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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Charl. Was muß doch den Bauern vor
eine Andacht in die Knie-Kähle gefah-
ren seyn?
Louys. Und ich möchte bald fragen/ was
ist vor ein neuer Heiliger ins Land kom-
men?
Charl. Jch kan mich in die Ceremonien
nicht finden.
Louys. Und ich kan mich in das Bild nicht
finden.
Charl. Wo das Bild allen Dingen helf-
fen kan/ so möchte sich der Herr Mar-
schall auch davor neigen.
Louys. Ja es scheint immer/ als wenn er
Hülffe bedürffen möchte.
Charl. Wenn der König jemanden stür-
tzen will/ so muß es ein starcker Götze
seyn/ der helffen kan.
Louys. Und ich dencke der Bauer-Götze
dort wird noch zur Zeit durch schlechte
Wunder-Zeichen seyn berühmt wor-
den.
Charl. Es hat sich irgend ein Bauer ein-
mahl davor geneigt/ wie er sein Pferd
verlohren hat/ und da er es ungefehr
hat
Charl. Was muß doch den Bauern vor
eine Andacht in die Knie-Kaͤhle gefah-
ren ſeyn?
Louyſ. Und ich moͤchte bald fragen/ was
iſt vor ein neuer Heiliger ins Land kom-
men?
Charl. Jch kan mich in die Ceremonien
nicht finden.
Louyſ. Und ich kan mich in das Bild nicht
finden.
Charl. Wo das Bild allen Dingen helf-
fen kan/ ſo moͤchte ſich der Herr Mar-
ſchall auch davor neigen.
Louyſ. Ja es ſcheint immer/ als wenn er
Huͤlffe beduͤrffen moͤchte.
Charl. Wenn der Koͤnig jemanden ſtuͤr-
tzen will/ ſo muß es ein ſtarcker Goͤtze
ſeyn/ der helffen kan.
Louyſ. Und ich dencke der Bauer-Goͤtze
dort wird noch zur Zeit durch ſchlechte
Wunder-Zeichen ſeyn beruͤhmt wor-
den.
Charl. Es hat ſich irgend ein Bauer ein-
mahl davor geneigt/ wie er ſein Pferd
verlohren hat/ und da er es ungefehr
hat
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[467/0633] Charl. Was muß doch den Bauern vor eine Andacht in die Knie-Kaͤhle gefah- ren ſeyn? Louyſ. Und ich moͤchte bald fragen/ was iſt vor ein neuer Heiliger ins Land kom- men? Charl. Jch kan mich in die Ceremonien nicht finden. Louyſ. Und ich kan mich in das Bild nicht finden. Charl. Wo das Bild allen Dingen helf- fen kan/ ſo moͤchte ſich der Herr Mar- ſchall auch davor neigen. Louyſ. Ja es ſcheint immer/ als wenn er Huͤlffe beduͤrffen moͤchte. Charl. Wenn der Koͤnig jemanden ſtuͤr- tzen will/ ſo muß es ein ſtarcker Goͤtze ſeyn/ der helffen kan. Louyſ. Und ich dencke der Bauer-Goͤtze dort wird noch zur Zeit durch ſchlechte Wunder-Zeichen ſeyn beruͤhmt wor- den. Charl. Es hat ſich irgend ein Bauer ein- mahl davor geneigt/ wie er ſein Pferd verlohren hat/ und da er es ungefehr hat

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/633>, abgerufen am 22.11.2024.