ernaͤhren.</hi> </l> </lg><lb/> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Jacob.</hi> </speaker> <stage>(<hi rendition="#fr">Faͤllt auf die Knie.</hi>)</stage><lb/> <p>Ach was iſt dieſes vor ein Geſichte?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Rahp.</hi> </speaker> <p>Stehe auf/ ich wil von dir nicht angebe-<lb/> tet werden. Ich bin GOttes Diener/ und habe<lb/> ausdruͤcklichen Befehl ſeinen heiligſten Willen vor<lb/> deinen Ohren knnd zu machen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker> <p>Hier bin ich/ meine Furcht laſſet mich nicht<lb/> auf die Beine treten/ doch was der Herr befiehlet/<lb/> ſolches wil ich in gehorſamer Demuth anhoͤren.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Raph.</hi> </speaker> <p>Stehe auf und laß dich ſtaͤrcken. Wir<lb/> ſind nicht erſchienen/ daß du erſchrecken ſolt.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker> <p>Ach nun fuͤhl ich wiederum neue Kraͤffte.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Raph.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [202/0223]
Jacobs
Ich kehre mich nun wohin ich wil/ ſo iſt mir der Weg
verſchloſſen. Ach GOtt/ was ſol dieſes Wunder
bedeuten? Geh ich etwan auf ungerechten Wege/
oder iſt hier eine Straſſe/ da mich die Moͤrder uͤ-
berfallen koͤnnen?
(Die innerſte Scene eroͤffnet ſich mit den
Engeln/ Raphael tritt jhm vor die
Augen/ die Engel fangen an zuſin-
gen.)
Ach Jacob bleib im Lande.
GOtt wird in deinem Stande/
Dir noch ſo viel beſchehren/
Dich redlich zu ernaͤhren.
Jacob. (Faͤllt auf die Knie.)
Ach was iſt dieſes vor ein Geſichte?
Rahp. Stehe auf/ ich wil von dir nicht angebe-
tet werden. Ich bin GOttes Diener/ und habe
ausdruͤcklichen Befehl ſeinen heiligſten Willen vor
deinen Ohren knnd zu machen.
Jac. Hier bin ich/ meine Furcht laſſet mich nicht
auf die Beine treten/ doch was der Herr befiehlet/
ſolches wil ich in gehorſamer Demuth anhoͤren.
Raph. Stehe auf und laß dich ſtaͤrcken. Wir
ſind nicht erſchienen/ daß du erſchrecken ſolt.
Jac. Ach nun fuͤhl ich wiederum neue Kraͤffte.
Raph.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |