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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Forc. Es ist eine Hitze gewesen/ die von
sich selbst verflogen ist.
Sal. Eine Eitelkeit/ die er selbst bereuet hat.
Forc. Daran frembde Personen die mei-
ste Schuld haben.
Sal. Und die er allbereit durch seine Treu
verbessert hat.
Henr. Das Werck ist dem Gerichte ü-
bergeben: Könnt ihr etwas zu seiner
defension beytragen/ so habt ihr Zeit.
Doch wo der Außspruch einmahl erge-
het/ daß die Majestät beleidiget wor-
den/ so ist hernach alle Hoffnung ver-
gebens/ und wenn der König vor ihn
intercediren wolte.
Forc. Sollen aber die Unschuldigen durch
dieses Urtheil verdammet werden?
Sal. Und soll das gantze Geschlecht unter
diesem Macul verdunckeln?
Henr. Die Straffe geht auff die Person/
welche gesündiget hat: Seyd ihr dem
Könige treu gewesen/ so wird eurem
Glantze dardurch nichts benommen
seyn.
Forc. Es heist doch: Biron hat einen
schändlichen Tod erlitten.

Sal.
X 6
Forc. Es iſt eine Hitze geweſen/ die von
ſich ſelbſt verflogen iſt.
Sal. Eine Eitelkeit/ die er ſelbſt bereuet hat.
Forc. Daran frembde Perſonen die mei-
ſte Schuld haben.
Sal. Und die er allbereit durch ſeine Treu
verbeſſert hat.
Henr. Das Werck iſt dem Gerichte uͤ-
bergeben: Koͤnnt ihr etwas zu ſeiner
defenſion beytragen/ ſo habt ihr Zeit.
Doch wo der Außſpruch einmahl erge-
het/ daß die Majeſtaͤt beleidiget wor-
den/ ſo iſt hernach alle Hoffnung ver-
gebens/ und wenn der Koͤnig vor ihn
intercediren wolte.
Forc. Sollen aber die Unſchuldigen durch
dieſes Urtheil verdammet werden?
Sal. Und ſoll das gantze Geſchlecht unter
dieſem Macul verdunckeln?
Henr. Die Straffe geht auff die Perſon/
welche geſuͤndiget hat: Seyd ihr dem
Koͤnige treu geweſen/ ſo wird eurem
Glantze dardurch nichts benommen
ſeyn.
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ſchaͤndlichen Tod erlitten.

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[487/0653] Forc. Es iſt eine Hitze geweſen/ die von ſich ſelbſt verflogen iſt. Sal. Eine Eitelkeit/ die er ſelbſt bereuet hat. Forc. Daran frembde Perſonen die mei- ſte Schuld haben. Sal. Und die er allbereit durch ſeine Treu verbeſſert hat. Henr. Das Werck iſt dem Gerichte uͤ- bergeben: Koͤnnt ihr etwas zu ſeiner defenſion beytragen/ ſo habt ihr Zeit. Doch wo der Außſpruch einmahl erge- het/ daß die Majeſtaͤt beleidiget wor- den/ ſo iſt hernach alle Hoffnung ver- gebens/ und wenn der Koͤnig vor ihn intercediren wolte. Forc. Sollen aber die Unſchuldigen durch dieſes Urtheil verdammet werden? Sal. Und ſoll das gantze Geſchlecht unter dieſem Macul verdunckeln? Henr. Die Straffe geht auff die Perſon/ welche geſuͤndiget hat: Seyd ihr dem Koͤnige treu geweſen/ ſo wird eurem Glantze dardurch nichts benommen ſeyn. Forc. Es heiſt doch: Biron hat einen ſchaͤndlichen Tod erlitten. Sal. X 6

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/653>, abgerufen am 22.11.2024.