Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Als was der Hauptmann sagt. Wie kanst du dich bekehren? Der Baals-Teuffel läßt dich schon zur Fahne schweren/ Dem bleibst du unterthan. Doch weil dir die Person Zum Herren wohlgefält/ so hab auch ihren Lohn. Denn also spricht der Herr: Es soll dir nicht gelingen/ Jch will den Untergang auff dein Ge- schlechte bringen/ Kein Mensch soll übrig seyn/ der deines Saamens ist/ Biß auff das kleinste Kind/ das an die Mauer pißt. Ja wer verschlossen liegt/ soll keinen Trost erwerben: Der Letzte soll so wohl als wie der Erste sterben. Gleich wie Jerobeam/ und wie Baesa fiel/ So hab ich auff dein Haus ein eben- mäßig Ziel Zum Unglück angesetzt. Du wirst es wohl erfahren/ GOtt K 4
Als was der Hauptmann ſagt. Wie kanſt du dich bekehren? Der Baals-Teuffel laͤßt dich ſchon zur Fahne ſchweren/ Dem bleibſt du unterthan. Doch weil dir die Perſon Zum Herren wohlgefaͤlt/ ſo hab auch ihren Lohn. Denn alſo ſpricht der Herr: Es ſoll dir nicht gelingen/ Jch will den Untergang auff dein Ge- ſchlechte bringen/ Kein Menſch ſoll uͤbrig ſeyn/ der deines Saamens iſt/ Biß auff das kleinſte Kind/ das an die Mauer pißt. Ja wer verſchloſſen liegt/ ſoll keinen Troſt erwerben: Der Letzte ſoll ſo wohl als wie der Erſte ſterben. Gleich wie Jerobeam/ und wie Baeſa fiel/ So hab ich auff dein Haus ein eben- maͤßig Ziel Zum Ungluͤck angeſetzt. Du wirſt es wohl erfahren/ GOtt K 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#EL"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0387" n="223"/> <l>Als was der Hauptmann ſagt. Wie kanſt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">du dich bekehren?</hi> </l><lb/> <l>Der Baals-Teuffel laͤßt dich ſchon zur</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Fahne ſchweren/</hi> </l><lb/> <l>Dem bleibſt du unterthan. Doch weil</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">dir die Perſon</hi> </l><lb/> <l>Zum Herren wohlgefaͤlt/ ſo hab auch</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ihren Lohn.</hi> </l><lb/> <l>Denn alſo ſpricht der Herr: Es ſoll dir</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nicht gelingen/</hi> </l><lb/> <l>Jch will den Untergang auff dein Ge-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchlechte bringen/</hi> </l><lb/> <l>Kein Menſch ſoll uͤbrig ſeyn/ der deines</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Saamens iſt/</hi> </l><lb/> <l>Biß auff das kleinſte Kind/ das an die</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Mauer pißt.</hi> </l><lb/> <l>Ja wer verſchloſſen liegt/ ſoll keinen Troſt</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">erwerben:</hi> </l><lb/> <l>Der Letzte ſoll ſo wohl als wie der Erſte</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſterben.</hi> </l><lb/> <l>Gleich wie Jerobeam/ und wie Baeſa</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">fiel/</hi> </l><lb/> <l>So hab ich auff dein Haus ein eben-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">maͤßig Ziel</hi> </l><lb/> <l>Zum Ungluͤck angeſetzt. Du wirſt es</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wohl erfahren/</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 4</fw> <fw place="bottom" type="catch">GOtt</fw><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0387]
Als was der Hauptmann ſagt. Wie kanſt
du dich bekehren?
Der Baals-Teuffel laͤßt dich ſchon zur
Fahne ſchweren/
Dem bleibſt du unterthan. Doch weil
dir die Perſon
Zum Herren wohlgefaͤlt/ ſo hab auch
ihren Lohn.
Denn alſo ſpricht der Herr: Es ſoll dir
nicht gelingen/
Jch will den Untergang auff dein Ge-
ſchlechte bringen/
Kein Menſch ſoll uͤbrig ſeyn/ der deines
Saamens iſt/
Biß auff das kleinſte Kind/ das an die
Mauer pißt.
Ja wer verſchloſſen liegt/ ſoll keinen Troſt
erwerben:
Der Letzte ſoll ſo wohl als wie der Erſte
ſterben.
Gleich wie Jerobeam/ und wie Baeſa
fiel/
So hab ich auff dein Haus ein eben-
maͤßig Ziel
Zum Ungluͤck angeſetzt. Du wirſt es
wohl erfahren/
GOtt
K 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |