Zuschneiden/ wie Meister Lämmer-
Barteln/ da er mir neulich meinen Eh-
ren-Titul machen solte.
Rais. Es gehören naturalia darzu/ das ist/
der Kopff muß witzig/ die Zunge ge-
geschwinde/ und das Gesichte unver-
schämt seyn. Wo diese drey Haupt-
Tugenden nicht beysammen sind/ da
lasse man sich zu keinem Auffschneider
gebrauchen. Drum wo iemand an
der Auffschneiderey unschuldig ist/ so
darff es vor keine Frömmigkeit ausge-
leget werden. Denn das Gemüthe
ist zu blöde/ oder die Zunge zu langsam/
oder man wird dreymal roth/ ehe man
eine Lügen halb zu Marckte gebracht
hat.
Misch. Roth werde ich nicht/ denn wie mei-
ne natürliche Farbe beschaffen ist/ das
gebe ich allen hochgeschätzten Anwesen-
den zu erkennen. Mit der Zunge bin
ich verwarloset worden/ denn die ist mir
nicht recht gelöset. Dem Kopffe weiß
ich auch nicht zu helffen. Jch sauffe der
lieben Weißheit zu Gefallen alle Ta-
ge drey Seitel Brandtewein/ und blei-
be
Zuſchneiden/ wie Meiſter Laͤmmer-
Barteln/ da er mir neulich meinen Eh-
ren-Titul machen ſolte.
Raiſ. Es gehoͤren naturalia darzu/ das iſt/
der Kopff muß witzig/ die Zunge ge-
geſchwinde/ und das Geſichte unver-
ſchaͤmt ſeyn. Wo dieſe drey Haupt-
Tugenden nicht beyſammen ſind/ da
laſſe man ſich zu keinem Auffſchneider
gebrauchen. Drum wo iemand an
der Auffſchneiderey unſchuldig iſt/ ſo
darff es vor keine Froͤmmigkeit ausge-
leget werden. Denn das Gemuͤthe
iſt zu bloͤde/ oder die Zunge zu langſam/
oder man wird dreymal roth/ ehe man
eine Luͤgen halb zu Marckte gebracht
hat.
Miſch. Roth werde ich nicht/ denn wie mei-
ne natuͤrliche Farbe beſchaffen iſt/ das
gebe ich allen hochgeſchaͤtzten Anweſen-
den zu erkennen. Mit der Zunge bin
ich verwarloſet worden/ denn die iſt mir
nicht recht geloͤſet. Dem Kopffe weiß
ich auch nicht zu helffen. Jch ſauffe der
lieben Weißheit zu Gefallen alle Ta-
ge drey Seitel Brandtewein/ und blei-
be
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[663/0831]
Zuſchneiden/ wie Meiſter Laͤmmer-
Barteln/ da er mir neulich meinen Eh-
ren-Titul machen ſolte.
Raiſ. Es gehoͤren naturalia darzu/ das iſt/
der Kopff muß witzig/ die Zunge ge-
geſchwinde/ und das Geſichte unver-
ſchaͤmt ſeyn. Wo dieſe drey Haupt-
Tugenden nicht beyſammen ſind/ da
laſſe man ſich zu keinem Auffſchneider
gebrauchen. Drum wo iemand an
der Auffſchneiderey unſchuldig iſt/ ſo
darff es vor keine Froͤmmigkeit ausge-
leget werden. Denn das Gemuͤthe
iſt zu bloͤde/ oder die Zunge zu langſam/
oder man wird dreymal roth/ ehe man
eine Luͤgen halb zu Marckte gebracht
hat.
Miſch. Roth werde ich nicht/ denn wie mei-
ne natuͤrliche Farbe beſchaffen iſt/ das
gebe ich allen hochgeſchaͤtzten Anweſen-
den zu erkennen. Mit der Zunge bin
ich verwarloſet worden/ denn die iſt mir
nicht recht geloͤſet. Dem Kopffe weiß
ich auch nicht zu helffen. Jch ſauffe der
lieben Weißheit zu Gefallen alle Ta-
ge drey Seitel Brandtewein/ und blei-
be