Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Heyrath.
Vierdter Handlung
Fünffter Auftrit.
Rahel, Jacob, Haniel.
Rah. Bistu hier du meineydiger/ du boßhaffti-
ger Betrüger? Bin ich dir gut genung/ daß ich
mit dem Brautschmucke vexieret werde/ da unter-
dessen meine Schwester ungesalbet und ungeschmü-
cket jhre leichtfertige Lust in deinen Armen gebüs-
set hat.

Jac. Ach meine Liebste - - -
Rah. Was Liebste/ wenn Leib und Seel einer
andern Person verkaufft sind.

Jac. Ach Liebste sie erbarme sich.
Rah. Ich habe viel Barmhertzigkeit übrig/ daß
ich etwas davon verschencken kan/ ich sehe nicht/
wer sich über mich erbarmen wil.

Jac. Sie schütte den Eyfer über die rechtschul-
digen Personen aus.

Rah. Ich thue dieses/ und fordere den meiney-
digen Menschen vors Gerichte/ welcher meine schul-
dige Liebe an eine Fremde (Ach es ist meine
Schwester/ sonst wolte ich sprechen/) an eine frem-
de Dirne verschencket hat.

Jac. Ich habe nichts geschencket/ was kan ich
davor/ daß ich bin beraubet worden?
Rah.
K 3
Heyrath.
Vierdter Handlung
Fuͤnffter Auftrit.
Rahel, Jacob, Haniel.
Rah. Biſtu hier du meineydiger/ du boßhaffti-
ger Betruͤger? Bin ich dir gut genung/ daß ich
mit dem Brautſchmucke vexieret werde/ da unter-
deſſen meine Schweſter ungeſalbet und ungeſchmuͤ-
cket jhre leichtfertige Luſt in deinen Armen gebuͤſ-
ſet hat.

Jac. Ach meine Liebſte - - -
Rah. Was Liebſte/ wenn Leib und Seel einer
andern Perſon verkaufft ſind.

Jac. Ach Liebſte ſie erbarme ſich.
Rah. Ich habe viel Barmhertzigkeit uͤbrig/ daß
ich etwas davon verſchencken kan/ ich ſehe nicht/
wer ſich uͤber mich erbarmen wil.

Jac. Sie ſchuͤtte den Eyfer uͤber die rechtſchul-
digen Perſonen aus.

Rah. Ich thue dieſes/ und fordere den meiney-
digen Menſchen vors Gerichte/ welcher meine ſchul-
dige Liebe an eine Fremde (Ach es iſt meine
Schweſter/ ſonſt wolte ich ſprechen/) an eine frem-
de Dirne verſchencket hat.

Jac. Ich habe nichts geſchencket/ was kan ich
davor/ daß ich bin beraubet worden?
Rah.
K 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0170" n="149"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Heyrath.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vierdter Handlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Auftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Rahel, Jacob, Haniel.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rah.</hi> </speaker>
              <p>Bi&#x017F;tu hier du meineydiger/ du boßhaffti-<lb/>
ger Betru&#x0364;ger? Bin ich dir gut genung/ daß ich<lb/>
mit dem Braut&#x017F;chmucke vexieret werde/ da unter-<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en meine Schwe&#x017F;ter unge&#x017F;albet und unge&#x017F;chmu&#x0364;-<lb/>
cket jhre leichtfertige Lu&#x017F;t in deinen Armen gebu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et hat.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker>
              <p>Ach meine Lieb&#x017F;te - - -</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rah.</hi> </speaker>
              <p>Was Lieb&#x017F;te/ wenn Leib und Seel einer<lb/>
andern Per&#x017F;on verkaufft &#x017F;ind.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker>
              <p>Ach Lieb&#x017F;te &#x017F;ie erbarme &#x017F;ich.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rah.</hi> </speaker>
              <p>Ich habe viel Barmhertzigkeit u&#x0364;brig/ daß<lb/>
ich etwas davon ver&#x017F;chencken kan/ ich &#x017F;ehe nicht/<lb/>
wer &#x017F;ich u&#x0364;ber mich erbarmen wil.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker>
              <p>Sie &#x017F;chu&#x0364;tte den Eyfer u&#x0364;ber die recht&#x017F;chul-<lb/>
digen Per&#x017F;onen aus.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Rah.</hi> </speaker>
              <p>Ich thue die&#x017F;es/ und fordere den meiney-<lb/>
digen Men&#x017F;chen vors Gerichte/ welcher meine &#x017F;chul-<lb/>
dige Liebe an eine Fremde (Ach es i&#x017F;t meine<lb/>
Schwe&#x017F;ter/ &#x017F;on&#x017F;t wolte ich &#x017F;prechen/) an eine frem-<lb/>
de Dirne ver&#x017F;chencket hat.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Jac.</hi> </speaker>
              <p>Ich habe nichts ge&#x017F;chencket/ was kan ich<lb/>
davor/ daß ich bin beraubet worden?</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">K 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Rah.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0170] Heyrath. Vierdter Handlung Fuͤnffter Auftrit. Rahel, Jacob, Haniel. Rah. Biſtu hier du meineydiger/ du boßhaffti- ger Betruͤger? Bin ich dir gut genung/ daß ich mit dem Brautſchmucke vexieret werde/ da unter- deſſen meine Schweſter ungeſalbet und ungeſchmuͤ- cket jhre leichtfertige Luſt in deinen Armen gebuͤſ- ſet hat. Jac. Ach meine Liebſte - - - Rah. Was Liebſte/ wenn Leib und Seel einer andern Perſon verkaufft ſind. Jac. Ach Liebſte ſie erbarme ſich. Rah. Ich habe viel Barmhertzigkeit uͤbrig/ daß ich etwas davon verſchencken kan/ ich ſehe nicht/ wer ſich uͤber mich erbarmen wil. Jac. Sie ſchuͤtte den Eyfer uͤber die rechtſchul- digen Perſonen aus. Rah. Ich thue dieſes/ und fordere den meiney- digen Menſchen vors Gerichte/ welcher meine ſchul- dige Liebe an eine Fremde (Ach es iſt meine Schweſter/ ſonſt wolte ich ſprechen/) an eine frem- de Dirne verſchencket hat. Jac. Ich habe nichts geſchencket/ was kan ich davor/ daß ich bin beraubet worden? Rah. K 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/170
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/170>, abgerufen am 21.11.2024.