Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
Jacobs
schnappen die Raben-Aesser so geschwinde nach einem
Weiber-Peltze/ als nach einen Männer Strumpfe.

Helb. Wir wollen hoffen/ es sol nicht so böse
gemeint seyn.
Dritter Handlung
Zwölffter Aufftrit.
Boker und die Bauren.
Bok. Das ist bey vornehmen Leuten die Mode/
sie wollen groß thun/ und wollen das Bret alle-
mahl an dem dinnen Orte bohren. Darnach wenn
es auf die letzte Stunde kömt/ da sol noch einmahl
so viel fertig seyn. Nun sol ich noch ein halb Tu-
tzend Kälber/ und eine Mandel Schöpse über Halß
über Kopff dahin schlachten. Ich wil gerne sehen/
wo ich Handlanger darzu bekomme. Denn vor
den Lohn/ den ich aus dieser Hochzeit mit weg neh-
men werde/ kan ich kein Gesinde halten. Doch sie-
he da/ was macht jhr da jhr Müßiggänger? kom-
met fort/ ich wil euch zu thun geben.

Gar. Meister/ unser Arbeit ist schon verdinget.
Bok. Ich greiffe zu/ wo ich was kriege: wiltu
nicht so mustu.

(Er nimt Esbon und Gared bey den
Haaren und schlept sie hinein.
)
Reb.
Jacobs
ſchnappen die Raben-Aeſſer ſo geſchwinde nach einem
Weiber-Peltze/ als nach einen Maͤnner Strumpfe.

Helb. Wir wollen hoffen/ es ſol nicht ſo boͤſe
gemeint ſeyn.
Dritter Handlung
Zwoͤlffter Aufftrit.
Boker und die Bauren.
Bok. Das iſt bey vornehmen Leuten die Mode/
ſie wollen groß thun/ und wollen das Bret alle-
mahl an dem dinnen Orte bohren. Darnach wenn
es auf die letzte Stunde koͤmt/ da ſol noch einmahl
ſo viel fertig ſeyn. Nun ſol ich noch ein halb Tu-
tzend Kaͤlber/ und eine Mandel Schoͤpſe uͤber Halß
uͤber Kopff dahin ſchlachten. Ich wil gerne ſehen/
wo ich Handlanger darzu bekomme. Denn vor
den Lohn/ den ich aus dieſer Hochzeit mit weg neh-
men werde/ kan ich kein Geſinde halten. Doch ſie-
he da/ was macht jhr da jhr Muͤßiggaͤnger? kom-
met fort/ ich wil euch zu thun geben.

Gar. Meiſter/ unſer Arbeit iſt ſchon verdinget.
Bok. Ich greiffe zu/ wo ich was kriege: wiltu
nicht ſo muſtu.

(Er nimt Esbon und Gared bey den
Haaren und ſchlept ſie hinein.
)
Reb.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp>
              <p><pb facs="#f0139" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jacobs</hi></fw><lb/>
&#x017F;chnappen die Raben-Ae&#x017F;&#x017F;er &#x017F;o ge&#x017F;chwinde nach einem<lb/>
Weiber-Peltze/ als nach einen Ma&#x0364;nner Strumpfe.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Helb.</hi> </speaker>
              <p>Wir wollen hoffen/ es &#x017F;ol nicht &#x017F;o bo&#x0364;&#x017F;e<lb/>
gemeint &#x017F;eyn.</p>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lffter Aufftrit.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Boker</hi> <hi rendition="#fr">und die Bauren.</hi> </hi> </stage><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bok.</hi> </speaker>
              <p>Das i&#x017F;t bey vornehmen Leuten die Mode/<lb/>
&#x017F;ie wollen groß thun/ und wollen das Bret alle-<lb/>
mahl an dem dinnen Orte bohren. Darnach wenn<lb/>
es auf die letzte Stunde ko&#x0364;mt/ da &#x017F;ol noch einmahl<lb/>
&#x017F;o viel fertig &#x017F;eyn. Nun &#x017F;ol ich noch ein halb Tu-<lb/>
tzend Ka&#x0364;lber/ und eine Mandel Scho&#x0364;p&#x017F;e u&#x0364;ber Halß<lb/>
u&#x0364;ber Kopff dahin &#x017F;chlachten. Ich wil gerne &#x017F;ehen/<lb/>
wo ich Handlanger darzu bekomme. Denn vor<lb/>
den Lohn/ den ich aus die&#x017F;er Hochzeit mit weg neh-<lb/>
men werde/ kan ich kein Ge&#x017F;inde halten. Doch &#x017F;ie-<lb/>
he da/ was macht jhr da jhr Mu&#x0364;ßigga&#x0364;nger? kom-<lb/>
met fort/ ich wil euch zu thun geben.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Gar.</hi> </speaker>
              <p>Mei&#x017F;ter/ un&#x017F;er Arbeit i&#x017F;t &#x017F;chon verdinget.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Bok.</hi> </speaker>
              <p>Ich greiffe zu/ wo ich was kriege: wiltu<lb/>
nicht &#x017F;o mu&#x017F;tu.</p><lb/>
              <stage>(<hi rendition="#fr">Er nimt</hi> <hi rendition="#aq">Esbon</hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq">Gared</hi> <hi rendition="#fr">bey den<lb/>
Haaren und &#x017F;chlept &#x017F;ie hinein.</hi>)</stage>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Reb.</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0139] Jacobs ſchnappen die Raben-Aeſſer ſo geſchwinde nach einem Weiber-Peltze/ als nach einen Maͤnner Strumpfe. Helb. Wir wollen hoffen/ es ſol nicht ſo boͤſe gemeint ſeyn. Dritter Handlung Zwoͤlffter Aufftrit. Boker und die Bauren. Bok. Das iſt bey vornehmen Leuten die Mode/ ſie wollen groß thun/ und wollen das Bret alle- mahl an dem dinnen Orte bohren. Darnach wenn es auf die letzte Stunde koͤmt/ da ſol noch einmahl ſo viel fertig ſeyn. Nun ſol ich noch ein halb Tu- tzend Kaͤlber/ und eine Mandel Schoͤpſe uͤber Halß uͤber Kopff dahin ſchlachten. Ich wil gerne ſehen/ wo ich Handlanger darzu bekomme. Denn vor den Lohn/ den ich aus dieſer Hochzeit mit weg neh- men werde/ kan ich kein Geſinde halten. Doch ſie- he da/ was macht jhr da jhr Muͤßiggaͤnger? kom- met fort/ ich wil euch zu thun geben. Gar. Meiſter/ unſer Arbeit iſt ſchon verdinget. Bok. Ich greiffe zu/ wo ich was kriege: wiltu nicht ſo muſtu. (Er nimt Esbon und Gared bey den Haaren und ſchlept ſie hinein.) Reb.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/139
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/139>, abgerufen am 23.11.2024.