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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Heyrath.
Marc. Hört/ hört/ sie stimmen schon die Fiedeln/
es wird gar statlich hergehen.

Reb. Ja/ ja wenn ein Spielmann hundert Jahr
alt ist/ so hat er zwey und achzig Jahr gestimmt.
Wer weiß/ was sie noch vor lange Ermel machen.

Marc. Ach nein/ der mit dem Basse ist wol ein
Narr; aber er hat einen guten Strich: Er rum-
pelt so fein auf der obersten Seite/ daß einer flugs
vor Freuden herum springen möchte.

Reb. Was fehlt dem mit der Zitter? Ich sag-
te es gestern/ er schlägt schöne Stücke; aber mein
Bruder hat bessere Gebärden: Er setzt die Zitter so
fein oben an den Bart/ daß ers recht hören kan/
wenn jhm ein Finger oder irgend so eine Feder-
Kiele aussen bleibet.

Marc. Nun lustig der Handel geht an.
(Das Chor der Schäferinnen kömt sin-
gende mit den Spielleuten herauß:
Esbon trägt den Baum/ und also
tantzen sie singende um denselben
herum.)

Im heraus gehen.
Ihr Schäferinnen komt herein
Und bringt den schönen Baum zum Pfande/
Die Braut wil in dem neuen Stande
Durch unser Lied gegrüsset seyn.
Wie
L 3
Heyrath.
Marc. Hoͤrt/ hoͤrt/ ſie ſtimmen ſchon die Fiedeln/
es wird gar ſtatlich hergehen.

Reb. Ja/ ja wenn ein Spielmann hundert Jahr
alt iſt/ ſo hat er zwey und achzig Jahr geſtim̃t.
Wer weiß/ was ſie noch vor lange Ermel machen.

Marc. Ach nein/ der mit dem Baſſe iſt wol ein
Narꝛ; aber er hat einen guten Strich: Er rum-
pelt ſo fein auf der oberſten Seite/ daß einer flugs
vor Freuden herum ſpringen moͤchte.

Reb. Was fehlt dem mit der Zitter? Ich ſag-
te es geſtern/ er ſchlaͤgt ſchoͤne Stuͤcke; aber mein
Bruder hat beſſere Gebaͤrden: Er ſetzt die Zitter ſo
fein oben an den Bart/ daß ers recht hoͤren kan/
wenn jhm ein Finger oder irgend ſo eine Feder-
Kiele auſſen bleibet.

Marc. Nun luſtig der Handel geht an.
(Das Chor der Schaͤferinnen koͤmt ſin-
gende mit den Spielleuten herauß:
Esbon traͤgt den Baum/ und alſo
tantzen ſie ſingende um denſelben
herum.)

Im heraus gehen.
Ihr Schaͤferinnen komt herein
Und bringt den ſchoͤnen Baum zum Pfande/
Die Braut wil in dem neuen Stande
Durch unſer Lied gegruͤſſet ſeyn.
Wie
L 3
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[165/0186] Heyrath. Marc. Hoͤrt/ hoͤrt/ ſie ſtimmen ſchon die Fiedeln/ es wird gar ſtatlich hergehen. Reb. Ja/ ja wenn ein Spielmann hundert Jahr alt iſt/ ſo hat er zwey und achzig Jahr geſtim̃t. Wer weiß/ was ſie noch vor lange Ermel machen. Marc. Ach nein/ der mit dem Baſſe iſt wol ein Narꝛ; aber er hat einen guten Strich: Er rum- pelt ſo fein auf der oberſten Seite/ daß einer flugs vor Freuden herum ſpringen moͤchte. Reb. Was fehlt dem mit der Zitter? Ich ſag- te es geſtern/ er ſchlaͤgt ſchoͤne Stuͤcke; aber mein Bruder hat beſſere Gebaͤrden: Er ſetzt die Zitter ſo fein oben an den Bart/ daß ers recht hoͤren kan/ wenn jhm ein Finger oder irgend ſo eine Feder- Kiele auſſen bleibet. Marc. Nun luſtig der Handel geht an. (Das Chor der Schaͤferinnen koͤmt ſin- gende mit den Spielleuten herauß: Esbon traͤgt den Baum/ und alſo tantzen ſie ſingende um denſelben herum.) Im heraus gehen. Ihr Schaͤferinnen komt herein Und bringt den ſchoͤnen Baum zum Pfande/ Die Braut wil in dem neuen Stande Durch unſer Lied gegruͤſſet ſeyn. Wie L 3

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/186>, abgerufen am 21.11.2024.