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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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schon/ da ihm bey der itzigen Reise von
sechs Mußqvetirern kan auffgewartet
werden. Wer die Post von seinem
Tode bringet/ soll zehn tausend Cronen
zum recompens davon haben.
(geht ab)
Laff. Ach du guter Marschall/ es ist mir
nicht um deine Pralerey zu thun.
Ren. Und mir nicht um deine Hoheit.
Laff. Das Glücke will uns bey dem Köni-
ge nicht wol secundiren: Wir müssen
etwas anfangen/ darbey wir eine Per-
son zu spielen haben.
Ren. Und damit wir sicher spielen/ muß
eine andere Person an unsere statt die
Gefahr auff sich nehmen.
Laff. Mein Freund/ wir bleiben bey der
resolution, wird der Marschall in sei-
nem Beginnen glücklich seyn/ so wollen
wir genug davon geniessen.
Ren. Und wenn das Spiel solte verderbet
werden/ wollen wir schon bey guter Zeit
zurücke treten.
Laff. So gehts: Ein ieder sorget vor sich/
und niemand bekümmert sich/ wo der
andere bleibet.
Ren. Doch wir wollen uns bekümmern/ daß
zum
ſchon/ da ihm bey der itzigen Reiſe von
ſechs Mußqvetirern kan auffgewartet
werden. Wer die Poſt von ſeinem
Tode bringet/ ſoll zehn tauſend Cronen
zum recompens davon habẽ.
(geht ab)
Laff. Ach du guter Marſchall/ es iſt mir
nicht um deine Pralerey zu thun.
Ren. Und mir nicht um deine Hoheit.
Laff. Das Gluͤcke will uns bey dem Koͤni-
ge nicht wol ſecundiren: Wir muͤſſen
etwas anfangen/ darbey wir eine Per-
ſon zu ſpielen haben.
Ren. Und damit wir ſicher ſpielen/ muß
eine andere Perſon an unſere ſtatt die
Gefahr auff ſich nehmen.
Laff. Mein Freund/ wir bleiben bey der
reſolution, wird der Marſchall in ſei-
nem Beginnen gluͤcklich ſeyn/ ſo wollen
wir genug davon genieſſen.
Ren. Und wenn das Spiel ſolte verderbet
werden/ wollen wir ſchon bey guter Zeit
zuruͤcke treten.
Laff. So gehts: Ein ieder ſorget vor ſich/
und niemand bekuͤmmert ſich/ wo der
andere bleibet.
Ren. Doch wir wollen uns bekuͤm̃ern/ daß
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[320/0486] ſchon/ da ihm bey der itzigen Reiſe von ſechs Mußqvetirern kan auffgewartet werden. Wer die Poſt von ſeinem Tode bringet/ ſoll zehn tauſend Cronen zum recompens davon habẽ. (geht ab) Laff. Ach du guter Marſchall/ es iſt mir nicht um deine Pralerey zu thun. Ren. Und mir nicht um deine Hoheit. Laff. Das Gluͤcke will uns bey dem Koͤni- ge nicht wol ſecundiren: Wir muͤſſen etwas anfangen/ darbey wir eine Per- ſon zu ſpielen haben. Ren. Und damit wir ſicher ſpielen/ muß eine andere Perſon an unſere ſtatt die Gefahr auff ſich nehmen. Laff. Mein Freund/ wir bleiben bey der reſolution, wird der Marſchall in ſei- nem Beginnen gluͤcklich ſeyn/ ſo wollen wir genug davon genieſſen. Ren. Und wenn das Spiel ſolte verderbet werden/ wollen wir ſchon bey guter Zeit zuruͤcke treten. Laff. So gehts: Ein ieder ſorget vor ſich/ und niemand bekuͤmmert ſich/ wo der andere bleibet. Ren. Doch wir wollen uns bekuͤm̃ern/ daß zum

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/486>, abgerufen am 22.11.2024.