Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. Jac. Das ist ein Irrthum/ welchen ich bey mei- ner Rahel gar leicht entschuldigen werde. Lea. Aber ich habe was/ welches mir meine Schwester nicht abfordern kan/ und Krafft dessen bitte ich um Gnade. (Sie umfasset jhn.) Jac. (Entweicht.) Es ist ein unbillich Werck um Gnade bitten/ und Ungnade verdienen. Lea. Ich bin eine Dienerin/ ich wil gehorsam seyn. Jac. So seyd mir gehorsam/ und kommet mir die Zeit eures Lebens nicht wiederum ins Gesichte. Lea. Ach unbarmhertziger - - Jac. Heist das gehorsam geleistet/ da ich die un- angenehme Sprache noch einmahl hören sol? Lea. Ach könte ich sterben! Jac. Ja wäre dieser Schluß gestern vollzogen worden. Doch der Wunsch mag meinetwegen noch heute erfüllet werden. Vierdter Handlung Dritter Aufftrit. Laban, Jacob, Lea, Lea. Guten Morgen/ guten Morgen jhr lieben Kinder/ wie steht es heute um den andern Hoch- zeit- K
Heyrath. Jac. Das iſt ein Irꝛthum/ welchen ich bey mei- ner Rahel gar leicht entſchuldigen werde. Lea. Aber ich habe was/ welches mir meine Schweſter nicht abfordern kan/ und Krafft deſſen bitte ich um Gnade. (Sie umfaſſet jhn.) Jac. (Entweicht.) Es iſt ein unbillich Werck um Gnade bitten/ und Ungnade verdienen. Lea. Ich bin eine Dienerin/ ich wil gehorſam ſeyn. Jac. So ſeyd mir gehorſam/ und kommet mir die Zeit eures Lebens nicht wiederum ins Geſichte. Lea. Ach unbarmhertziger - - Jac. Heiſt das gehorſam geleiſtet/ da ich die un- angenehme Sprache noch einmahl hoͤren ſol? Lea. Ach koͤnte ich ſterben! Jac. Ja waͤre dieſer Schluß geſtern vollzogen worden. Doch der Wunſch mag meinetwegen noch heute erfuͤllet werden. Vierdter Handlung Dritter Aufftrit. Laban, Jacob, Lea, Lea. Guten Morgen/ guten Morgen jhr lieben Kinder/ wie ſteht es heute um den andern Hoch- zeit- K
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Heyrath.
Jac. Das iſt ein Irꝛthum/ welchen ich bey mei-
ner Rahel gar leicht entſchuldigen werde.
Lea. Aber ich habe was/ welches mir meine
Schweſter nicht abfordern kan/ und Krafft deſſen
bitte ich um Gnade.
(Sie umfaſſet jhn.)
Jac. (Entweicht.)
Es iſt ein unbillich Werck um Gnade bitten/ und
Ungnade verdienen.
Lea. Ich bin eine Dienerin/ ich wil gehorſam ſeyn.
Jac. So ſeyd mir gehorſam/ und kommet mir
die Zeit eures Lebens nicht wiederum ins Geſichte.
Lea. Ach unbarmhertziger - -
Jac. Heiſt das gehorſam geleiſtet/ da ich die un-
angenehme Sprache noch einmahl hoͤren ſol?
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worden. Doch der Wunſch mag meinetwegen
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/166>, abgerufen am 16.02.2025. |