Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.Heyrath. trefe/ so möchten sich die Bauren wol unter ein-ander bereden. Put. Es ist wahr. Wo es zum Fressen und Sauffen gehet/ da werden wir erst grosse Bedenck- Zeit nehmen. Esb. Je nun/ wir sind gar einig/ wem mit sol- cher Ungelegenheit gedienet ist/ der kan uns zu Nacht und zu Tage fodern lassen. Reb. Ich warte immer/ wenn die Erbarkeit an uns kömt. Marc. Ich wolte mich nicht bedencken/ er dürff- te mir mit einem Finger wincken/ ich wolte sieben Tage zur Hochzeit kommen. Moph. Erbare und Arbeitsame Männer - - Reb. Einen Qvarck wird er die Weiber bitten. Der wird gewiß flugs auf den andern Tag darzu bitten/ daß er nicht wieder auff das Dorff lauffen darff. Moph. Ja und also Erbare Männer/ ist mir ver- gönt mit euren Weibern ein Wort zu reden/ so bitte ich um einen sichern Eintrit. Marc. Das läst sich hören. Der Hochzeit-Bit- ter muß weit her seyn. Helb. Unser Schulmeister könte die Kunst nicht. Moph. Ich frage zum andernmahl: habe ich bey den Weibern einen sichern Eintrit? Esb. Ja ja. In Züchten und in Ehren/ kan nie- mand wehren. Moph.
Heyrath. trefe/ ſo moͤchten ſich die Bauren wol unter ein-ander bereden. Put. Es iſt wahr. Wo es zum Freſſen und Sauffen gehet/ da werden wir erſt groſſe Bedenck- Zeit nehmen. Esb. Je nun/ wir ſind gar einig/ wem mit ſol- cher Ungelegenheit gedienet iſt/ der kan uns zu Nacht und zu Tage fodern laſſen. Reb. Ich warte immer/ wenn die Erbarkeit an uns koͤmt. Marc. Ich wolte mich nicht bedencken/ er duͤrff- te mir mit einem Finger wincken/ ich wolte ſieben Tage zur Hochzeit kommen. Moph. Erbare und Arbeitſame Maͤnner - - Reb. Einen Qvarck wird er die Weiber bitten. Der wird gewiß flugs auf den andern Tag darzu bitten/ daß er nicht wieder auff das Dorff lauffen darff. Moph. Ja und alſo Erbare Maͤnner/ iſt mir ver- goͤnt mit euren Weibern ein Wort zu reden/ ſo bitte ich um einen ſichern Eintrit. Marc. Das laͤſt ſich hoͤren. Der Hochzeit-Bit- ter muß weit her ſeyn. Helb. Unſer Schulmeiſter koͤnte die Kunſt nicht. Moph. Ich frage zum andernmahl: habe ich bey den Weibern einen ſichern Eintrit? Esb. Ja ja. In Zuͤchten und in Ehren/ kan nie- mand wehren. Moph.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp> <p><pb facs="#f0112" n="91"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Heyrath.</hi></fw><lb/> trefe/ ſo moͤchten ſich die Bauren wol unter ein-<lb/> ander bereden.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Put.</hi> </speaker> <p>Es iſt wahr. Wo es zum Freſſen und<lb/> Sauffen gehet/ da werden wir erſt groſſe Bedenck-<lb/> Zeit nehmen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Esb.</hi> </speaker> <p>Je nun/ wir ſind gar einig/ wem mit ſol-<lb/> cher Ungelegenheit gedienet iſt/ der kan uns zu<lb/> Nacht und zu Tage fodern laſſen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Reb.</hi> </speaker> <p>Ich warte immer/ wenn die Erbarkeit an<lb/> uns koͤmt.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Ich wolte mich nicht bedencken/ er duͤrff-<lb/> te mir mit einem Finger wincken/ ich wolte ſieben<lb/> Tage zur Hochzeit kommen.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Moph.</hi> </speaker> <p>Erbare und Arbeitſame Maͤnner - -</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Reb.</hi> </speaker> <p>Einen Qvarck wird er die Weiber bitten.<lb/> Der wird gewiß flugs auf den andern Tag darzu<lb/> bitten/ daß er nicht wieder auff das Dorff lauffen<lb/> darff.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Moph.</hi> </speaker> <p>Ja und alſo Erbare Maͤnner/ iſt mir ver-<lb/> goͤnt mit euren Weibern ein Wort zu reden/ ſo<lb/> bitte ich um einen ſichern Eintrit.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Marc.</hi> </speaker> <p>Das laͤſt ſich hoͤren. Der Hochzeit-Bit-<lb/> ter muß weit her ſeyn.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Helb.</hi> </speaker> <p>Unſer Schulmeiſter koͤnte die Kunſt nicht.</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Moph.</hi> </speaker> <p>Ich frage zum andernmahl: habe ich bey<lb/> den Weibern einen ſichern Eintrit?</p><lb/> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#aq">Esb.</hi> </speaker> <p>Ja ja. In Zuͤchten und in Ehren/ kan nie-<lb/> mand wehren.</p> </sp><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Moph.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0112]
Heyrath.
trefe/ ſo moͤchten ſich die Bauren wol unter ein-
ander bereden.
Put. Es iſt wahr. Wo es zum Freſſen und
Sauffen gehet/ da werden wir erſt groſſe Bedenck-
Zeit nehmen.
Esb. Je nun/ wir ſind gar einig/ wem mit ſol-
cher Ungelegenheit gedienet iſt/ der kan uns zu
Nacht und zu Tage fodern laſſen.
Reb. Ich warte immer/ wenn die Erbarkeit an
uns koͤmt.
Marc. Ich wolte mich nicht bedencken/ er duͤrff-
te mir mit einem Finger wincken/ ich wolte ſieben
Tage zur Hochzeit kommen.
Moph. Erbare und Arbeitſame Maͤnner - -
Reb. Einen Qvarck wird er die Weiber bitten.
Der wird gewiß flugs auf den andern Tag darzu
bitten/ daß er nicht wieder auff das Dorff lauffen
darff.
Moph. Ja und alſo Erbare Maͤnner/ iſt mir ver-
goͤnt mit euren Weibern ein Wort zu reden/ ſo
bitte ich um einen ſichern Eintrit.
Marc. Das laͤſt ſich hoͤren. Der Hochzeit-Bit-
ter muß weit her ſeyn.
Helb. Unſer Schulmeiſter koͤnte die Kunſt nicht.
Moph. Ich frage zum andernmahl: habe ich bey
den Weibern einen ſichern Eintrit?
Esb. Ja ja. In Zuͤchten und in Ehren/ kan nie-
mand wehren.
Moph.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |