Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
daß kein Wort auff die Erde fallen wird. El. Es ist des Herrn Wort/ wer in seinen Wegen richtig wandelt/ der hat sein Gewissen verwahret/ und wird um so viel destoweniger vor dem gerechten Ur- theil Gottes erschrecken. Ob. Der König mercket allbereit/ was er vor eine Straffe verdienet hat/ und al- so liegt er jämmerlich im Sacke und in der Asche/ ob sich etwan GOtt wieder- um zu seinem Hause wenden möchte. El. Er thut itzund Busse: Doch seine Ge- mahlin wird die Andacht bald verhin- dern. Jmmittelst ist des HErrn Wort da/ daß in Ansehung dieser Busse der König gleichwohl soll verschonet blei- ben/ daß bey seinen Lebzeiten kein Un- glück über das Königliche Haus soll ge- führt werden. Doch mit dem aus- drücklichen Vorbehalten/ daß nach sei- nem Tode alle Warsagungen würck- lich und im Angesichte des gantzen Vol- ckes erfolgen sollen. Ob. Ach! so will ich hoffen/ daß auch die- se schreckliche Dinge nach meinem To- de
daß kein Wort auff die Erde fallen wird. El. Es iſt des Herrn Wort/ wer in ſeinen Wegen richtig wandelt/ der hat ſein Gewiſſen verwahret/ und wird um ſo viel deſtoweniger vor dem gerechten Ur- theil Gottes erſchrecken. Ob. Der Koͤnig mercket allbereit/ was er vor eine Straffe verdienet hat/ und al- ſo liegt er jaͤmmerlich im Sacke und in der Aſche/ ob ſich etwan GOtt wieder- um zu ſeinem Hauſe wenden moͤchte. El. Er thut itzund Buſſe: Doch ſeine Ge- mahlin wird die Andacht bald verhin- dern. Jmmittelſt iſt des HErrn Wort da/ daß in Anſehung dieſer Buſſe der Koͤnig gleichwohl ſoll verſchonet blei- ben/ daß bey ſeinen Lebzeiten kein Un- gluͤck uͤber das Koͤnigliche Haus ſoll ge- fuͤhrt werden. Doch mit dem aus- druͤcklichen Vorbehalten/ daß nach ſei- nem Tode alle Warſagungen wuͤrck- lich und im Angeſichte des gantzen Vol- ckes erfolgen ſollen. Ob. Ach! ſo will ich hoffen/ daß auch die- ſe ſchreckliche Dinge nach meinem To- de
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daß kein Wort auff die Erde fallen
wird.
El. Es iſt des Herrn Wort/ wer in ſeinen
Wegen richtig wandelt/ der hat ſein
Gewiſſen verwahret/ und wird um ſo
viel deſtoweniger vor dem gerechten Ur-
theil Gottes erſchrecken.
Ob. Der Koͤnig mercket allbereit/ was er
vor eine Straffe verdienet hat/ und al-
ſo liegt er jaͤmmerlich im Sacke und in
der Aſche/ ob ſich etwan GOtt wieder-
um zu ſeinem Hauſe wenden moͤchte.
El. Er thut itzund Buſſe: Doch ſeine Ge-
mahlin wird die Andacht bald verhin-
dern. Jmmittelſt iſt des HErrn Wort
da/ daß in Anſehung dieſer Buſſe der
Koͤnig gleichwohl ſoll verſchonet blei-
ben/ daß bey ſeinen Lebzeiten kein Un-
gluͤck uͤber das Koͤnigliche Haus ſoll ge-
fuͤhrt werden. Doch mit dem aus-
druͤcklichen Vorbehalten/ daß nach ſei-
nem Tode alle Warſagungen wuͤrck-
lich und im Angeſichte des gantzen Vol-
ckes erfolgen ſollen.
Ob. Ach! ſo will ich hoffen/ daß auch die-
ſe ſchreckliche Dinge nach meinem To-
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/403>, abgerufen am 26.06.2024. |