Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
tze zuvor deinen Nahmen von dem Gal- gen zu Rumpelskirche/ da hastu 10. Mägden die Wassersucht an den Hals curiret. Lik. Und ihr versoffene Schwester helfft den Leuten zur Branteweinsucht. Chin. Was? Bin ich eine Brantewein- Schwester? so magstu meine Treber fressen/ und noch was darzu/ das ich vor züchtigen Ohren nicht nennen mag. Lik. Wer sich an einen Kohl-Sack rei- bet/ der beschmutzt sich. Du lieber ge- treuer Mischmasch sihe doch/ ob du der Bestie die Warheit sagen kanst. Chin. Jch habe die Briefe davon/ daß ich mich mit dem Narren zancke/ schäme ich mich doch/ daß ich gegen so einen Lumpenhund mehr Worte verlohren habe/ als mir lieb ist. Du Rizarize ge- he doch hinaus und wasche dem Hunde- Jungen das Maul. Erster
tze zuvor deinen Nahmen von dem Gal- gen zu Rumpelskirche/ da haſtu 10. Maͤgden die Waſſerſucht an den Hals curiret. Lik. Und ihr verſoffene Schweſter helfft den Leuten zur Branteweinſucht. Chin. Was? Bin ich eine Brantewein- Schweſter? ſo magſtu meine Treber freſſen/ und noch was darzu/ das ich vor zuͤchtigen Ohren nicht nennen mag. Lik. Wer ſich an einen Kohl-Sack rei- bet/ der beſchmutzt ſich. Du lieber ge- treuer Miſchmaſch ſihe doch/ ob du der Beſtie die Warheit ſagen kanſt. Chin. Jch habe die Briefe davon/ daß ich mich mit dem Narren zancke/ ſchaͤme ich mich doch/ daß ich gegen ſo einen Lumpenhund mehr Worte verlohren habe/ als mir lieb iſt. Du Rizarize ge- he doch hinaus und waſche dem Hunde- Jungen das Maul. Erſter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CHI"> <p><pb facs="#f0794" n="626"/> tze zuvor deinen Nahmen von dem Gal-<lb/> gen zu Rumpelskirche/ da haſtu 10.<lb/> Maͤgden die Waſſerſucht an den Hals<lb/><hi rendition="#aq">curir</hi>et.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIK"> <speaker>Lik.</speaker> <p>Und ihr verſoffene Schweſter helfft<lb/> den Leuten zur Branteweinſucht.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHI"> <speaker>Chin.</speaker> <p>Was? Bin ich eine Brantewein-<lb/> Schweſter? ſo magſtu meine Treber<lb/> freſſen/ und noch was darzu/ das ich vor<lb/> zuͤchtigen Ohren nicht nennen mag.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIK"> <speaker>Lik.</speaker> <p>Wer ſich an einen Kohl-Sack rei-<lb/> bet/ der beſchmutzt ſich. Du lieber ge-<lb/> treuer <hi rendition="#aq">Miſchmaſch</hi> ſihe doch/ ob du der<lb/><hi rendition="#aq">Beſtie</hi> die Warheit ſagen kanſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHI"> <speaker>Chin.</speaker> <p>Jch habe die Briefe davon/ daß ich<lb/> mich mit dem Narren zancke/ ſchaͤme<lb/> ich mich doch/ daß ich gegen ſo einen<lb/> Lumpenhund mehr Worte verlohren<lb/> habe/ als mir lieb iſt. Du <hi rendition="#aq">Rizarize</hi> ge-<lb/> he doch hinaus und waſche dem Hunde-<lb/> Jungen das Maul.</p> </sp> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Erſter</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [626/0794]
tze zuvor deinen Nahmen von dem Gal-
gen zu Rumpelskirche/ da haſtu 10.
Maͤgden die Waſſerſucht an den Hals
curiret.
Lik. Und ihr verſoffene Schweſter helfft
den Leuten zur Branteweinſucht.
Chin. Was? Bin ich eine Brantewein-
Schweſter? ſo magſtu meine Treber
freſſen/ und noch was darzu/ das ich vor
zuͤchtigen Ohren nicht nennen mag.
Lik. Wer ſich an einen Kohl-Sack rei-
bet/ der beſchmutzt ſich. Du lieber ge-
treuer Miſchmaſch ſihe doch/ ob du der
Beſtie die Warheit ſagen kanſt.
Chin. Jch habe die Briefe davon/ daß ich
mich mit dem Narren zancke/ ſchaͤme
ich mich doch/ daß ich gegen ſo einen
Lumpenhund mehr Worte verlohren
habe/ als mir lieb iſt. Du Rizarize ge-
he doch hinaus und waſche dem Hunde-
Jungen das Maul.
Erſter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |