Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
die Gnade verleihen/ daß unsere Liebe
durch keinen vermessenen Unterthan
zerstöret wird.
(geht mit der Köni-
gin ab)
Vill. Jch habe genug/ daß der König mein
redliches Gemüthe bey dieser Sorgfalt
erkennen muß.
(geht ab)
Soiss. Was ich darbey gedencke/ solches
darff niemand wissen. Es ist eine
Tugend/ wenn hohe Potentaten bey
furchtsamen Dingen großmüthig seyn.
Doch kan ein Schaden daraus erfol-
gen/ wenn sie alle Gefahr zur Unzeit
verachten wollen. Allein wie führet
mich das Glücke zu diesen wunderschö-
nen Personen.
Erster Handlung
Anderer Auffzug.
Soissons ein Hertzog.
Charlotte
Louyse

Staats Jungfern.
Soiss. Jch schätze mich glückselig/ daß ich
so schönen Gebieterinnen begegnen soll.

Charl.
die Gnade verleihen/ daß unſere Liebe
durch keinen vermeſſenen Unterthan
zerſtoͤret wird.
(geht mit der Koͤni-
gin ab)
Vill. Jch habe genug/ daß der Koͤnig mein
redliches Gemuͤthe bey dieſer Sorgfalt
erkennen muß.
(geht ab)
Soiſs. Was ich darbey gedencke/ ſolches
darff niemand wiſſen. Es iſt eine
Tugend/ wenn hohe Potentaten bey
furchtſamen Dingen großmuͤthig ſeyn.
Doch kan ein Schaden daraus erfol-
gen/ wenn ſie alle Gefahr zur Unzeit
verachten wollen. Allein wie fuͤhret
mich das Gluͤcke zu dieſen wunderſchoͤ-
nen Perſonen.
Erſter Handlung
Anderer Auffzug.
Soiſsons ein Hertzog.
Charlotte
Louyſe

Staats Jungfern.
Soiſs. Jch ſchaͤtze mich gluͤckſelig/ daß ich
ſo ſchoͤnen Gebieterinnen begegnen ſoll.

Charl.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#HEN">
            <p><pb facs="#f0464" n="298"/>
die Gnade verleihen/ daß un&#x017F;ere Liebe<lb/>
durch keinen verme&#x017F;&#x017F;enen Unterthan<lb/>
zer&#x017F;to&#x0364;ret wird.</p>
            <stage>(geht mit der Ko&#x0364;ni-<lb/>
gin ab)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#VIL">
            <speaker>Vill.</speaker>
            <p>Jch habe genug/ daß der Ko&#x0364;nig mein<lb/>
redliches Gemu&#x0364;the bey die&#x017F;er Sorgfalt<lb/>
erkennen muß.</p>
            <stage>(geht ab)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SOI">
            <speaker>Soi&#x017F;s.</speaker>
            <p>Was ich darbey gedencke/ &#x017F;olches<lb/>
darff niemand wi&#x017F;&#x017F;en. Es i&#x017F;t eine<lb/>
Tugend/ wenn hohe Potentaten bey<lb/>
furcht&#x017F;amen Dingen großmu&#x0364;thig &#x017F;eyn.<lb/>
Doch kan ein Schaden daraus erfol-<lb/>
gen/ wenn &#x017F;ie alle Gefahr zur Unzeit<lb/>
verachten wollen. Allein wie fu&#x0364;hret<lb/>
mich das Glu&#x0364;cke zu die&#x017F;en wunder&#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Per&#x017F;onen.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Handlung<lb/>
Anderer Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage>
            <list>
              <item> <hi rendition="#aq">Soi&#x017F;sons</hi> <hi rendition="#fr">ein Hertzog.</hi> </item><lb/>
              <item>
                <list rendition="#rightBraced">
                  <item> <hi rendition="#aq">Charlotte<lb/>
Louy&#x017F;e</hi><lb/>
                  </item>
                </list> <hi rendition="#fr">Staats Jungfern.</hi> </item>
            </list>
          </stage>
          <sp who="#SOI">
            <speaker>Soi&#x017F;s.</speaker>
            <p>Jch &#x017F;cha&#x0364;tze mich glu&#x0364;ck&#x017F;elig/ daß ich<lb/>
&#x017F;o &#x017F;cho&#x0364;nen Gebieterinnen begegnen &#x017F;oll.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Charl.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[298/0464] die Gnade verleihen/ daß unſere Liebe durch keinen vermeſſenen Unterthan zerſtoͤret wird. (geht mit der Koͤni- gin ab) Vill. Jch habe genug/ daß der Koͤnig mein redliches Gemuͤthe bey dieſer Sorgfalt erkennen muß. (geht ab) Soiſs. Was ich darbey gedencke/ ſolches darff niemand wiſſen. Es iſt eine Tugend/ wenn hohe Potentaten bey furchtſamen Dingen großmuͤthig ſeyn. Doch kan ein Schaden daraus erfol- gen/ wenn ſie alle Gefahr zur Unzeit verachten wollen. Allein wie fuͤhret mich das Gluͤcke zu dieſen wunderſchoͤ- nen Perſonen. Erſter Handlung Anderer Auffzug. Soiſsons ein Hertzog. Charlotte Louyſe Staats Jungfern. Soiſs. Jch ſchaͤtze mich gluͤckſelig/ daß ich ſo ſchoͤnen Gebieterinnen begegnen ſoll. Charl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/464
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/464>, abgerufen am 22.12.2024.