Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
sehen müssen/ was der gemeine Mann vor gute Tage hat. Lamb. Nun wird ein Handelsmann wie- derum mit Freuden auff die Messe rei- sen. Jacq. Sa/ es lebe der König/ der uns von der Last befreyet hat. (Gehet ab.) Lamb. Sa/ es lebe der Herr Marschall von Biron, der etwas darzu contribui- ret hat. (Geht ab) Sal. Jch höre Dinge/ die mir von dem Kö- nige gar wunderlich vorkommen. Warum solte er bey dieser beschwerli- chen Zeit die Aufflage geringer ma- chen? Jch muß mich besser erkundigen. (Gehet ab.) Forc. Und ich muß erfahren/ warum der Herr Marschall das beste Lob davon tragen soll? (Geht ab) Del. (ad spect.) Jch habe den Braten lan- ge gerochen/ daß uns der König so einen Possen mitspielen wird. Laar. Es mags gethan haben wer da will/ GOtt Lob und Danck/ daß uns die Last nicht gar zu Boden drücken soll. | (Gehet ab.) Laff.
ſehen muͤſſen/ was der gemeine Mann vor gute Tage hat. Lamb. Nun wird ein Handelsmann wie- derum mit Freuden auff die Meſſe rei- ſen. Jacq. Sa/ es lebe der Koͤnig/ der uns von der Laſt befreyet hat. (Gehet ab.) Lamb. Sa/ es lebe der Herr Marſchall von Biron, der etwas darzu contribui- ret hat. (Geht ab) Sal. Jch hoͤre Dinge/ die mir von dem Koͤ- nige gar wunderlich vorkommen. Warum ſolte er bey dieſer beſchwerli- chen Zeit die Aufflage geringer ma- chen? Jch muß mich beſſer erkundigen. (Gehet ab.) Forc. Und ich muß erfahren/ warum der Herr Marſchall das beſte Lob davon tragen ſoll? (Geht ab) Del. (ad ſpect.) Jch habe den Braten lan- ge gerochen/ daß uns der Koͤnig ſo einen Poſſen mitſpielen wird. Laar. Es mags gethan haben wer da will/ GOtt Lob und Danck/ daß uns die Laſt nicht gar zu Boden druͤcken ſoll. | (Gehet ab.) Laff.
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ſehen muͤſſen/ was der gemeine Mann
vor gute Tage hat.
Lamb. Nun wird ein Handelsmann wie-
derum mit Freuden auff die Meſſe rei-
ſen.
Jacq. Sa/ es lebe der Koͤnig/ der uns von
der Laſt befreyet hat. (Gehet ab.)
Lamb. Sa/ es lebe der Herr Marſchall
von Biron, der etwas darzu contribui-
ret hat. (Geht ab)
Sal. Jch hoͤre Dinge/ die mir von dem Koͤ-
nige gar wunderlich vorkommen.
Warum ſolte er bey dieſer beſchwerli-
chen Zeit die Aufflage geringer ma-
chen? Jch muß mich beſſer erkundigen.
(Gehet ab.)
Forc. Und ich muß erfahren/ warum der
Herr Marſchall das beſte Lob davon
tragen ſoll? (Geht ab)
Del. (ad ſpect.) Jch habe den Braten lan-
ge gerochen/ daß uns der Koͤnig ſo einen
Poſſen mitſpielen wird.
Laar. Es mags gethan haben wer da will/
GOtt Lob und Danck/ daß uns die Laſt
nicht gar zu Boden druͤcken ſoll. |
(Gehet ab.)
Laff.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/550>, abgerufen am 22.07.2024. |